dc.contributor.author
Schaeber, Petra
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:00:44Z
dc.date.available
2003-08-25T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/11313
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-15511
dc.description
Titelblatt und Inhalt
Vorwort und Danksagung 10
Teil I
1\. Einleitung 15
1.1 "Do you have blacks, too?" - Problemstellung 15
1.2 Forschungsstand 22
1.3 Konzeption und Struktur 25
2\. Rassismus und "schwarze" Kultur Theoretische Überlegungen 28
2.1 Rassismus 28
2.2 ("Schwarze") Kultur und Identität 36
3\. Afro-brasilianische Kultur seit 100 Jahren im Blick der Wissenschaft 46
3.1 Afrikaner in Brasilien - ein Problem für die Elite 46
3.2. Das afrikanische Erbe - Zeichen für Toleranz 47
3.3 Der Fall aus dem Paradies - die Studien der UNESCO 49
3.4 Rassismus - ein Tabu, afro-brasilianische Kultur geduldet 52
3.5 Rassenbeziehungen aus neuen Perspektiven 53
3.6 Der brasilianische Karneval als Forschungsthema 56
4\. Der Weg der Forschung - Fragestellungen und Methoden 60
4.1 Hypothesen und zentrale Forschungsfragen 60
4.2 Zwischen Konzepten und Emotionen - Instrumente 63
4.3 Schwierigkeiten und Besonderheiten der Feldforschung 68
Teil II
5\. Über 350 Jahre Sklaverei - brasilianische Geschichte der
Rassenbeziehungen 73
5.1 Sklaverei - Rückgrat der Kolonialgesellschaft 73
5.2 Schwarzer Widerstand zwischen Verhandlung und Konflikt 78
5.3 Der lange Weg zum goldenen Gesetz 90
6\. Die drei "C" afro-brasilianischer Kultur - Carnaval, Capoeira, Candomblé
95
6.1 Land des Karnevals 95
6.2 Capoeira - Tanz der Kämpfer 108
6.3 Candomblé - die Religion der afrikanischen Götter 113
7\. Brasilianische Schwarzenbewegung - zwischen Anpassung und Abgrenzung 119
7.1 Die Nation wird aufgehellt 120
7.2 Assimilierung zur Überwindung der Rassenschranken 122
7.3 Frente Negra Brasileira - die erste politische schwarze Vereinigung 125
7.4 Kurze Blüte zwischen den Diktaturen: Teatro do Negro 127
7.5 Die politische Vertretung: Movimento Negro Unificado (MNU) 130
8\. Racismo Cordial - höflicher Rassismus 134
8.1 Lass Deine Farbe nicht unbemerkt durchgehen - Schwierigkeiten bei der
Statistik 135
8.2 Die soziale und wirtschaftliche Situation der Afro-Brasilianer 142
8.3 "mit gepflegtem Auftreten" - verdeckter Rassismus 156
8.4 Auf der Suche nach einem Weg für Brasilien 164
Teil III
9\. "Bahia ist zu Jamaika geworden" - die kulturelle Bewegung der Blocos
Afros 165
9.1 Bahia-schwarzes Herz Brasiliens 165
9.2 Musik als Waffe - Re-Afrikanisierung des Karnevals 170
9.3. Die verschiedenen Stämme 177
10\. Olodum vom Pelourinho 199
10.1 Der Pelourinho, wie er früher war - persönliche Geschichten 199
10.2 Die Benção am Dienstag 202
10.3 Der Pelourinho ein schwarzer Platz 204
10.4 Die Afrikan Bar - der Auftritt am Dienstag 208
10.5 Die Restaurierung des Pelourinho-Viertels 212
11\. Die Musik der Blocos Afros - schwarze transatlantische Musik 217
11.1 Brasilien - Land der Musik 217
11.2 Analyse der musikalischen Entwicklung Olodums 219
11.3 Die Faszination des Ruhms 241
12\. Olodum im Karneval 245
12.1 Karneval - das Straßenfest der Superlative 245
12.2 Bahia hat gewonnen - der Karneval 1993 247
12.3 Olodum im Karneval 248
12.4 "Eu sou Olodum - quem tu és?" ? Karnevalsteilnehmer 252
13\. Die Bildung , die von den Trommeln kommmt - Escola Criativa Olodum 260
13.1 Das Raunen der Trommeln 260
13.2 Niemand wird als Rassist geboren - die interethnische Pädagogik 262
13.3 Die Escola Criativa Olodum 266
14\. Musik, Theater, Literatur - die kultur-politische Arbeit Olodums 271
14.1 Schwarzes Theater - Bando de Teatro Olodum 272
15\. "Freiheit für Mandela" - Olodum als Teil der Schwarzenbewegung 281
15.1 Malcolm X und Nelson Mandela - die politischen Idole .
15.2 "They don't care about us"- Video-Clip mit Michael Jackson 288
16\. Olodum - ein schwarzes Kultur-Unternehmen 292
16.1 Das Kultur-Unternehmen 292
16.2 Ein "schwarzes" Unternehmen? 298
17\. Vom Karneval zur Quoten-Diskussion 305
17.1 Afro-brasilianische Kultur im Zeichen des Black Atlantic 305
17.2 Olodums Weg zum Erfolg 308
17.3 Brasilien - Land einer besseren Zukunft für Afro-Brasilianer 311
18\. Literaturverzeichnis 316
19\. Discographie 333
20\. Anhang 334
20.1 Verzeichnis der Interviews und Fragebögen 334
20.2 Ausgewählte Gesetze und Feierlichkeiten 341
20.3 Lebenslauf 344
20.4 Abbildungsverzeichnis 346
dc.description.abstract
In dieser Arbeit geht es um den sich seit Ende der 70er Jahre formierenden
Protest der Afro-Brasilianer gegen den Rassismus. Durch die starke Vermischung
der Bevölkerung, die angestrebte und erwartete Aufhellung der Gesellschaft
(auf individueller und kollektiver Ebene) sowie den Mythos der
Rassendemokratie wurde das Rassenproblem lange Zeit nicht wahrgenommen - weder
von weißen noch von Afro-Brasilianern. De facto gibt es jedoch eine Spaltung
der Gesellschaft mit großen sozialen Unterschieden zwischen weißen und Afro-
Brasilianern. Erst mit der Konstruktion einer eigenen schwarzen Identität
durch einen Teil der Afro-Brasilianer werden in Brasilien Forderungen nach
einer gerechten Integration der marginalisierten Gruppen gestellt.
Die Situation Brasiliens unterscheidet sich von anderen Ländern mit einer
stark heterogen zusammengesetzten Bevölkerung wie beispielsweise den USA oder
Südafrika. Afro-Brasilianer sind keine Minderheit, sondern stellen fast die
Hälfte der Bevölkerung. Rassentrennung wurde niemals gesetzlich legitimiert.
Durch die große Vermischung der Menschen verschiedenster Herkunft sind es
feinste Nuancen körperlicher Merkmale, anhand derer im Alltag Eigen- und
Fremdidentifikationen und -klassifizierungen vorgenommen werden, die zu Ein-
und Ausschlusspraktiken bei Dominanz des "weißen" Ideals in nahezu allen
gesellschaftlichen Bereichen führen.
Von entscheidender Bedeutung für die Konstruktion einer neuen schwarzen
Identität waren und sind die Blocos Afros, schwarze Karnevalsgruppen aus
Salvador/Bahia. Musikalisch und ästhetisch boten sie neue afrikanische bzw. am
globalen, schwarzen Universum orientierte Identifikationsmuster an.
Schwarze Identität in Brasilien wird konstruiert. Afro-brasilianische
Identitäten werden über angenommene gemeinsame kulturelle Eigenheiten und
Erfahrungen formuliert. Dafür spielen bestimmte afro-brasilianische Elemente
eine bedeutende Rolle, wie zum Beispiel der Kampftanz Capoeira und die
religiösen Praktiken des Candomblé oder die gemeinsame Geschichte des
Widerstands verkörpert in der Figur Zumbis und den Quilombos, den
Sklavenfluchtburgen. Großen Einfluss haben aber auch die Elemente und Ikonen
der internationalen schwarzen Szene wie beispielsweise die Reggae-Musik und
Persönlichkeiten wie Bob Marley, Malcolm X und Nelson Mandela.
Einer dieser Blocos Afros, die Grupo Cultural Olodum, war nicht nur
musikalisch besonders erfolgreich, sondern zeichnete sich auch dadurch aus,
dass die Gruppe von Anfang an ihre Musik und Teilnahme im Karneval mit
sozialen und pädagogischen Aktivitäten sowie mit politischem Protest verband.
Olodum, der Karnevalsverein marginalisierter schwarzer Jugendlicher eines
Altstadtghettos, entwickelte sich innerhalb weniger Jahre zu einem schwarzen
Kulturunternehmen und einem der wichtigsten politischen Vertreter der
brasilianischen Schwarzenbewegung.
Zu Beginn des neuen Jahrtausends wird erstmals auf politischer Ebene mit der
Einführung von Quotenregelungen, der Einrichtung eines Ministeriums und der
Ernennung von Afro-Brasilianern in hohe politische Ämter auf die großen
rassischen Ungleichheiten reagiert.
de
dc.description.abstract
This dissertation is about race relations and the debate about race in Brazil.
Since the end of the 1970s Afro-Brazilians have begun to construct a new black
identity. It has been based on an Afro-centric ideological agenda that
diverges from the once prevailing view of racial harmony. Blacks have
protested against racism in new carnival groups ("blocos afros") that began to
appear in Salvador in the northeastern state of Bahia. The general assumptions
about race and the debate about race relations in Brazil have tended to ignore
racial problems since the end of slavery. The discourse has emphasised the
widespread miscegenation in Brazilian society, the expected and politically-
encouraged "whitening" of society ("embranquecimento") both individually and
collectively, and the myth of racial democracy. Brazil is a racially divided
society with strong social differences between white and Afro-Brazilians.
Since Afro-Brazilians have constructed their own black identity, there are now
demands for fair integration of marginalised groups in Brazil.
The situation in Brazil differs from that in other countries with large mixed-
race populations like the United States and South Africa. Segregation was
never based on legislation. Moreover, Afro-Brazilians are not a minority:
nearly half of the Brazilian population is of African origin. Because of the
widespread miscegenation among people of African, European and Native descent,
the slightest difference in appearance can define the way a person will be
identified and classified in daily life. These differences lead to practices
of inclusion and exclusion under the complete dominance of a white ideal.
The blocos afros, the black carnival groups from Salvador, Bahia, count among
the most important actors in the creation of a black identity. Both musically
and aesthetically, they have offered new identities derived from African
models or drawn from the global black universe. Black identities in Brazil are
constructed. They are formulated on supposed common cultural factors and
experiences. Some specific Afro-Brazilian elements play an important role in
this process. These include the religious practices of Candomblé, the martial
art-dance Capoeira and the common history of resistance to slavery personified
in the figure of Zumbi and the quilombos. Elements and icons of the
international black diaspora like reggae music and personalities like Bob
Marley, Malcolm X and Nelson Mandela have greatly influenced new black
identities in Brazil.
One of the Blocos Afros, the Grupo Cultural Olodum, is highlighted in this
study. It has enjoyed musical success (Paul Simon and Michael Jackson recorded
with it). Notably the group merged music and carnival with social and
educational initiatives and political protest. Within a few years Olodum
evolved from a carnival group of black marginalised youth from an inner-city
ghetto to a black cultural enterprise and one of the most important political
actors in the Brazilian black movement. With business and networking savvy, it
founded a school with an Afro-Brazilian curriculum.
At the dawn of the new millennium, Brazil is witnessing some of the first
moves in the political sphere to redress racial inequality via affirmative
action. Important initiatives include the naming of a new federal secretary
for racial equality and the nomination of Afro-Brazilians in high-ranking
public office.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
brazilian race relations
dc.subject
afro-brazilian culture
dc.subject
afro-brazilian music (black music)
dc.subject
brazilian carnaval
dc.subject
afro-brazilian movement
dc.subject.ddc
300 Sozialwissenschaften::300 Sozialwissenschaften, Soziologie::300 Sozialwissenschaften
dc.title
Die Macht der Trommeln
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Jürgen Zimmer
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Christoph Wulf
dc.date.accepted
2003-07-14
dc.date.embargoEnd
2003-08-26
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2003002112
dc.title.subtitle
Die kulturelle Bewegung der schwarzen Karnevalsgruppen aus Salvador/Bahia in
Brasilien. Das Beispiel der Grupo Cultural Olodum
dc.title.translated
The Power of the Drums
en
dc.title.translatedsubtitle
The cultural movement of black carnaval groups in Salvador, Bahia, Brazil. The
case of the Grupo Cultural Olodum
en
refubium.affiliation
Erziehungswissenschaft und Psychologie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000001051
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/2003/211/
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000001051
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open access