Die Zunahme von atopischen Erkrankungen in den letzten 50 Jahren in den westlichen Industriestaaten stellt eine große Herausforderung dar. Durch die hier vorliegenden Arbeiten konnten weitere Erkenntnisse des Zusammenspiels zwischen Sensibilisierung, Allergen-spezifischer Th2-Immunantwort, Stärke der klinischen Ausprägung einer allergischen Erkrankung und Fortschreiten des „atopischen Marsches“ gewonnen werden. Des Weiteren wurden immunmodulatorische Ansätze untersucht, die sowohl präventiv als auch therapeutisch die Sensibilisierung, allergische Reaktion und Fortschreiten des atopischen Marsches beeinflussen könnten. So konnte gezeigt werden, dass die Stärke der Sensibilisierung und Th2-Immunantwort bei Erdnuss-allergischen Kindern mit der Stärke der klinischen Ausprägung der Erdnuss-Allergie korreliert. In Studien am Mausmodell als auch an einem humanen Modell konnten weitere Hinweise für das Vorliegen des „atopischen Marsches“ und das Fortschreiten der Sensibilisierung im Sinne eines „Sensitization spreadings“ gewonnen werden. Somit scheint es, dass eine primäre Th2-Immunantwort alle weiteren Schritte des „atopischen Marsches“ im Sinne eines Circulus vitiosus triggert. Wenn das primäre Allergen, z.B. Latex, allerdings nahezu komplett gemieden werden kann, wie dies hier bei Kindern mit Spina bifida gezeigt werden konnte, könnte dies eine Möglichkeit der primären Prävention von atopischen Erkrankungen und von dem Fortschreiten des „atopischen Marsches“ darstellen. Die Immunmodulation, z.B. durch die systemische Gabe eines H1-Rezeptor-Antagonisten- so hier gezeigt am Mausmodell, könnte auch eine Möglichkeit der primären Prävention sein. Des Weiteren wurde die Möglichkeit der Immunmodulation als therapeutische Option untersucht, wenn sich eine klinisch relevante Allergie schon manifestiert hat. So konnte hier erstmalig in einer Pilotstudie die klinische Wirksamkeit und das Nebenwirkungsprofil einer oralen Immuntherapie als neue, kausale Therapieoption bei Erdnuss-allergischen Kindern gezeigt werden.
The increase of atopic diseases in the western, industrialized countries within the last 50 years is a big challenge. Within the presented studies further findings for the interaction of sensitization, allergen-specific Th2- immune responses, strength of the clinical presentation of an allergic disease and the progression of the “atopic march” could be shown. Furthermore, different preventative or therapeutic approaches for immune modulation were examined and demonstrated an influence on sensitization, allergic reaction and development of the atopic march. Within this manuscript it could be demonstrated that the strength of sensitization and Th2- immune responses of peanut allergic children correlate with the strength of the clinical presentation of the peanut allergy. Murine studies as well as a study within a human “model” could give further indication of the existence of the atopic march and the progression of sensitization, such as “sensitization spreading”. Thus, it seems that a primary Th2-immune response triggers all further steps within the atopic march, being the trigger of a vicious circle. As was shown here for latex allergen in children suffering from Spina bifida, the primary allergen could be almost avoided and thus the atopic march could be prevented. Therefore, avoiding the primary allergen could be an approach for primary prevention of atopic diseases and of the development of the atopic march. Another approach for primary prevention could be the use of immune modulation. This was demonstrated here in a murine model by applying an H1-receptor- antagonist systemically. If a clinical relevant allergy has already developed immune modulation could be also a therapeutic option. For the first time, we investigated the clinical efficacy and spectrum of adverse events of oral immunotherapy as a new, causal, therapeutic option for peanut-allergic children in a pilot study.