Zur Evaluierung der Zuverlässigkeit von Schnellschnitten wurden retrospektiv 588 Schnellschnittanforderungen in Bezug auf ihre Aufgabenstellung analysiert. Zur Beurteilung der prognostischen Relevanz wurden die Daten von 252 Tumoroperationen mit intraoperativ schnellschnittkontrollierten Randverhältnissen nachverfolgt und die beobachteten Rezidivraten statistisch in Bezug zu den Randbefunden gestellt. Es zeigte sich eine diagnostische Lücke von rund 10 %, in der keine eindeutige Diagnose gestellt werden konnte. Diese Lücke bezog sich ausschließlich auf Tumoren der Speicheldrüsen und des lymphatischen Gewebes sowie auf Ameloblastome. Für die alleinige Differenzierung zwischen benignen und malignen Prozessen war das Verfahren jedoch auch für diese Tumorarten adäquat. Für Karzinome und Basaliome stellte die intraoperative Schnellschnittdiagnose mit einer hohen Reproduzierbarkeit ein geeignetes Kriterium zur intraoperativen Entscheidungsfindung dar. Zu 98 % wurden die Ergebnisse der Lymphknotenbeurteilungen bestätigt. Allerdings konnten mit der Schnellschnittdiagnostik nur 86 % aller Metastasen entdeckt werden. Die Wahrscheinlichkeit, in der intraoperativen Randbeurteilung sowohl ein eindeutiges als auch ein richtiges Ergebnis zu erhalten, betrug insgesamt über 90 %. Die Fehlerrate der Schnellschnittergebnisse verdreifachte sich von ursprünglich 5 % in der Erstoperation nach wiederholter Operation auf über 15 %. Primäre Randfreiheit im Schnellschnitt hatte dabei eine günstigere Prognose als erst in einer nachfolgenden Operation erreichte Randfreiheit. Bei nicht erreichter Randfreiheit im ersten Eingriff konnte durch Nachbestrahlung zwar die Rezidivwahrscheinlichkeit gesenkt werden, erreichte aber die Prognose von randfreien Nachresektionen bei weitem nicht. Nicht sicher und knapp freie Randbefunde sowie Randbefunde mit prämalignen Veränderungen konnten nicht wesentlich zur Senkung des Rezidivrisikos beitragen. Hier sollte bei entsprechenden Schnellschnittbefunden intraoperativ bis zum Erreichen eines eindeutig freien Randbefundes nachreseziert werden. Der prognostische Wert der Randbefunde differierte in Abhängigkeit von der Lokalisation und Größe des Tumors. Mundbodenkarzinome und Tumoren des Stadiums III und IV rezidivierten nach Resektion mit freiem Rand überproportional häufig. Die Beobachtung legt nahe, dass bei zunehmender Größe und Unzugänglichkeit des Operationsgebietes randrepräsentative Proben schwieriger zu gewinnen sind. Die relativ hohe Rezidivwahrscheinlichkeit der Alveolarfortsatzkarzinome ist in der diagnostischen Lücke von Schnellschnitten im knöchernen Gewebe zu suchen; die hohe Rezidivwahrscheinlichkeit von Basaliomen der Orbitaregion eher in einer weniger radikal angelegten Operation.
To evaluate the histological accuracy and clinical relevance, 588 requests for intraoperative frozen section diagnosis (FS) were analysed for their tasks. To evaluate prognostic relevance, margin diagnosis of 252 tumor-resections were followed up and recurrence-rates were statistically analysed. In a „diagnostic gap“ of about 10 %, diagnosis was deferred and could not help the surgeon to make his decisions. This insecurity occurred only in tumors of salivary glands and in tumors of lymphatic or odontogenic origin but not in tumors of the skin. To differentiate between benign and malign lesions, FS was sufficient for all type of tumors. Results of lymph-node diagnosis were accurate in 98 % of all cases. Nevertheless 14 % of the metastases could not be recognised. Diagnosis of the margins was doubt-free and accurate in more than 90 % of all cases. The error rate in the cases of multiple surgery was 15 %, which was three times higher than the 5 % error rate of first time surgery. Negative margins in first time surgery had a better prognosis than negative margins achieved in a further operation. Radiotherapy after positive margins could diminish recurrence rate but results were poorer than prognosis of further surgery till negative margins. Findings as: „malignant cells close to the margins“, „premalign cells at the margin“ „uncertain negative margins“ did not result in good prognosis. Therefore further surgery till negative margins is recommended. Prognostic relevance differed depending on localisation and size of the tumor. Carcinomas of the oral floor and tumors of stage III and IV with negative margins lead to higher recurrence rates than other types of tumors. That means, that representative margins are less reliable to expect in areas, which are big sized and difficult to survey. High recurrence rate of carcinomas of the alveolar ridge is due to the diagnostic gap of frozen sections in bony structures; high recurrence rate of basalioma of the orbital region is likely due to a less radical surgery intention.