Trotz großer Fortschritte in der Behandlung der CED ist die Therapie für viele Patienten noch immer unzureichend, da nicht alle Aspekte der Erkrankung gleichermaßen günstig beeinflusst werden. Ziel unserer Studie war es daher, wichtige Einflussfaktoren auf das Schmerzempfinden und die Lebensqualität zu ermitteln. 400 Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wurden hinsichtlich Schmerzintensität, Lebensqualität und der Einflussfaktoren auf beide Parameter befragt. Die Studie wurde an den drei Campi der Universitätskliniken der Charité Berlin mithilfe eines standardisierten Fragebogens durchgeführt. Ein Anteil von 88% der Patienten litt an Schmerzen durch die CED, dabei war das Schmerzniveau mit 39% außerordentlich hoch. Die Lebensqualität war signifikant reduziert. Es wurde deutlich, dass viele unabhängige Einflussfaktoren auf die Lebensqualität der Patienten einwirken. So sind große Schmerzen, weibliches Geschlecht und das Vorliegen von extraintestinalen Manifestationen die wichtigsten Parameter, welche die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Des Weiteren konnte im Vergleich der Therapien mit Kortison und Azathioprin eine deutliche Überlegenheit der Azathioprintherapie gezeigt werden, wobei diese unabhängig von den Krankheitsstadien war. Es konnten darüber hinaus protektive Faktoren ermittelt werden; so steigern ein hoher sozialer Status, höheres Lebensalter, eine gute Ernährung mit Normalgewicht und der Verzicht auf Nikotin die Lebensqualität und wirken sich positiv auf das Schmerzempfinden der Patienten aus. Diese Erkenntnisse sind von größter Wichtigkeit, da sie im klinischen Alltag bei der Betreuung von CED-Patienten eine wertvolle Hilfe darstellen. Da es sich bei der vorliegenden Arbeit um eine Querschnittsstudie handelt, können eindeutige Kausalitäten allerdings nur bedingt zugeordnet werden. Aussagekräftigere Ergebnisse könnten in einer weiteren Studie durch eine Begleitung der Patienten im Krankheitsverlauf erzielt werden.
Despite the improvement in treatment of Inflammatory Bowel Diseases (IBD), acute and chronic pain as well as a reduced quality of life remain often unsolved problems and severely interfere with social and working life of patients. Thus, the aim of our study was to evaluate pain intensity, triggers and localization in patients with Crohn’s disease and ulcerative colitis as well as the patient’s quality of life. From 2005 until 2007, 400 especially developed questionnaires based on short inflammatory bowel disease questionnaire (SIBDQ) and German pain questionnaire collecting more than 50 single variables were analyzed. Pain intensity, quality of life, Crohn´s disease activity index (CDAI) and Colitis activity index (CAI) was correlated. 88% of patients complained about pain, the mean pain intensity was 39%. Quality of life was significantly reduced in patients with IBD. Most important influences on the patient’s quality of life were disease activity, female gender and extraintestinal manifestations such as arthralgia. The intake of cortisone was associated with a decreased quality of life, whereas azathioprine did not show such effect. Furthermore, we found supporting factors such as advanced age, normal body weight and non-smoking. In conclusion, most IBD patients taking medication still suffer from pain and have a decreased quality of life. Our study might help to sensitize health care personal for specific aspects in therapy of IBD patients and reinforces the need for an individualized and sufficient pain therapy in IBD.