dc.contributor.author
Bleicken, Benjamin Jöns
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:06:26Z
dc.date.available
2010-11-15T11:33:26.433Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/11473
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-15671
dc.description.abstract
Thema der Arbeit Diese Arbeit evaluierte die gesundheitsbezogene
Lebensqualität von Menschen mit chronischer NNR-Insuffizienz in Deutschland.
Fragestellung Ziele dieser Studie waren zum einen die Erfassung von
wesentlichen Patientendaten, um gezielte Kategorisierungen vornehmen zu
können. Gezielt wurde analysiert ob die gesundheitliche Lebensqualität sich
bei Männern und Frauen, bei primär und sekundär an der NNR erkrankten
Menschen, sowie bei Menschen mit adrenogenitalem Syndrom von der von gesunden
Kontrollgruppen unterschied. In einem weiteren Schritt wurden die verschieden
zurzeit in der Therapie eingesetzten Glukokortikoidpräparate (Hydrocortison,
Prednisolon, Cortisonacetat) miteinander in Bezug auf die gesundheitliche
Lebensqualität evaluiert. Ausgewertet wurde zudem, ob die tägliche Dosismenge
vom Standardmedikament Hydrocortison und die Anzahl der täglichen Einnahmen an
Tabletten Einfluss auf die körperlichen und physischen Beschwerden der
Patienten hatten. In einem letzten Schritt wurde die Wirkung von DHEA auf die
Lebensqualität bei Frauen mit NNR-Insuffizienz zu Frauen, die ohne DHEA
therapiert wurden, verglichen. Methodik Mittels eines selbst entworfenen
Fragebogens haben wir erwachsene Patienten, die überwiegend an den
Universitätskliniken in Berlin und Würzburg betreut wurden, hinsichtlich
Alter, Geschlecht, Symptome, Nebenerkrankungen, Medikamenteneinnahme und
weiteren Fragen zur eigenen Person und dem Krankheitsbild schriftlich
interviewt. Die Patienten erhielten ferner drei standardisierte Fragebögen
(SF-36, GBB-24, HADS) zur Erfassung ihrer körperlichen und psychischen
Verfassung. Die Ergebnisse wurden mit Kontrollwerten zur Normalbevölkerung
verglichen. Insgesamt wurden Daten von 427 Patienten mit chronischer, also
länger als ein Jahr bestehender NNR-Insuffizienz erhoben. Ergebnisse und
Diskussion Insgesamt wurden 232 Patienten mit primärer NNR-Insuffizienz (58
Männer und 174 Frauen) und 195 Patienten mit sekundärer NNR-Insuffizienz (79
Männer und 116 Frauen) untersucht. Sowohl Patienten mit primärer wie
sekundärer NNR-Insuffizienz zeigten bzgl. der gesundheitsbezogenen
Lebensqualität wesentlich schlechtere Werte als geschlechts- und
altersangepassten Kontrollgruppen. Oft mussten Patienten mehrere Ärzte
aufsuchen, bevor ihnen die richtige Diagnose gestellt wurde. Nicht selten
wurden dabei die Symptome zunächst als psychische und/oder gastrointestinale
Krankheiten fehldiagnostiziert. Die Daten geben Hinweise darauf, dass eine
frühzeitige Diagnostik einen wesentlichen positiven Einfluss auf den
subjektiven Gesundheitsstatus hat, der sich auch noch nach Jahren unter
Therapie zeigt. Die Beeinträchtigung des Gesundheitszustandes war dabei
weitgehend unabhängig von zusätzlichen endokrinen und nicht-endokrinen
Begleiterkrankungen. Frauen ging es dabei insgesamt noch schlechter als
Männern. Auch Menschen mit einem adrenogenitalen Syndrom wiesen in vielen
Aspekten einen reduzierten subjektiven Gesundheitszustand auf. Unsere
Ergebnisse verdeutlichen, dass die momentanen Behandlungsmöglichkeiten
Patienten mit NNR-Insuffizienz nur unzureichend therapieren. Es gab weiterhin
kaum Unterschiede bzgl. der gesundheitsbezogenen Lebensqualität in
Abhängigkeit vom jeweils verwendeten Glukokortikoidpräparat. Patienten mit
Prednisolon ging es dabei ebenso gut bzw. schlecht wie Patienten mit
Hydrocortison und Cortisonacetat. Befriedigende Werte fanden sich jedoch für
keines der gegenwärtig zur Verfügung stehenden Präparate. Dieses Ergebnis
zeigt, dass neue Therapiemöglichkeiten notwendig sind, z.B. Retardpräparate.
Unsere Ergebnisse legen zudem nahe, dass die ideale Dosishöhe für
Hydrocortison auf jeden Fall unter 30 mg pro Tag liegt. Allen Patientengruppen
mit 10- 30 mg HC täglich ging es ähnlich gut bzw. schlecht, so dass hier eine
individuelle Anpassung an das Wohlbefinden des Patienten vorgenommen werden
kann. Patienten mit Dosen von 30 mg HC und mehr wiesen einen deutlich
schlechteren Gesundheitszustand auf. Kein Unterschied fand sich zwischen
Patienten mit zwei- bzw. dreimal täglicher HC-Einnahme. Auch eine zusätzliche
Substitution mit DHEA brachte den Patienten keine Verbesserung in ihrer
gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Unsere Ergebnisse stützen die These, dass
DHEA nur sehr selektiv zum Einsatz kommen sollte. Trotz physiologischer
Hormonersatztherapie ist es bisher also nicht gelungen, die
gesundheitsbezogene Lebensqualität der Patienten auf das Niveau von Gesunden
bzw. das der Normalbevölkerung anzugleichen. Es besteht also im Sinne der
Patienten der dringende Bedarf, neue Substitutionstherapien zu entwickeln.
de
dc.description.abstract
Topic of the thesis The thesis evaluates patient's health associated quality
of life in chronic adrenal insufficiency (AI) in germany. Objective One aim of
the study was to categorise common data of patient with adrenal insufficiency.
Differences in health-related quality of life between male and female for
primary and secondary adrenal insufficiency and people with congenital adrenal
hyperplasia were compared to healthy controls. Furthermore, influences of
patients health-related quality of life due to different substition strategies
in glucocorticoids (hydrocortisone, prednisolone and cortisone acetate) were
evaluated. Additionaly, physical und psychological complaints of patients due
to their daily dosis of hydrocortisone and due to the number of daily intakes
were compared. At last, the impact of DHEA in quality of life in women with
adrenal insufficiency was measured to those not taking DHEA. Design and
patients In a cross-sectional study, primary and secondary AI patients were
contacted by mail. Individual glucocorticoid replacement regimens, underlying
diagnoses and comorbidities were verified by questionnaires and review of
medical records. Patients were asked to complete three validated self-
assessment questionnaires (Short Form 36 (SF-36), Giessen Complaint List
(GBB-24), and Hospital Anxiety and Depression Scale). Results were compared
with sex- and age-matched controls drawn from the questionnaire-specific
reference cohort. 427 questionnaire sets of patients with chronic adrenal
insufficiency were evaluated. Results and discussion Completed questionnaire
sets were available from 232 patients with primary AI (male n=58; female
n=174) and from 195 patients with secondary AI (male n=79; female n=116).
Both, patients with primary and secondary AI, showed significantly impaired
health-related quality of life compared with controls. Because of the
unspecific symptoms, diagnosis is often delayed, not recognized by physicians
or diagnosed falsely, women more often than men. The most common false
diagnoses were of psychiatric and gastrointestinal origin. An early diagnosis
is necessary and might positively influence subjective health status in
patients with AI. Patients with congenital adrenal hyperplasia also suffered
significanltly from reduced health-related quality of life compared to healthy
controls. Glucocorticoid replacement therapy with prednisolone seems to be
equivalent to hydrocortisone regarding subjective health status in patients
with AI. Hydrocortisone doses above 30 mg/day were associated with a worse
health status. Thrice daily intake of hydrocortisone was not superior to twice
daily intake. An additionaly substitution with DHEA did show improvements in
patients health-related quality of life. The results support a very selective
use of DHEA. Our data underlines the perception that current replacement
strategies are still insufficient to fully restore well-being and daily
performance suggesting a need for further improved glucocorticoid replacement
strategies.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
adrenal insufficiency
dc.subject
morbus addison
dc.subject
congenital adrenal hyperplasia
dc.subject
glucocorticoids
dc.subject
quality of life
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Evaluation der gesundheitsbezogenen Lebensqualität von Patienten mit
chronischer Nebennierenrinden-Insuffizienz in Deutschland
dc.contributor.firstReferee
Priv.-Doz. Dr. med. Marcus Quinkler
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. J. Köhrle
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. med. S. Diederich
dc.date.accepted
2010-11-19
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000019462-5
dc.title.translated
Evaluation of patient's health associated quality of life in chronic adrenal
insufficiency in germany
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000019462
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000008416
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access