Alkohol als Genussmittel ist dem Menschen seit langem bekannt. Der möglichen gefäßprotektiven Wirkung von Alkohol steht jedoch eine Reihe schwer wiegender schädigender Auswirkungen gegenüber. In der Schwangerschaft stellt Alkoholkonsum für das ungeborene Kind eine Entwicklungs- und Gesundheitsgefährdung in besonderem Maße dar, da zu jedem Zeitpunkt Zellwachstum und Organentwicklung ungünstig beeinflusst werden. Die somatischen und psychosozialen Folgen dieser fetalen Schädigung können zu lebenslangen Beeinträchtigungen führen. Ziel der Studie war es, das Vorkommen von Alkoholkonsum bei Schwangeren in Frauenarztpraxen aus allen Berliner Bezirken zu ermitteln. Bei 344 Schwangeren wurden von November 2001 bis Dezember 2002 zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche mittels Fragebogen neben soziodemografischen Faktoren Daten zu Trinkgewohnheiten erhoben. Zusätzlich wurde eine Blutentnahme für die spezifischen Marker zur Diagnostik von Alkoholmissbrauch - γ-GT, MCV und CDT durchgeführt. Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass 58 % der befragten Frauen Alkohol während der Schwangerschaft konsumierten, 54 % weiterhin auch nach Kenntnisnahme ihres Umstandes. Höheres Lebensalter, deutsche Nationalität sowie ein höherer Bildungsabschluss waren mit häufigerem und höherem Alkoholkonsum assoziiert. Die Biomarker gaben wenig Aufschluss über das nur in seltenen Fällen exzessive Trinkverhalten der untersuchten Schwangeren, die meist Wein und Sekt getrunken hatten. In 9,6 % der Fälle lagen die Laborwerte oberhalb des Referenzbereiches, wenig abhängig von dem Muster und der Menge des Alkoholkonsums. Da es nach den bisher publizierten empirischen Daten keine kritische Grenze gibt, von der an Alkohol dem ungeborenen Kind schaden kann, sollte während jeder Schwangerschaft eine einfühlsame Alkoholanamnese erhoben werden, und es sollte darauf hingewiesen werden, dass kein Alkohol konsumiert werden darf, um das Risiko möglicher Folgeschäden für das Kind zu vermeiden.
Alcoholic drinks are enjoyed since ancient times. Alcohol has some protective effects against cardiovascular diseases. However, serious consequences of higher or frequent alcohol consumption on physical, social and mental health have to be considered. Alcohol consumption during pregnancy is dangerous to the unborn child in regard to his health and development, since it is a threat to cell function and organ growth at all pregnancy stages. The somatic, social and psychological consequences of an alcoholic damage during intrauterine life can have lifelong serious consequences. The aim of this study was to explore the alcohol consumption pattern of 344 pregnant women attending gynaecological practices all over Berlin. Between November 2001 and December 2002, pregnant women (at 24 to 28 weeks of pregnancy) filled in a questionnaire concerning socio-demographic, health and pregnancy related topics, and on their alcohol consumption history. Additionally, blood samples were taken for the determination of the alcohol markers γ-GT, MCV und CDT. According to the questionnaire 58% of all pregnant women had consumed alcohol and 54% even after they knew that they were pregnant. There was a significant positive association with higher age of the mother, German nationality, and educational level. The biomarkers were of little help in identifying low, moderate or infrequent alcohol consumption in these pregnant women. 9.6% of mothers’ had at least one marker elevated without showing a close association with her alcohol consumption pattern. According to the abundant international literature on the deleterious effects of alcohol consumption during pregnancy for the unborn child (though the findings are not always unequivocal) all pregnant mothers should be asked by their doctor, if and what kind of alcohol containing drinks they had consumed and they should be advised to avoid any alcohol consumption during this (relatively short but important) period of life.