Die vorliegende Arbeit bestand aus zwei Studienabschnitten. Im ersten Studienabschnitt wurden im Rahmen einer Observationsstudie die Schwanzspitzen von 147 Mastbullen der Rassen Deutsch Holstein (DH) und Fleckvieh (FLV) mit unterschiedlichen Körpergewichten klinisch untersucht und ihre täglichen Tageszunahmen errechnet. Im zweiten Studienabschnitt wurden 48 DH und 48 FLV Bullen in einer Kohortenstudie über die Zeitspanne von einem Jahr näher beobachtet und untersucht. Dabei fanden zwei unterschiedliche Besatzdichten Berücksichtigung, zum Einen 3,3m2/Tier und zum Anderen 2m2/Tier. Die Ergebnisse der Schwanzspitzenuntersuchung wurden mit Hilfe eines Score festgehalten. Ferner fanden zu jeder klinischen Untersuchung auch Blutabnahmen und –analysen statt, sowie am Tag der Schlachtung der Studientiere eine pH- Wert Messung des Pansensaftes. Ziel dieser Arbeit war es, anhand der Ergebnisse der oben aufgeführten Untersuchungen, Aussagen über Korrelation und Relevanz von Faktoren zu treffen, welche mit dem Auftreten der Schwanzspitzennekrose (SSN) beim Mastbullen in Verbindung stehen. Zusammenfassend lassen sich folgende Rückschlüsse aus dieser Arbeit ziehen: Es besteht eine signifikante (p≤0,01) Korrelation zwischen der Besatzdichte und der SSN- Inzidenz, womit die einleitende grundlegende Fragestellung dieses wissenschaftlichen Vorhabens positiv beantwortet werden kann und die Relevanz dieses Faktors gegeben ist. Erste Läsionen treten bereits bei Tieren ab einem Körpergewicht von 200±34kg auf. In beiden Studienabschnitten konnte kein signifikanter Unterschied zwischen den untersuchten Rassen DH und FLV beobachtet werden, wenngleich eine unterschiedliche Gewichtsentwicklung vorliegt. Aus der einmaligen Erhebung des Pansensaft pH-Wertes geht eine hoch signifikante (p≤0,0001) Korrelation zwischen niedrigen Pansensaft pH-Werten und Bonitierungsnoten größer eins hervor. Ebenso liegt eine signifikante Korrelation zwischen der ermittelten Leukozytose und Hyperproteinämie und den Bonitierunsnoten größer 1 vor, unabhängig von der Besatzdichte oder Rasse. Die im älteren Schriftum erwähnte Mykotoxin Belastung des Futters als Ursache für das Auftreten der Schwanzspitzennekrose konnte nicht nachgewiesen werden. Die Anreicherung der TMR mit Stroh hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Veränderungen an der Schwanzspitze der Bullen.
The aim of this work was to elucidate the correlation and relevance of factors that are associated with the occurrence of tail-tip necrosis (TTN) in fattening bulls. This study consisted of two parts. The first part was an observational study in which the tail tips of 147 German Holstein and Simmental bulls with different body weights were examined clinically and their daily weight gains were calculated. In the second part, 48 German Holstein and 48 Simmental bulls were considered in a cohort study for a one year period. Two different housing densities were taken into account, on the one hand 3.3m2/animal and on the other hand 2.0m2/animal. The results of the clinical examination of the tail were recorded with the help of a score. Besides the clinical examination of the tail, blood sampling and analysis were also conducted. The pH measurement of the ruminal fluid took place on the day of slaughtering. There was a significant correlation between housing density and the incidence of TTN, by which the initial question of this research project can be answered positively (p≤0.01). First tail tip lesions already occur in animals on a body weight of 200±34kg. There was no significant difference between the breeds DH and FLV in both parts of the study regarding the occurrence of tail tip injuries, although different weight gains could be observed. The pH of ruminal fluid, collected at the day of slaughtering, correlates with high significance (p≤0.0001) with a score bigger than one. Likewise, there is a significant correlation between the leukocytosis and hyperproteinemia of the blood samples with scores bigger than 1, regardless of the density or breed. An intoxication of TMR with mycotoxins could not be detected. The supplementation of TMR with straw had no significant impact on the lesions of the bovine tail tip.