dc.contributor.author
Baresi, Lisa geb. Kloß
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:30:29Z
dc.date.available
2011-10-28T09:05:45.281Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/1186
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-5388
dc.description.abstract
Im medizinischen Sektor gibt es immer mehr Fortschritte im Bereich der
Diagnostik und Therapiemöglichkeiten. Moderne Informationstechnologien
ermöglichen es dem Patienten, sich der Veränderungen im Gesundheitssystem und
der verbesserten Versorgungsmöglichkeiten bewusst zu werden. Auf der anderen
Seite sieht sich der Arzt einer Limitierung seines Handlungsspielraums auf das
rein medizinisch Notwendige und Bezahlbare ausgesetzt. Vor diesem Hintergrund
zeigen epidemiologische Daten eine gesundheitliche Gefährdung von Ärzten
besonders im psychosozialen Bereich. Ziel dieser Untersuchung war daher die
Erstellung eines Tätigkeitsprofils im Fachbereich Gynäkologie und
Geburtshilfe, die Analyse der ärztlichen Arbeitszufriedenheit und die
Identifizierung von psychosozialen Risikofaktoren im berufsbezogenen Verhalten
und Erleben von Ärztinnen und Ärzten. Die Stressoren eines
Assistenzarztes/-ärztin können situational, personal oder professionell sein.
Situationale Stressoren beinhalten die Arbeitsbelastung durch häufig
wechselnde Tätigkeiten oder Unterbrechungen und eine hohe Patientenanzahl.
Diese Aspekte ärztlicher Tätigkeiten wurden anhand eines Handcomputers
erfasst. An drei unterschiedlichen Wochentagen wurden 20 Gynäkologinnen und
Gynäkologen aus vier Krankenhäusern begleitet. Personale Stressoren hingegen
können der Konflikt zwischen Arbeit- und Familienleben, geringe
Selbstwirksamkeit oder eingeschränkte Autonomie sein. 30 Ärztinnen und Ärzten
wurde ein Fragebogen zur Arbeitszufriedenheit, zur psychosozialen Situation,
der Selbstwirksamkeit und Resilienz sowie der Zufriedenheit mit
arbeitsbezogenen Ressourcen vorgelegt. Anhand von statistischen Analysen wurde
die Korrelation von ausgewählten Einflussgrößen und ärztlicher
Arbeitszufriedenheit untersucht und Mittelwerte miteinander verglichen.
Professionelle Stressoren beinhalten unter anderem die ethische Belastung
durch die Verantwortung für die Patienten. Wie Ärzte diese Stressoren
bewerten, unterliegt spezifischen Persönlichkeitsmerkmalen. Nach bisherigen
Studien sind besonders Ärztinnen und Ärzte hohen professionalen Stressoren
ausgesetzt. Die Ergebnisse der über 564:35:56 Std. durchgeführten
Tätigkeitsanalyse deckten ernsthafte Defizite der Arbeitsbedingungen der
Gynäkologen auf. Die meiste Zeit wurde auf administrative Tätigkeiten
verwendet. Die beobachteten Ärztinnen und Ärzte mussten vielfach mehrere
Aktivitäten parallel durchführen. Multitasking und häufige Unterbrechungen
stellen wichtige Fehlerquellen im medizinischen Alltag dar. Während des
Beobachtungszeitraums wurden die Ärzte 15.92 Mal am Tag unterbrochen. Am
häufigsten erfolgten diese Unterbrechungen durch das Pflegepersonal und das
Telefon. Der Vergleich von universitärer und privat-kommunaler Trägerschaft
erwies signifikante Unterschiede in der Arbeitszeit, der Unterbrechungsrate
und der Telefonanrufe. Die ärztliche Arbeitszufriedenheit zeigte einen
Mittelwert von 60.10. Es konnten signifikante Korrelationen der
Arbeitszufriedenheit zur Lebenszufriedenheit und dem Gesundheitszustand des
Arztes/der Ärztin gefunden werden. Unter den Ergebnissen der vorliegenden
Studie imponiert weiterhin die signifikante Korrelation zwischen dem
medizinischen Entscheidungsspielraum, Selbstwirksamkeit, Optimismus und
Arbeitszufriedenheit sowie der Zufriedenheit mit der personellen Ausstattung
und der Arbeitszufriedenheit. Dagegen zeigte sich kein signifikanter
Zusammenhang zwischen der Arbeitszufriedenheit und quantitativen
Anforderungen, der Patientenanzahl bzw. den Ergebnissen aus der
Tätigkeitsanalyse. Weiterhin ergab sich kein signifikanter Zusammenhang
zwischen der Arbeitszufriedenheit und der Krankenhausträgerschaft. Diese
Studie konnte die Ergebnisse zahlreicher Untersuchungen bestätigen, nach denen
Ärzte/Ärztinnen, die über positive Copingstrategien verfügen, mit ihrer Arbeit
zufriedener sind. Ärztliche Arbeitszufriedenheit erscheint somit nicht
eindimensional beeinflußbar durch die Trägerschaft oder administrative
Arbeitsbeanspruchungen, vielmehr existieren zahlreiche Einflußgrößen wie
Autonomie, Selbstwirksamkeit, Optimismus und andere Persönlichkeitsmerkmale.
Die Zufriedenheit unter Ärztinnen und Ärzten ist nicht nur für sie selbst von
Bedeutung, sondern auch für das gesamte öffentliche Gesundheitswesen. So
korreliert ärztliche Zufriedenheit nicht nur mit der persönlichen Gesundheit,
sondern auch mit der Patientenzufriedenheit, der Compliance des Patienten und
dem entsprechend auch mit der Patientengesundheit. Die ärztliche Zeit sollte
eine wichtige Ressource darstellen. So sollte man sich viel mehr der Frage
widmen, wie man die Zeit entsprechend den Bedürfnissen des Patienten am besten
nutzen kann.
de
dc.description.abstract
Over the past few years the numbers of German physicians choosing to work
abroad or leaving the medical profession have been growing. Main reasons for
physicians’ dissatisfaction are the current system of monetary and non-
monetary incentives during residency and the subsequent workload. The aim of
this study was to monitor the workflow of German obstetrician-gynecologists
(OB/GYN) through an objective, computer-based task analysis. In addition
several psycho-social values determining work satisfaction were assessed
through a questionnaire. The results of OB/Gyns in Universities and those who
work in privat/municipal hospitals were compared. Furthermore the impact of
quantified workload on junior physicians’ worksatisfaction was analyzed. This
study represents one of the few studies that investigate the effect of
hospital ownership on physicians work situation. The findings provide an
informative basis to find solutions improving physicians' work at German
hospitals. The results revealed severe deficits in residents’ working
conditions. Physicians’ role is predominantly administrative and clearly
centered around indirect patient care such as writing a discharge letter or
charting. Only a short time is spent on direct patient treatment. The workflow
turned out to be very chaotic. Physicians must multitask and manage tasks
despite frequent interruptions. All of these factors can lead to increased
stress at work as residents are pressed for time and forced to work longer
working hours. Reorganization of job tasks and administrative duties would be
required to decrease medical workload. According to our results the means of
work satisfaction did not differ significantly between the different hospital
ownership types. There were found significant correlations between work
satisfaction and life satisfaction, scope for decision-making, self-efficacy,
optimism and satisfaction with the work environment. These findings suggest
that physicians' satisfaction depends less on hospital ownership and more on
general work-characteristics. The importance of the interplay between
psychosocial working conditions and residents’ job satisfaction was
demonstrated.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
worksatisfaction
dc.subject
computer-based task analysis
dc.subject
obstetrician-gynecologists
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Status quo und Entwicklung in deutschen Krankenhäusern
dc.contributor.contact
lisa.kloss@charite.de
dc.contributor.contact
lisakloss@hotmail.com
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. D. Groneberg
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. A. Luttmann
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. rer. nat. P. Welker
dc.date.accepted
2011-11-18
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000024747-7
dc.title.subtitle
eine Arbeitsanalyse im Fachbereich Gynäkologie und Geburtshilfe
dc.title.translated
Observation and analysis of junior OB/GYNs' workflow in German hospitals
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000024747
refubium.mycore.derivateId
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open access