dc.contributor.author
Ewers, Christa
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:26:43Z
dc.date.available
2006-03-02T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/1094
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-5296
dc.description
Deckblatt-Impressum
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Einleitung
Literaturübersicht
Material und Methoden
Ergebnisse
Diskussion
Zusammenfassung
Summary
Literaturverzeichnis
Anhang
Danksagung
Lebenslauf
Selbständigkeitserklärung
dc.description.abstract
In der vorliegenden experimentellen Arbeit wurde ein großes Kollektiv von
Stämmen der wichtigen Tierseuchenerreger aus der Gattung Pasteurella- und
Mannheimia unterschiedli-cher Wirtstiere und Erkrankungskomplexe mittels
phäno- und genotypischer Methoden cha-rakterisiert. Ausgangspunkt der
molekularen Analysen war es, die etablierten unzureichenden phänotypischen
Identifizierungstests durch unzweifelhafte molekulare Methoden zu ersetzen.
Somit sollte die Basis für zukünftige molekulare epidemiologische Arbeiten
geschaffen wer-den, mit denen endlich das Vorkommen und die pathogenetische
Bedeutung dieser wichtigen Tierseuchenerreger valide analysiert werden kann
Unseres Wissens wurde mit 289 P. multocida ssp.-, 25 P. sensu stricto- und 104
M. species-Isolaten erstmals ein derart umfangreiches repräsentatives
Kollektiv an Stämmen untersucht, wodurch die Etablierung aussagefähiger
diagnostischer Werkzeuge gelang. Pasteurella ssp. und spp. wurden mittels PCR
und DNS-DNS-Hybridisierung auf das Vor-handensein von 16 virulenzassoziierten
Genen [psl, ompH, oma87, ptf, pfha, nanB, nanH, toxA, tbpA, tonB, hgbA, hgbB,
sodA, sodC, iga, escv], einem Spezies-spezifischen- [kmt] und fünf Kapsel-
Genen [capA, capB, capD, capE, capF], M. haemolytica und sonstige Mannhei-mia-
Spezies auf das Vorhandensein von 12 virulenzassoziierten Genen [lktA, pomA,
gcp, trBA, tonB, irp, sodA, sodC, escv, iga, adh] hin untersucht. Bei den P.
multocida ssp.-Isolaten gelang fast regelmäßig der Nachweis von Genen, die für
äußere Membranproteine (psl, ompH, oma87), Kolonisationsfaktoren (ptf, nanB,
nanH), Superoxid-Dismutasen (sodC, sodA) und Eisenakquirierungssysteme (tonB,
hgbA, hgbB) kodieren. Mit einer niedrigeren Prävalenz kamen dagegen das
offensichtlich für Isolate ruminaler Wirte spezifische Eisenakqurierungs-Gen
tbpA (31,5 %), das für ein filamentöses Hämagglutinin kodierende pfha (37,0 %)
sowie das Dermonekrotoxin-kodierende toxA (12,5 %) vor. P. sensu stricto-
Isolate besaßen z. T. keines der untersuchten Gene bzw. je nach Spezies ompH,
oma87, psl und tonB und konnten auf diese Weise genotypisch von P. multo-cida
ssp. differenziert werden. 86,9 % der P. multocida ssp. wiesen eine
Kombination der drei Adhäsionsgene pft, nanH und nanB auf; 39 % dieser Stämme
besaßen zusätzlich pfhA, das auffallend selten bei Kapseltyp D-Stämmen (4,8 %)
vorkam. Die gleichzeitige Expression von Fimbrien, Sialidasen sowie dem
Hämagglutinin in P. multocida ssp. stellt eine wichtige Voraussetzung für eine
erfolgreiche Etablierung des Bakteriums in verschiedenen Wirtsorga-nismen bzw.
deren Geweben dar und könnte ein Grund für das außerordentlich breite Wirts-
spektrum dieser Pasteurellen sein. Auch die häufig vorkommende Kombination der
Eisenak-quirierungs-Gene hgbA, hgbB und tonB (76,5 %), sowie zusätzlich von
tbpA (20,4 %) sollte P. multocida ssp. einen entscheidenden Wachstumsvorteil
in unterschiedlichen Wirtstieren ermöglichen. Diese Ergebnisse geben somit
entscheidende Anhaltspunkte für zukünftige ex-perimentelle Untersuchungen zur
Bedeutung von Adhäsions- und Eisenakquierierungsgenen in der Pathogenese
unterschiedlicher Pasteurella-bedingter Erkrankungskomplexe. Weiterhin sollte
die Eignung der entsprechenden Genprodukte als mögliche Kandidaten für
Impfstoffe geprüft werden. Von den 89 M. haemolytica-Stämmen konnten aufgrund
der Biotypisierung 66 der Biogruppe 1 zugeordnet werden, während 23 Stämme
anderen Biogruppen angehörten bzw. sechs ein derart abweichendes
Biochemieprofil aufwiesen, dass sie nur durch anschließende Sequenzanalyse
ihrer 16S-rRNS-Gene als M. varigena (5) bzw. M. ruminalis (1) identifiziert
werden konnten. Mit Ausnahme der Gene lktA, pomA und trBA, die fast regelmäßig
bei den M. haemolytica-Stämmen vorkamen, war bei anderen untersuchten
Faktoren, wie tonB, irp, gcp und sodA eine deutlich höhere Prävalenz bei den
pathogenetisch bedeutenderen Biogrup-pe 1-Stämmen im Vergleich zu denen
anderer Biogruppen vorhanden. Auch diese neuen Da-ten zu den erst kürzlich
identifizierten Genen geben Anlass, deren Bedeutung für den
Infek¬tions¬prozess zukünftig stärker zu überprüfen. Auf der Grundlage dieser
Analyse-Daten konnten zwei Multiplex-PCRen entwickelt werden, die einen
Verzicht auf den konventionellen und teilweise unzuverlässigen Nachweis von P.
multocida ssp. und M. haemolytica auf der Basis ihrer phänotypischen
Merkmalsaus-prägungen ermöglichen. Aufgrund der in dieser Arbeit bestätigten
regionalen Bedeutung von P. multocida ssp. multocida Kapseltyp A- und
D-Stämmen sowie der tierseuchenrechtlichen Relevanz des toxA-Gens wurde der
Nachweis dieser drei Gene neben dem für das M. haemolytica lktA und pomA in
die erste Multiplex-PCR zur Differenzierung der beiden bakteriellen Spezies
integriert, die beispielsweise im Rahmen der Enzootischen Bronchomop-neumonie
oft als Mischkultur angetroffen werden. Eine zweite Multiplex-PCR, die in
Zukunft für umfassende epidemiologische Studien zur Bestimmung des
Besiedlungsmusters von P. multocida ssp.-Isolaten bei unterschiedlichen
Wirtstieren angewendet werden kann, erlaubt den gleichzeitigen Nachweis der
Gene oma87, ptf, pfha, capF, tbpA, hgbA, hgbB, tonB, nanH und nanB. Dies
schien erforderlich, da die Prävalenzdaten der bei P. multocida ssp.-Isolaten
untersuchten Gene auf eine sich möglicherweise ändernde Epidemiologie bei
diesen Stämmen hinweisen. So ergab sich beispielsweise die Frage nach einem
horizontalen Gen-Transfer des phagenkodierten toxA nicht nur zwischen Stämmen
mit einzelnen Kapseltypen, sondern auch zwischen Stämmen unterschiedlicher
Wirtstiere, da toxA entgegen früherer Angaben vermehrt bei Kapseltyp A-Stämmen
nicht nur beim Schwein sondern auch beim Wiederkäuer nachge-wiesen werden
konnte. Des weiteren deutete die Tatsache, dass bei Isolaten, die von an
Rhini-tis Atrophicans erkrankten Schweinen isoliert worden waren, z. T. kein
toxA nachgewiesen werden konnte, darauf hin, dass die Tiere mit mehreren P.
multocida ssp.-Stämmen infiziert sein können. Dieser epidemiologisch wichtige
Befund blieb jedoch aufgrund der begrenzten Möglichkeiten der konventionellen
Diagnostik zur Differenzierung der Isolate bislang uner-kannt. Ein weiteres
interessantes Ergebnis war der Nachweis von P. multocida-Kapeltyp F-Stämmen
bei Rindern und Katzen. Laut ensprechender Literatur kommen diese Stämme nur
beim Geflügel vor. Die vorliegenden Daten deuten darauf hin, dass auch hier
ein Wandel in der Adaptation von Kapseltypen an bestimmte Wirtstiere erfolgt
ist, dessen Ausmaß in Folge¬unter¬suchungen mittels der hier etablierten
Multiplex-PCRen eingeschätzt werden kann. Abschließend wurden phylogenetische
Untersuchungen auf Basis der DNS-Sequenz¬analyse des variablen ompH von
Pasteurellen durchgeführt. Aufgrund des Nachweises von ompH nicht nur bei P.
multocida ssp. sondern auch bei verschiedenen P. sensu stricto-Isolaten wurden
diese Analysen an 12 Pasteurella-Isolaten vorgenommen. Obwohl es sich bei dem
Genprodukt um ein äußeres Membranprotein handelt, das aufgrund seiner
Lokalisation einem ständigen Selektionsdruck unterliegt, spiegeln die DNS-
Sequenzdaten jene phylogenetischen und taxono¬mischen Einordnungen von
Pasteurellaceae-Spezies wider, die auf der Basis der 16S-rRNS erhoben wurden.
Die Untersuchung stellt insofern eine sinnvolle Ergänzung ande-rer Methoden
zur phylogenetischen Einordnung einzelner Pasteurella-Spezies dar und führt zu
einem besseren Verständnis der evolutionären Entwicklung dieser
Mikroorganismen.
de
dc.description.abstract
In this experimental thesis, an extensive collection of the important
veterinary pathogenic genera Pasteurella and Mannheimia from various hosts and
disease complexes were charac-terized with pheno- and genotypical methods. The
molecular analyses were necessary to re-place the currently established
ambiguous phenotypical identification methods with valid, unambiguous
molecular tools. With these tools, future molecular epidemiological studies
are enabled, which finally will lead to a valid analysis of the actual
prevalence as well as the pathogenic role of these important veterinary
pathogens. To our knowledge, with a total of 289 P. multocida ssp.-, 25 P.
sensu stricto- as well as 104 M. species, for the first time such a large
collection has been analysed, facilitating the establishment of valid
diagnostical tools. Via PCR and DNA-DNA-hybridization, Pasteurella ssp. and
spp. were investigated for the presence of 16 virulence associated genes [psl,
ompH, oma87, ptf, pfha, nanB, nanH, toxA, tbpA, tonB, hgbA, hgbB, sodA, sodC,
iga, escv], one spe-cies-specific [kmt] and five capsule genes [capA, capB,
capD, capE, capF], while M. haemolytica and additional Mannheimia species were
screened for the presence of 12 viru-lence associated genes [lktA, pomA, gcp,
trBA, tonB, irp, sodA, sodC, escv, iga, adh]. Nearly all P. multocida ssp.
strains showed a combination of genes, coding for outer membrane proteins
(psl, ompH, oma87), colonisation factors (ptf, nanB, nanH), superoxide
dismutase (sodC, sodA) as well as iron acquisition systems (tonB, hgbA, hgbB).
In contrast, tbpA (31.5 %), coding for an iron acquisition system which seems
to be specific for strains from ruminants, pfha (37.0 %), coding for
filamentous hemagglutinine, as well as toxA (12.5 %), coding for
dermonecrotoxin, were found to be less prevalent. Isolates of P. sensu stricto
possessed mostly none of these genes, or, depending on the species
investigated, ompH, oma87, psl and tonB only. Thus, genotypically these
species could be easily differenti-ated from P. multocida ssp.. 86.9 % of the
P. multocida ssp. harboured a combination of three genes encoding adhesins,
namely ptf, nanH and nanB. In addition, 39.0 % of those strains reacted
positive for pfhA, a gene which was rarely seen in strains of capsule type D
(4.8 %). The simultaneous expression of fimbriae, sialidases and
hemagglutinine in P. multocida ssp. is a fundamental requirement for
successful infection of the host and host tissues, respec-tively, and may be
one reason for the wide host spectrum of Pasteurella. Additionally, the
finding that genes hgbA, hgbB and tonB, involved in iron acquisition, were
found in combina-tion in 76.5 % of the strains, as well as the presence of
tbpA in 20.4 % of them should theo-retically give P. multocida ssp. an
advantage in multiplication in different hosts. Thus, the data generated also
give relevant information for future experimental studies, investigating the
role of adhesins as well as iron acquisition systems during pathogenesis of
different Pas-teurella-associated disease complexes. Furthermore, the
suitability of those gene products as vaccine candidates should be
investigated. Biotyping of 89 M. haemolytica strains classified 66 strains as
members of biogroup 1, while 23 strains belonged to other biogroups. Six
strains gave such a variable biochemical profile, that only 16S-rRNA gene
sequencing led to their classification as M. varigena (5) and M. ruminalis
(1), respectively. With the exception of lktA, pomA and trBA, which were
nearly regularly identified in all strains of M. haemolytica, the other genes
under investigation (like tonB, irp, gcp, and sodA) were found with higher
prevalence in biogroup 1 strains, which are prone to be more virulent. As the
latter genes were identified only recently, these new data also give reason to
more detailed analyses of their possible role during the infectious process.
Based on these extensive analyses, two Multiplex PCRs were established
successfully. With these diagnostic tools, the currently used conventional and
partly ambiguous phenotypi-cal methods for the identification of P. multocida
ssp. und M. haemolytica can be replaced. Due to the confirmation of the
regional importance of P. multocida ssp. multocida capsule type A and D
strains, as well as the notification requirement of toxA positive strains,
primers for the detection of those three genes as well lktA and pomA for the
identification of M. haemolytica were integrated into one Multiplex-PCR. As
both species may be present in mixed culture in biological samples, for
example in cases of enzootic bronchopneumonia, we reasoned a differentiation
to be useful. The establishment of a second Multiplex-PCR, ena-bling the
simultaneous identification of oma87, ptf, pfha, capF, tbpA, hgbA, hgbB, tonB,
nanH as well as nanB, will be useful in future epidemiological studies to
identify colonization of various host species with P. multocida ssp..
Especially the recognition of the epidemiologi-cal shift, which seems to have
taken place concerning P. multocida ssp., we sensed this tool to be highly
useful. Indeed, the question of a horizontal gene transfer of the phage
encoded toxA not only between strains of a distinct capsule type, but also
between strains isolated from various host animals is thrilling. In contrast
to current knowledge, our data revealed that toxA is also found in strains of
capsule type A and not only in strains isolated from swine but also from
bovines. Furthermore, the fact that several strains were isolated from pigs
suffering from atrophic rhinitis, but being negative for toxA, indicates that
these animals may be infected with various different P. multocida strains.
This epidemiological highly important finding was unknown so far, most
probably due to limitations of the currently used conventional diagnos-tic
tools. Another interesting finding was the fact, that P. multocida strains of
capsule type F could be isolated from cattle as well as from cats. Due to the
literature, such strains can only be found in poultry. In contrast, our
results indicate a change in the adaption of strains with certain capsules to
distinctive hosts. This epidemiological important finding should be inves-
tigated more detailed in the future a perspective enabled by the Multiplex-
PCRs established in the current work. Finally, phylogenetic analyses were
performed by sequencing the variable outer mem-brane protein gene ompH of
Pasteurella. Due to the finding that ompH was present not only in P. multocida
ssp., but in various P. sensu stricto isolates additionally, a total of 12
strains were included in this investigation. Although the gene product, an
outer membrane protein, is under selective pressure, gene sequence analyses
are in accordance with results of phyloge-netical and taxonomical studies of
Pasteurellaceae species, based on 16S-rRNA sequence data. Thus, analysing ompH
is a useful complementation of phylogenetic investigations of Pasteurella
species, clarifying the evolutionary development of these microorganisms.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Virulenzgenmuster
dc.subject
molekularbiologische Diagnostik
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Molekulare epidemiologische Analysen von Bakterien der Gattungen Pasteurella
und Mannheimia zur Etablierung valider Diagnostika auf der Basis von
Multiplex-Polymeraseketten-Reaktionen
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. L.H. Wieler
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. W. Müller
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. em. Dr. E. Hellmann
dc.date.accepted
2004-10-22
dc.date.embargoEnd
2006-03-03
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2006001266
dc.title.translated
Molecular epidemiologic analyses of bacteria of the genera Pasteurella and
Mannheimia to establish valid diagnostic tools based on Multiplex polymerase
chain reactions
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000002007
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/2006/126/
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000002007
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free
dcterms.accessRights.openaire
open access