Glasfaserverstärkte Komposit-Aufbaustifte (GFP) dienen der Retentionssteigerung eines plastischen Aufbaumaterials für die Indikation der postendodontischen Versorgung. Sie gelten als nicht-metallische und - aufgrund ihrer zahnähnlichen Einfärbung - ästhetische Alternative zu metallischen Aufbaustiften. Als wesentlicher Vorteil wird der dem Dentin ähnliche E-Modul von GFP postuliert. Die in der Habilitationsschrift vorgestellten Ergebnisse der In-vitro-Untersuchungen zeigen, dass die thermomechanische Wechsellast (Kausimulation) gefolgt von einer linearen Belastung bis zum Versagen für die Untersuchungen zur Aufbaustiftproblematik am geeignetsten ist. Ferner wurde die verbliebene Wurzelwandstärke auf Niveau des Kanaleinganges als eine limitierende Größe in der postendodontischen Versorgung mit GFP herausgestellt. Der Fassreifeneffekt (engl. ferrule effect) trägt wesentlich zur Stabilisierung des postendodontischen Komplexes bei. Jedoch nur die Kombination von Aufbaustift, gleichgültig, ob flexibler glasfaserverstärkter Komposit oder rigides Titan, mit dem Fassreifen steigert synergetisch die Belastbarkeit einer postendodontischen Restauration. Da auch GFP nicht wiederversorgbare Frakturmuster verursachen, kann die strikte Forderung nach der Verwendung von Aufbaustiften mit dentinähnlichem E-Modul auf dieser Basis nicht unterstützt werden. Die Versorgung von Frontzähnen, Zähnen ohne Approximalkontakt und die Einzelkronenrestauration wurden in einer prospektiven klinischen Observationsstudie als Risikofaktoren identifiziert. Adhäsiv zementierte Titanstifte und GFP zeigten im Rahmen einer randomisierten, kontrollierten klinischen Studie im Parallelgruppendesign die gleiche Erfolgswahrscheinlichkeit, wobei nach einer Nachuntersuchungszeit von bis zu drei Jahren keine Misserfolge auftraten.
Glass fibre reinforced composite posts (GFP) are used for postendodontic restorations to support the composite resins core build-up material. They are a non-metallic and - due to its tooth colour - aesthetic alternative to metal posts. The more dentin-like Young s Modulus compared to metallic posts is seen as its major advantage. The presented in-vitro data show, that thermo- mechanical loading (chewing simulation) and additional linear loading until failure is appropriate for in vitro testing of post-and-core restorations. It was found that the remaining wall thickness of the root on the level of the root canal entrance is the limiting factor of the postendodontic restoration with GFP. Furthermore, it was shown that the ferrule effect is the key factor to stabilise the postendodontic complex. However, only the combination of post and ferrule, irrespective of the post material used, improves the load capability of the restored tooth. It was found that also the use of GFP as described for metal posts - may lead to non-restorable failures. Thus, in regard to fracture patterns observed there is no advantage of GFP compared to metal posts. In an observational clinical study the restoration of front teeth, the absence of proximal contact points and placement of single crown restorations were found to be risk factors of GFP-restored teeth. Adhesively placed titanium and GF-posts did show the same success rate in a randomised controlled clinical trial in a parallel group design. No failure occurred after a time of observation of about three years.