dc.contributor.author
Weiss-Breckwoldt, Anja
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:43:14Z
dc.date.available
2011-05-24T07:42:42.460Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10880
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-15078
dc.description.abstract
Morbus Crohn ist eine chronisch entzündliche Darmerkrankung unbekannter Genese
deren klinische Aktivitätseinschätzung noch nicht zufriedenstellend gelöst
ist. Da davon auszugehen ist, dass immunologische Prozesse eine entscheidende
pathogenetische Rolle spielen, stellt sich die Frage, ob spezifische
immunologische Parameter die Aktivitätsbeurteilung weiter präzisieren könnten.
Da der finale Entzündungsprozess weitgehend T-Zell vermittelt ist, sollte in
dieser Arbeit untersucht werden, inwieweit sich die mucosale Entzündung auch
auf peripheren T-Zellen widerspiegelt. Dazu wurden die PBL unter der
Fragestellung eines erhöhten Aktivierungszustandes phänotypisch und
funktionell mit besonderem Focus auf dem IL-2/IL-2R-System untersucht. Die
Expression und T-Zell-Subpopulationsverteilung von lymphozytären
Aktivierungsmarkern, die proliferativen Antworten auf verschiedene
Stimulantien, sowie die Konzentration des gelösten Interleukin-2-Rezeptors im
Plasma wurden bestimmt. Methoden: Lymphozyten wurden aus dem peripheren Blut
von 23 MC Patienten (14 mit aktiver Erkrankung, 9 mit inaktiver Erkrankung)
sowie von 22 gesunden Kontrollpersonen über Dichtegradientenzentrifugation
isoliert und nach Anfärbung mit fluoreszenzmarkierten monoklonalen Antikörpern
die Expression der Oberflächenmarker CD25, CD71, CD49a und CD103 auf T-Zellen
sowie auf CD4+ und CD8+ T-Zellsubpopulationen mittels
Durchflusszytofluorometrie untersucht. Weiterhin wurden die Lymphozyten mit
ConA, PHA, rIL2, Tuberkulin und Tetanustoxoid stimuliert und die induzierte
Proliferation über den 3H-Thymidin Einbau in die DNA mit Hilfe der
Flüssigkeitszintillationsmethode gemessen. Zusätzlich wurde aus dem Plasma von
42 Patienten (23 mit aktiver Erkrankung und 19 mit inaktiver) die
Konzentration des gelösten IL-2R über einen Sandwich-ELISA bestimmt.
Ergebnisse: Die sIL-2R-Konzentration ist bei aktiver Erkrankung gegenüber
Patienten mit inaktiver Erkrankung und gesunden Kontrollpersonen erhöht. Sie
korreliert mit unspezifischen Entzündungsparametern (Albumin- und
Hämoglobinkonzentration, BSG, CRP, Thrombozytenzahl) und dem CDAI. Im Kontrast
dazu liegt bei den zellgebundenen phänotypischen und funktionellen
Untersuchungen kein Unterschied zwischen MC-Patienten und Kontrollpersonen
vor. Bei der Häufigkeit der Expression der Aktivierungsmarker CD71, CD49a und
CD103 sowie der CD4+/CD8+ Ratio sind keine signifikanten Differenzen zu
finden. Auch die Verteilung der Aktivierungsmarker auf die T-Zell-
Subpopulationen unterscheidet sich nicht beim Vergleich von MC-Patienten und
Kontrollpersonen. Die einzige Ausnahme ist eine Verringerung der
CD103+CD8+Population bei inaktiver Erkrankung, was auf die Reduktion einer
vielleicht regulatorisch relevanten Zellpopulation hinweisen könnte. Die
Versuche zur zellulären Proliferation unter verschiedenen
Stimulationsbedingungen zeigen ebenfalls keine deutlichen Veränderungen
zwischen MC-Patienten und Kontrollpersonen. Bezüglich des Wachstums auf
Stimulation mit Mitogenen (ConA und PHA) sowie mit rIL-2 und Tuberkulin sind
keine Unterschiede zwischen den Gruppen zu finden. Die Reaktion auf
Tetanustoxoid ist bei inaktiver und aktiver Erkrankung reduziert, die
Spontanproliferation nur bei aktivem MC. Diskussion: Die Befunde der
vorliegenden Arbeit zeigen, dass der Aktivierungszustand der PBL bei MC-
Patienten nicht substanziell verändert ist und die mucosale Entzündung von den
PBL nicht verlässlich widergespiegelt wird. Offenbar intervenieren zu viele
andere Einflussfaktoren des chronischen Entzündungszustandes. Vor allem ist
anzunehmen, dass die lymphozytäre Migrationsregulation der Auswanderung reifer
intestinaler Lymphozyten ins PB entgegenwirkt. Die sIL-2R Konzentration des
Plasma hingegen ist bei aktivem MC signifikant erhöht. Sie korreliert mit der
Krankheitsaktivität und auch mit den unspezifischen laborchemischen
Entzündungsparametern. Der sIL-2R ist nicht zellulär gebunden, bleibt daher
von der Migrationsregulation unbeeinflusst und kann aus der Mucosa oder aus
sekundären lymphatischen Organen in die Zirkulation ausgeschwemmt werden. Als
Quelle kommen aktivierte mucosale T-Zellen und/oder regulatorische T-Zellen in
Frage. Die entfernteren Entstehungsorte können das nur mäßige aber stabile
Ausmaß der Konzentrationserhöhung erklären. Was die klinisch-praktische
Verwendbarkeit anbetrifft weisen die Korrelationen mit den anderen
Laborparametern darauf hin, dass der sIL2R-Plasmaspiegel sich nicht
grundsätzlich von ihnen unterscheidet. Komplikationen wie EIM oder Fisteln
beeinflussen ihn nicht, ebensowenig das Befallsmuster oder die Einnahme
antiinflammatorischer Therapie. Die Größenordnung des Anstieges ist bei der
gegebenen Streubreite nicht hoch genug, um ihn sicher von Normalwerten
abgrenzen zu können. Vorteile, wie beispielweise ein frühzeitigerer,
spezifischerer oder deutlicherer Anstieg, sind aus den vorliegenden Daten
nicht zu erkennen und müsste gesondert untersucht werden. Derzeit erscheint
die Eignung zur alltäglichen klinische Aktivitätsbeurteilung fraglich.
de
dc.description.abstract
Crohn's disease is a chronic intestinal inflammation of unknown origin.
Immunologic processes are likely to play an important pathological role,
especially the final inflammation steps seem to be T-lymphocyte driven.
Therefore, we examined peripheral blood T-lymphocytes (PBL) referring to signs
of inflammation corresponding to the intestinal disease. The aim of the study
was to improve clinical monitoring of patients. Methods: In 23 CD-patients (14
with active, 9 with inactive disease) and 22 healthy controls we examined PBL
under functional and phenotypic aspects. Expression and CD4/CD8 subpopulation-
distribution of activation markers (CD25, CD71, CD49a, CD103) were measured
via FACS-Analyzer. Their growth under stimulation with mitogens (ConA, PHA),
antigens (tuberculine, tetanustoxoid) and rIL-2 was determined with the liquid
scintillation method. Additionally, in 42 patients (23 with active, 19 with
inactive disease) the plasma-concentration of soluble IL-2R (sIL-2R) was
measured by an ELISA. Results: The plasma concentration of sIL-2R in patients
with active disease (CDAI>150) was significantly elevated compared with
patients with inactive disease and healthy controls. The plasma level of sIL-
2R correlates with the CDAI and unspecific inflammation parameters as albumin-
and hemoglobinconcentration, ESR, CRP and thrombocyte-count. However there was
no relevant difference concerning the PBL activation- marker expression and
their subpopulation distribution between the groups. Also the the growth
experiments under different stimulation settings showed no significant
differences. Conclusion: Patients with active Crohn's Disease show a
significant elevation of plasma- sIL2-R. In contrast, concerning function and
phenotype of PBL there is no relevant difference between the groups. The
probable source of the elevated plasma-sIL-2R is the inflamed intestinal
mucosa. sIL-2R can freely diffuse through the tissues because it is not cell
bound and does not underly any migration regulation. The extent of the
distribution volume also explains the only moderate elevation even with high
intestinal inflammatory acitivity. To measure plasma-sIL2R-concentration for
routine clinical monitoring of Crohn's Disease does not appear useful. It does
not show any convincing advantages in comparison with usual unspecific
inflammation parameters, the ELISA is expensive and the sIL-2R elevation is
too moderate for reliable discrimination to normal values.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
peripheral lymphocytes
dc.subject
Interleukin-2-receptor
dc.subject
markers of lymphocyte activation
dc.subject
disease activity
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Untersuchungen zum Aktivierungszustand peripherer Lymphozyten bei Patienten
mit Morbus Crohn
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Martin Zeitz
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. habil. J. Emmrich, Prof. Dr. R. Duchmann
dc.date.accepted
2011-06-05
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000021835-8
dc.title.translated
Peripheral lymphocytes at Crohn´s disease: examinations of the state of
activation
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000021835
refubium.note.author
Statt der Disputationstermines habe ich den vorraussichtlichen
Verleihungstermin eingetragen, davor werden drei noch nicht genau terminierte
Einzelprüfungen stattfinden.
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000009247
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access