Aktuelle Publikationen beschreiben ein vermindertes Vorkommen von Nervenfasern (NF) im Myometrium sowie in der endometrialen-myometrialen Junktionalzone bei Patientinnen mit Adenomyose (AM). Interessanterweise ist die uterine Innervation einem östrogenabhängigen Remodelling ausgesetzt; eine Hochregulierung von Östrogen bewirkt eine Reduktion sympathischer NF, während diese bei niedrigen Östrogen-Konzentrationen wieder regenerieren. Möglicherweise ist diese hormonabhängige Regulierung uteriner NF bei Frauen mit AM gestört. Um das östrogenabhängige Remodelling der uterinen Innervation bei AM zu untersuchen, wurden NF immunhistochemisch in Gewebeschnitten von Frauen mit und ohne AM charakterisiert. Des Weiteren wurde die Bedeutung der Östrogenrezeptoren (ER) α und β in sympathischen NF und der Einfluss von AM auf die Peritonealflüssigkeit (PF) untersucht. Uterine Gewebeschnitte von Frauen mit AM (n=42) sowie gesundes uterines Gewebe von Patientinnen ohne AM und Endometriose (n=19) wurden immunhistochemisch analysiert, um PGP 9.5-, S100-, Substanz P (SP)- und Tyrosinhydroxylase (TH)-positive NF zu charakterisieren, um somit die Dichte intakter, myelinisierter, sensibler und sympathischer NF zu eruieren. Des Weiteren wurden uterine sympathische NF bezüglich der Expression von ERa und b untersucht. Außerdem wurde PF von AM sowie gesunden Patientinnen für ein neuronales In-Vitro-Wachstumsassay genutzt. AM-Läsionen sowie Endometrium von Frauen mit und ohne AM sind nicht innerviert. Die Dichte sympathischer NF im Myometrium von Frauen mit AM ist signifkant reduziert im Vergleich zur Kontrollgruppe (KG). Der Rückgang sympathischer NF ist bei Frauen mit AM unabhängig von Zyklus, Hormonmedikation, Gravidität und Parität. Das Verhältnis von ERa zu ERb in myometrialen TH-positiven NF ist bei Frauen mit AM im Vergleich zur KG tendenziell zu ERa verschoben. PF von Patientinnen mit und ohne AM zeigt keine Unterschiede in der neuronalen Aussprossung. Die gestörte Modulierung uteriner sympathischer NF scheint ein wesentlicher Aspekt in der Pathogenese von AM zu sein. Interessanterweise spielen vor allem Östrogen und seine Rezeptoren eine entscheidende Rolle in der Regulierung myometrialer sympathischer NF.
Current publications suggest a decrease of nerve fibers (NF) in the myometrium and in the endometrial-myometrial interface of adenomyosis (AM) specimens. Interestingly, uterine innervation undergoes an estrogen-dependent remodelling; an estrogen upregulation depletes sympathetic NF, while nerves recover with low estrogen concentrations. This may imply a dysfunctional regulation of hormonedependent physiological changes in uterine innervation in AM. In order to investigate the estrogen-dependent remodelling of uterine innervation in AM, we characterized NF in AM specimens and in a control group, using immunohistochemistry. Furthermore, we analyzed the interaction of estrogen receptor (ER) α and β and sympathetic NF as well as the impact of AM on peritoneal fluid (PF). Serial uterine sections of AM specimens (n=42) as well as healthy uterine tissue from patients without AM and endometriosis (n=19) were immunohistochemically analyzed to identify PGP 9.5-, S100-, substance P (SP)- and tyrosine hydroxylase (TH)- positive NF to evaluate the density of all intact, myelinated, sensory and sympathetic NF, respectively. Furthermore, the expression of estrogen receptor (ER) a and ERb in uterine sympathetic NF was analyzed. In addition, PF from patients with AM and healthy patients was used for an in vitro neuronal growth assay. AM lesions and endometrium of women with and without AM are not innervated. The density of sympathetic NF in the myometrium of women with AM is significantly reduced when compared to the control group. The depletion of sympathetic NF in AM is independent from the menstrual cycle, hormonal therapy, gravidity and parity. The ERa and b ratio tended to be shifted to the ERa side in the myometrial TH- positive NF in AM patients compared to the controls. PF from patients with and without AM showed no differences in neuronal outgrowth. The disruption of the modulation of the uterine sympathetic NF seems to be an important aspect in the pathogenesis of AM. Interestingly, estrogen and its receptors seem to play a crucial role in the depletion of the myometrial sympathetic NF.