20 Eber wurden hormonellen Stimulationstests unter Einsatz von GnRH unterzogen. Mittels Dauerkatheter erfolgten binnen 7 Stunden 12 Blutentnahmen. Um die Wirkung des GnRH-Präparates und die Reproduzierbarkeit der LH- und Testosteronmobilisationen zu prüfen, wurden zwei Vorversuche durchgeführt. Für die Analyse der spermatogenen Potenz der Eber wurden ihre routinemäßig im Labor der Besamungsstation erfaßten Werte der originären Ejakulate (Volumen, Konzentration und Vorwärtsbewegung) herangezogen. 17 Eber wiesen eine gute Spermaleistung und 3 Eber Fruchtbarkeitsstörungen auf. Zwischen den Hormonwerten und den Parametern der spermatogenen Potenz der Eber wurden Korrelationen bestimmt. Ferner wurde bei 3 der 20 Eber die endokrine Stimulation mit einem sexuellen Belastungstest gekoppelt. Die Gabe von GnRH führte bei allen Ebern ohne Störungen der Fruchtbarkeit zu einer Erhöhung des LH- und Testosteronspiegels, wobei nur beim LH nach 120 min die Differenzen statistisch signifikant sind. Bei der Wiederholung des Tests nach 4 Wochen mit der gleichen Dosis reagierten die Eber mit adäquaten hormonellen Mobilisierungen. Das unterstreicht die Annahme, daß für klinische Studien eine einmalige Stimulierung ausreichend ist. Die Stimulierung mit GnRH bewirkte innerhalb von Minuten einen Anstieg des Luteinisierenden Hormons. Nach 30 bis 90 min wurden Maximalwerte erreicht. Die Testosteronfreisetzung erfolgte 30 bis 60 min nach GnRH-Gabe, wobei sich die Mobilisierung des Testosterons auch unter annähernd einheitlichen Bedingungen sehr variabel gestaltete. Ursächlich dafür müssen Differenzen in der Kapazität zur Testosteronproduktion bei den Ebern gesehen werden. Mit Hilfe des hormonellen Stimulationstestes sind funktionelle Störungen auf der Hypothalamus-Hypophysen-Ebene nachweisbar, ohne daß morphologisch adäquate Störungen am Tier festzustellen sind. Er scheint nicht geeignet, Eber mit Libidomangel von Ebern mit Spermamängeln differenzieren zu können. Die alleinige Berücksichtigung von hormonellen Parametern gestattet nur bei Ebern mit massiven Störungen der Fruchtbarkeit eine prognostische Aussage. Mit Hilfe der Kennzahl "vbS/E" als mittlere Anzahl vorwärtsbeweglicher Spermien je Ejakulat lassen sich auch Besamungseber, die eine sehr gute spermatogene Potenz aufweisen, klassifizieren. Das als Effektivitätsquotient (EQ) bezeichnete Verhältnis aus Testosteron- und LH- Freisetzung ist zur Beschreibung des endokrinen Zustandes von Ebern geeignet. Mittlere negative Korrelationen bestehen zwischen der Anzahl der vorwärtsbeweglichen Spermien mit der LH-Differenz (r=-0,559) und dem maximal gemessenen LH-Spiegel (r=-0,558) nach der hormonellen Stimulation. Dies spricht für die These, daß das LH als Parameter für die Beurteilung der Fruchtbarkeit geeignet ist. Durch einen sexuellen Belastungstest ist der tägliche Spermienoutput beim Eber ermittelbar und erlaubt Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit des germinativen Hodenepithels. In Kombination mit einem hormonellen Stimulationstest werden die unterschiedlichen Kompensationsfähigkeiten der Eber innerhalb des Hypothalamus-Hypophysen- Gonadensystem aufgezeigt.
Twenty boars underwent hormonal stimulation tests with GnRH. 12 blood samples within 7 hours were collected by permanent catheter. In order to consider the impact of the GnRH-doses and the reproducing of the mobilisations of LH and testosterone, two pre-tests were carried out. For the analysis of the spermatogenetic potency of the boars the routine data of native ejaculates (volume, concentration and motility) from the lab of the A. I. station were used. 17 boars had a good sperm capacity, and 3 boars fertility disturbances. Correlations between hormonal values and the parameters of the spermatogenetic potency of the boars were determined. In addition, with 3 of the 20 boars the endocrinological stimulation was coupled with a sexual strain test. Treatment with GnRH resulted in a pronounced release of LH and testosterone in boars without fertility disturbances, with only the LH showing significant differences after 120 minutes. In the reproducing test with the same doses 4 weeks later, the boars responded with adequate hormonal mobilisations. This underlines the assumption, that a single stimulation is sufficient for a clinical study. Treatment with GnRH resulted in an increase of LH within minutes, achieving its maximal value after 30 to 90 minutes. The release of testosterone followed 30 to 60 minutes after the GnRH treatment, in the course of which the mobilisation of testosterone under approximately homogenous conditions was very variable. Reasons could be differences in the capacity of the testosterone production of the boars. With the help of the hormonal stimulation test functional disorders of the hypothalamic-pituitary level can be proved, without adequate morphological disorders being noticeable on the animal. It does not, however, seem suitable to differentiate boars without libido from boars with sperm deficiencies. The sole consideration of hormonal parameters permits prognostic evidence of spermatogenetic potency only of boars with extreme disorders of fertility. With the help of the parameter "vbS/E", as average of the forwardly motile sperms per ejaculate, also A I. boars with very good spermatogenetic potency could be classified. The proportion of LH and testosterone release, designated as quotient of effectiveness (EQ), is suitable for the description of the endocrine condition of the boars. Negative correlations of the number of forwardly motile sperms of ejaculate with the LH difference (r=-0,559) and with the maximal LH level after hormonal stimulation (r=-0.558) were found. This speaks for the thesis that LH is a suitable parameter for the assessment of the fertility. The daily sperm output of boars can be determined by a sexually strain test, and it permits conclusions of the capacity of the germinate testicle epithelia. In conjunction with a hormonal stimulation test the variable responsiveness within the hypothalamic-pituitary-gonad system of the boars is determined.