Die gestiegene Konzentration im Handel und in der Industrie drückt sich in einer Verschärfung des Wettbewerbs aus. Im Ausbau der herstellerseitigen Marktposition hat die Erweiterung der Produktlinien und die gestiegene Anzahl von Produktneueinführungen zu einer Artikelexplosion geführt, die sich im Kampf der Industrie um Regalplätze im Handel zeigt. Dabei liefern Konzepte wie Efficient Consumer Response und Category Management Herstellern Möglichkeiten, verbessert eigene Produkte in den Handel zu bringen. Auf Handelsseite findet der Wettbewerb auf der Ebene des Vertriebsschienentyps statt, wobei Discounterkonzepte hohe Zuwachsraten haben. Gleichzeitig werden vor allem preispolitische Mittel eingesetzt und Ertragspotentiale in den Warenbeständen kaum genutzt. Bessere Entscheidungen im letzteren Bereich können allerdings unmittelbar zur Senkung des bestehenden Kostendrucks beitragen und zusätzliche Impulse liefern. Die vorliegende Arbeit liefert eine Darstellung des im Lebensmitteleinzelhandel eingesetzten Instrumentariums, das im Zusammenhang mit der Bestimmung von Regalsortimenten von Bedeutung ist. Neben der Aufarbeitung vorhandener Modelle zur Sortimentsbestimmung fällt dem Aspekt der Auswertung vorhandener Daten eine besondere Rolle zu. Zusätzlich zur Betrachtung reiner Leistungszahlen ermöglicht die Auswertung weiterer Bestimmungsfaktoren die Anpassung des Angebots an die Kundenbedürfnisse vor Ort. Indem das Warenangebot in Deckung mit den Bedürfnissen der Kundschaft gebracht wird, ergibt sich für den Anbieter ein strategischer Vorteil, der sich in erhöhter Kundenzufriedenheit und Kundenloyalität ausdrücken lässt. Gleichzeitig entstehen Möglichkeiten eines partiellen Entzugs vom Preiswettbewerb. Hierzu muss neben der Beachtung von festgestellten Verbundbeziehungen zwischen Artikeln ebenfalls die Möglichkeit genutzt werden, sozio-ökonomische und sozio-demographische Faktoren zu berücksichtigen. Hinzu kommen zusätzliche Sortimentsregeln, die sich aus der Datenanalyse alleine nicht ableiten lassen. Hierzu gehören Sortimentsmaßnahmen aus Unternehmensentscheidungen, die z. B. Bezug auf zukünftige Trends nehmen. Aufgrund unterschiedlicher Sortimentsanforderungen ist ein flexibles Modellierungskonzept erforderlich. Neben der Regalplatzlimitierung sind standortspezifische Regeln einzuhalten. Hier bietet die Mathematische Programmierung mit ihren vielfältigen Modellierungstechniken die Möglichkeit, die notwendigen Anforderungen zu berücksichtigen. Kern der Arbeit ist ein Mathematisches Modell, welches die Zusammenhängen linear abbildet, so dass existierende, leistungsfähige Solver-Technologie eingesetzt werden kann. Zielstellung ist es, einen Beitrag zur Professionalisierung sortimentspolitischer Entscheidungen im Einzelhandel zu liefern. Hierzu ist neben der theoretischen Fundierung auch die praktischen Einsatzfähigkeit von Bedeutung. Da eine Sortimentsoptimierung nicht ohne entsprechende Softwaresysteme durchführbar ist, wird zusätzlich eine Anwendungsarchitektur vorgestellt, die sich an den Möglichkeiten moderner komponentenorientierter mehrstufiger Client-/Server-Architekturen orientiert. Eine entsprechende Umsetzung ist in Form eines kommerziellen Softwareproduktes vorhanden.
Increased levels of concentration in the retail and manufacturing industries have led to an intensification of competition. Product line-extensions and the rising number of new product introductions have resulted in an explosion of SKUs (stock keeping units), which is reflected in the fight of the industry for shelf space in the retail trade. Concepts such as Efficient Consumer Response and Category Management can support manufacturers in their effort to improve the rate of successful product placement on the retailer's shelf. In retail, competition takes place within each category of distribution channel, whereby discounters experience high growth rates. At the same time pricing policies are extensively used -whereas the potential for efficiency increases through reduced inventory is less recognised. Better decisions in this area can however contribute directly to lessening the existing cost pressure and providing an additional stimulus. This essay provides a description of the instruments used in the food retail trade, which are associated with the determination of shelf assortments. In addition to the description of existing models for assortment planning, the aspect of the evaluation of existing data is given particular attention. The evaluation of further determining factors in addition to mere performance figues makes it possible to adjust the offer to suit local customer needs. A strategic advantage results, when the offered goods fulfill the customers needs. This can be expressed in increased customer satisfaction and customer loyalty. This offers at the same time the potential for at least a partial withdrawal from a mere price competition. For this reason socio-economic and sociodemographic factors must be considered in addition to the relations between articles. In addition further assortment rules have to be considered, which cannot be derived from the data analysis alone. These include for instance assortment measures arising from management decisions, taking for example with reference to future trends. A flexible modelling concept is necessary due to different assortment requirements. Besides a limitation of shelf space, location-specific rules must be observed. Mathematical programming with its various modelling techniques offers the possibility to consider the necessary requirements. At the core of the work is a mathematical model with linear constraints and a linear objective function, so that existing, efficient solver technology can be used. The Goal is to raise the level of professionalism in the retail trade in the field of assortment policy decisions. For this the practical applicability is as important as the theoretical foundation. Since an assortment optimization is not feasible without appropriate software systems, an application architecture is also presented, which exploits the possibilities of modern component- oriented multi-level client-/server architectures. An appropriate implementation in form of a commercially available software program is given.