The enzyme α-amylase is secreted from salivary and pancreatic glands and hydrolyzes α-D(1,4)-glycosidic linkage in carbohydrates such as starch. Its modulation represents the possibility to control postprandial hyperglycemia and is therefore considered an attractive strategy for the prevention or treatment of obesity or type II diabetes. However, only few drug-like α-amylase inhibitors without carbohydrate moieties exist and only sparse information about their mechanistic properties is available. The aim of this study was to discover novel small non-sugar α-amylase inhibitors and their binding modes using rational in silico methodology and biological experiments. To reach this goal, mechanistic 3D pharmacophore models were carefully developed and applied to several virtual screening experiments. Using this approach, about two million compounds could be computationally screened for potential inhibition of α-amylase resulting in the selection of 33 compounds in different virtual screening rounds, which were all biologically tested. Our initial virtual screening resulted in the discovery of six inhibitors out of fourteen biologically tested compounds (IC50 range: 86 - 300 µM). A subsequent analogue search using the most active and competitive newly identified inhibitor yielded twelve further compounds, out of which six showed slightly better inhibition up to an IC50 of 50 µM. A final, refined virtual screening led to the identification of four improved binders out of seven tested molecules with an IC50 of up to 17 µM. Overall, 50 % of the computationally suggested and selected virtual hits could be experimentally confirmed. Due to their small size, all identified binders show better ligand efficiency values than previously known inhibitors. Hence, these structures are ideal starting points for the design of novel α-amylase inhibitors. The discovered compounds have never been reported as α-amylase inhibitors before and represent novel scaffolds for this specific class of biological activity.
Das Enzym α-Amylase wird in den Speicheldrüsen, sowie im Pankreas sezerniert und hydrolysiert die α(1-4)-Glykosidbindung in Kohlenhydraten. Die Modulation dieses Enzyms stellt eine Möglichkeit dar, postprandiale Hyperglykämien zu kontrollieren und wird deshalb als attraktive Strategie angesehen, Fettleibigkeit oder Typ II Diabetes vorzubeugen bzw. zu behandeln. Es gibt allerdings nur wenige verfügbare α-Amylase Inhibitoren, die nicht aus Kohlenhydratbausteinen oder deren Analoga aufgebaut sind.Desweiteren ist nur wenig über deren Bindungsmodus bekannt. Das Ziel dieser Arbeit war daher die Auffindung neuer αAmylase-Inhibitoren ohne Kohlenhydratgerüst, die Analyse der entsprechenden Bindemodi durch in silico Modellierung und deren experimentelle Validierung. Zu diesem Zweck wurden mechanistische 3D Pharmakophormodelle entwickelt und als Basis für mehrere virtuelle Screening-Experimente verwendet. Mit diesem Ansatz konnten ca. zwei Millionen Moleküle auf potenzielle α-Amylase-Inhibition untersucht werden. 33 Verbindungen wurden in verschiedenen aufeinander folgenden Screening-Experimenten ausgewählt und anschließend biologisch getestet. Das erste virtuelle Screening lieferte vierzehn ausgewählte Verbindungen, von denen sechs biologische Aktivität zeigten (IC50: 86 - 300 µM). Eine darauffolgende Suche nach Analoga des aktivsten kompetitiven Liganden lieferte zwölf weitere Verbindungen, von denen sechs bis zu einer mittleren Hemmkonzentration von 50 µM biologisch aktiv sind. Ein weiteres, virtuelles Screening-Experiment führte zur Identifikation von vier Inhibitoren mit einer Aktivität von bis zu 17 µM. Insgesamt zeigten 50 % der in silico ausgewählten Verbindungen biologische Aktivität und konnten somit erfolgreich experimentell validiert werden. Aufgrund ihres geringen Molekulargewichts, zeichnen sich alle neu entdeckten Inhibitoren durch eine höhere ligand efficiency aus als bisher bekannte α-Amylase-Hemmer. Daher eignen sich diese Verbindungen als Leitstrukturen für die Entwicklung neuer α -Amylase-Inhibitoren. Alle gefundenen Liganden repräsentieren neueartige Grundstrukturen für die Modulation der αAmylase-Aktivität.