Einleitung: Die Herzinsuffizienz ist eine Erkrankung mit hoher Prävalenz und sehr schlechter Prognose. Daher kommt der Forschung auf diesem Gebiet immer mehr Bedeutung zu. Vor allem die Untersuchung von Begleiterkrankungen und die Reduktion von Risikofaktoren spielen dabei eine große Rolle. Ziel dieser Arbeit war es deshalb, wichtige, bisher nicht oder unzureichend erforschte Komorbiditäten wie den Muskelmasseverlust zu untersuchen, Risikofaktoren wie das Rauchverhalten anhand der Verlässlichkeit von Patientenaussagen zu evaluieren und Untersuchungsmethoden zu etablieren, die es ermöglichen, auf einfachem Weg Aussagen zu hämodynamischen Veränderungen bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz zu treffen. Methoden und Ergebnisse: Verlust von Muskelmasse und -funktion (P 1) im fortgeschrittenen Alter ist ein in der Geriatrie bekanntes Phänomen, das als Sarkopenie bezeichnet wird. Die Magermasse als Maß der Muskelmasse wurde mittels Dual Energy X-Ray Absorptiometry (DEXA) bei 200 Patienten bestimmt. Weiterhin wurden Tests zur Einschätzung der Leistungsfähigkeit durchgeführt. Bei ca. 20 % der Patienten wurde ein signifikanter Muskelmasseverlust nach den Kriterien der Sarkopenie festgestellt. Diese Patienten hatten zusätzlich eine signifikant niedrigere linksventrikuläre Ejektionsfraktion (LVEF), eine reduzierte Arm- und Beinkraft sowie Leistungsfähigkeit, gemessen mittels Spiroergometrie, 6-Minuten- und 4 -Meter-Gehtest. In der multivariaten logistischen Regressionsanalyse konnte gezeigt werden, dass der Verlust an Muskelmasse einen unabhängigen Faktor darstellt, um eine verminderte Leistungsfähigkeit in der Spiroergometrie vorherzusagen. Zur Messung hämodynamischer Veränderungen (P 2) fand die Finapres-Methode Anwendung. Hierbei wurden in einer Pilotstudie bei 37 Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz sowie bei 43 Patienten mit bösartigen Tumorerkrankungen und 18 gesunden Kontrollen nicht-invasiv kardiale Funktionsparameter, wie das Cardiac Output (CO), das Schlagvolumen (SV) und die maximale Druckanstiegsgeschwindigkeit im linken Ventrikel (dP/dtmax), gemessen. Es zeigte sich, dass bei allen Patienten mit Hilfe der benutzten Methode die Zielparameter erhoben werden konnten und dabei im Wesentlichen den Erwartungswerten entsprachen. In der dritten Arbeit (P 3) wurden zur objektiven Einschätzung des Risikoverhaltens bei 75 Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz Cotininlevel mit Hilfe eines Chemilumineszenz-Immunoassays gemessen und mit den subjektiven Aussagen der Patienten hinsichtlich ihrer Übereinstimmung verglichen. Dabei wichen die Ergebnisse von 10 Patienten (16,9 %) von ihren anamnestisch erhobenen Aussagen ab. Bei der Kontrollgruppe ergaben sich keine Diskrepanzen. Schlussfolgerung: Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Muskelmasseverlust bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz häufig als Komorbidität auftritt. Die nicht-invasive Messung kardialer Funktionsparameter ermöglicht eine einfache Erfassung hämodynamischer Funktionen und auch die Methode der Cotininbestimmung stellt ein einfaches Analyseverfahren des Rauchverhaltens im klinischen Alltag dar, wichtig um Risikoprofile von Patienten besser einschätzen und somit mögliche Therapien schnellstmöglich einleiten zu können.
Introduction: Heart failure is a high prevalence disease with poor prognosis and is often accompanied by co-morbidities that influence the patients’ state of health. For these reasons, research into heart failure is very important. In our study, we sought to evaluate co-morbidities such as muscle wasting, the reliability of self-reported smoking behaviour as a major cardiac risk factor and hemodynamic changes in patients with chronic heart failure. Methods and results: Loss of muscle mass and function (P 1), so-called sarcopenia, is a well-known problem in geriatric patients. This condition was assessed in 200 patients by evaluating muscle mass using dual energy X-ray absorptiometry. Additional tests were performed to estimate the patients’ exercise capacity. Significant muscle loss, according to the criteria of sarcopenia, was diagnosed in nearly 20 % of the subjects. Patients also had a significantly lower left ventricular ejection fraction, lower values for handgrip, quadriceps strength and functional capacity, measured by treadmill performance, 6-minute and 4-metre walk test. Multivariate logistic regression analysis indicated muscle wasting as an independent predictor for lower exercise capacity in treadmill performance. To measure hemodynamic changes (P 2), the finapres method was used. Cardiac functional parameters like cardiac output (CO), stroke volume (SV) and the maximal rate of pressure rise during isovolumic contraction (dP/dtmax) were analysed in 37 patients with chronic heart failure, 43 cancer patients and 18 healthy controls. With this method, all target parameters could be readily assessed and complied with the expected values. In the third article (P 3), serum cotinine levels were analysed in 75 patients with chronic heart failure by chemiluminescence immunoassay to estimate self-reported and objective smoking behaviour. Self-reported smoking behaviour did not correspond to the serum cotinine level in 10 (16.9 %) patients with chronic heart failure. No difference was evident in control subjects. Conclusion: Muscle loss is a frequent co-morbidity among patients with chronic heart failure. Non-invasive evaluation of cardiac parameters and serum cotinine measurements are manageable tasks in clinical routine to obtain information about cardiac performance and smoking behaviour. Significantly, these results are important in making an estimate of patients risk and to initiate effective therapy.