Die im Zeitraum von November 1992 bis August 1996 isolierten S.m.-Staemme von Neugeborenen der Abteilung Neonatologie, Saeuglingen der kardiologischen Intensivüberwachungsstation und einer weiteren Kinderstation der Charité wurden mittels Pulsfeldgelelektrophorese untersucht. Durch chronologische Beobachtung und Typisierung ließen sich drei Ausbrueche durch S.m. nachweisen. Entsprechend identischer Bandenmuster ließen sich 88,8% der Isolate den Klonen 1, 2 und 3 zuordnen, die in zeitlicher Abfolge als Erreger nosokomialer Infektionen dominierten. Neben der langen Persistenz im Klinikmilieu und fortdauernden Kolonisation des Patienten zeichnete sie ihre Multiresistenz gegen Antibiotika als Hospitalstaemme aus und stellte mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Selektionsvorteil dar. Im Rahmen dieser Ausbrueche wurde versucht, Infektionsquellen nachzuweisen und Wege der Infektionsausbreitung aufzudecken. Da in den Kulturen aus der Umgebung der Patienten als auch des Personals keine S.m. nachgewiesen werden konnten, ließ sich keine exogene Infektionsquelle identifizieren. Angesichts der Tatsache, dass der Erreger bei 75,8% der Patienten im Stuhl nachweisbar war, ist neben dem exogenen der endogene Infektionsweg anzunehmen. Letztendlich stellte das besiedelte Kind unabhaengig vom Kolonisationsort das Hauptreservoir dar. Wenn auch in dieser Arbeit ein eindeutiger Ausgangspunkt der Epidemien und Ausbreitungsmodus nicht bewiesen werden konnten, so kommen wir zu der Auffassung, dass die Haende des Personals bei der Uebertragung von S.m. eine entscheidende Rolle spielten und damit der Haendedesinfektion groesste Bedeutung zukommt. Ungeachtet der jeweiligen Klonzugehoerigkeit fuehrte die Besiedlung mit S.m. bei 49,5% der Patienten zu einer Infektion und 50,5% blieben trotz Kolonisation infektionsfrei. Die drei Klone unterschieden sich in der Eigenschaft, nach der Besiedlung des Patienten Infektionen hervorzurufen. Letztlich konnte festgestellt werden, dass die S.m.-Staemme kurze Zeit nach Besiedlung Infektionen verursachen konnten und davon nicht nur Patienten mit langer Verweildauer im Krankenhaus betroffen waren. Die Entwicklung und der Ausgang des infektioesen Prozesses wurden in entscheidendem Maße von der Disposition des Patienten bestimmt. In der beobachteten Population fand sich entsprechend des Stationsprofils ein hoher Anteil unreifer und untergewichtiger Kinder. Diese Gruppe war in besonderem Maße von schweren Infektionen betroffen. Die Schwere der Grunderkrankung, maschinelle Beatmung, Antibiotikatherapie und invasive Maßnahmen stellten unabhaengig von der Reife Faktoren dar, die die Infektionsentwicklung in unterschiedlichem Maße beguenstigten. Im Wissen, dass die Reife und Erkrankung des Neugeborenen das therapeutische Vorgehen bestimmen und in diesem Zusammenhang ein erhoehtes Risiko für nosokomiale Infektionen akzeptiert werden muss, kommt dem Hygieneregime große Bedeutung zu. Dessen effektive Durchsetzung und Kohortenbildung fuehrten in dieser Studie zur Beendigung der Ausbrueche. Eine engmaschige klinische und bakteriologische Ueberwachung der Patienten, epidemiologische Untersuchungen zur Aufdeckung von Ausbruechen, Schulung und Entwicklung eines Hygienebewusstseins beim Personal sowie Einhaltung und Kontrolle der Hygieneregimes insbesondere der Haendedesinfektion stellen wirksame Mechanismen zur Verhinderung von nosokomialen Infektionen dar.
Serratia marcescens is a well-recognized nosocomial pathogen. In recent years a significant increase in the incidence of Serratia marcescens infections was noted. Therefore, between 1992 and 1996, 486 isolates from patients of two pediatric units were collected. The outbreak involved 232 patients. Pulsed- field gel electrophoresis was used to examine the Serratia marcescens strains. A total of 8 genotypes were identified and 3 predominant genotypes were found. So three outbreaks caused by three genetically unrelated clones of serratia marcescens could be documented. In the epidemiologic investigation review of medical and laboratory records was included. Epidemic strains were associated with cross-infections and demonstrated different resistance pattern. 46 of the colonized infants developed invasive illness in the form of bacteraemia, meningitis, clinical sepsis and pneumonia. There were 13 deaths with an overall mortality of 12,7%. Active surveillance was established to detect infected and colonized patients and environmental and staff reservoirs. S. marcescens was not isolated from environmental or staff cultures. In these outbreaks no point source has been found but the hands of medical personnel played an important role in spreading the infection. Affected neonates themselves may well be the source of cross-infection to other patients on the ward. Infection control measures were reinforced and infected and colonized patients were cohorted. On this way outbreaks were promptly interrupted.