Die vorliegende Dissertationsschrift beschreibt den Umgang von Lehrpersonen mit Ergebnisrückmeldungen im Projekt BeLesen (Berliner Längsschnittstudie zur Lesekompetenzentwicklung von Grundschulkindern mit Migrationshintergrund). Hierfür wurden eine Fragebogenstudie und eine Interviewstudie umgesetzt, die sich beide an dem Zyklenmodell Von der Evaluation zur Innovation von Helmke & Hosenfeld (2005) orientieren. Darüber hinaus wird das Rückmeldeformat von BeLesen mit drei Schweizer Formaten zur Leistungsmessung und Ergebnisrückmeldung (Check 5, Orientierungsarbeiten, Klassencockpit) im Rahmen eines Formatvergleichs in Beziehung gesetzt, um zu klären wie die Gestaltung von Ergebnisrückmeldungen optimiert werden kann. Die der Rückmeldung von Ergebnissen zugrunde liegende Annahme, dass die Bereitstellung von Informationen über Schülerleistungen zur Verbesserung der Unterrichtsqualität oder der Schulleistung führt, wird in der vorliegenden Arbeit theoretisch thematisiert und anhand der erhobenen Daten diskutiert. Ziel der explorativen und deskriptiven Studien war es herauszufinden, wie Lehrerinnen mit Ergebnisrückmeldungen umgehen (Einstellungen der Lehrerinnen zu Ergebnisrückmeldungen, Verständnis und Verwendung der zurückgemeldeten Informationen). Ergebnisse: Verschiedene Faktoren sind für den Umgang mit Ergebnisrückmeldungen relevant, zum Beispiel die Gestaltung des Formates, die Kommunikation der Zielstellung, das Verständnis der Information und die individuelle Einstellung zu den Ergebnisrückmeldungen. Die Akzeptanz der Ergebnisrückmeldungen konnte als hoch identifiziert werden. Die Lehrerinnen gaben an, die zurückgemeldeten Informationen verständlich zu finden. Je spezifischer sich die Information auf das einzelne Kind bezieht, desto intensiver wurden die Informationen rezipiert. Die Informationen wurden zwar grundsätzlich akzeptiert, die Ergebnisse wurden aber als nicht zutreffend und damit auch nicht als informativ angesehen, wenn die Lehrerinnen den Eindruck hatten, die curriculare Validität der vorausgehenden Tests sei nicht gegeben. Häufig fehlten die Zeit und/oder die Bereitschaft, die Ergebnisse gründlich zu reflektieren und daraus konsequente strukturierte Handlungen abzuleiten. Sofern data-based education angestrebt wird, müssen die Ergebnisrückmeldungen valide und reliable Informationen beinhalten, die zielgruppenspezifisch aufbereitet werden. Dazu gehört unter anderem, dass sich Ergebnisrückmeldungen auf die jeweilig zu beeinflussende Gruppe bzw. den spezifischen Kontext beziehen (z.B. Lehrpersonen erhalten Schülerdaten, die Schulverwaltung erhält Schulformdaten).
The present dissertation describes the use of teachers of the performance feedback in the project BeLesen (The Berlin Longitudinal studies on the Development of Reading Competence of Primary School Children with Immigrant Backgrounds). For that purpose, a questionnaire study and an interview study were implemented; both of which were based on the cyclical model: Von der Evaluation zur Innovation by Helmke & Hosenfeld (2005). Moreover, the feedback format for BeLesen was compared with three different Swiss formats for School Assessment and performance feedback (Check 5, Orientation work, and Class Cockpit) in order to determine whether the composition of the performance feedback could be optimized. The assumption underlying the concept of performance feedback, namely that the provision of information on student achievement will lead to an improvement in the quality of teaching or effectiveness of the school, is the theoretical focal point of this dissertation and is discussed using the acquired data. The object of the explorative and descriptive studies was to find out how the teacher would handle the performance feedback (attitude of the teachers toward performance feedback, comprehension and utilization of the feedback information). Results: Various factors are relevant for the handling of the performance feedback, for example: the composition, layout and structure of the format, communication of the goal, comprehension of the information, and individual attitude toward the performance feedback. The acceptance of the performance feedback was considered to be high. The teachers stated that they found the feedback information comprehensible. The more specific the information was related to a particular student, the more, it was intensely received by the teachers. Although the information was generally accepted, the results were not regarded as correct, and therefore also not as informative, if the teachers had the impression that the curricular validity of the preceding tests had not been attained. Often there was not enough time and/or the willingness to reflect thoroughly on the results and hence, deduce a consistent, structured action from them. If data-based-education is to be achieved, the performance feedback must contain valid and reliable information, which must be processed in a target-group-specific way. This includes, among other things, that the performance feedback should be referred back to the respective group to be influenced or to the specific context (e.g. teachers receiving student data, the school administration receiving data relevant to school type.
