While the primary language deficit in autism has been thought to be pragmatic, and in Specific Language Impairment (SLI) structural, recent research suggests phenomenological and possibly genetic overlap between the two syndromes. Since both syndromes are familial neurodevelopmental disorders with language impairment, the broader autism phenotype , a phenotypic expression of milder characteristics of autism, has been described in non-affected family members of probands with autism, and autism-like communication deficits have been found in children with Pragmatic Language Impairment (PLI), a subset of children with Specific Language Impairment, the goal of this study was to test the hypothesis that both, parents of children with autism and parents of children with SLI show impairments in their communication. Communicative competence was compared among parents of children with autism, parents of children with Specific Language Impairment and parents of children with Down Syndrome (DS). The Pragmatic Rating Scale was modified (modified Pragmatic Rating Scale, PRS-M) to include additional aspects of non-verbal communication and formal language that are found to be impaired in autism and SLI. VARCLUS analysis revealed four PRS-M subscales: Emotional Expressiveness and Awareness of the Other , Communicative Performance , Over-talkativeness and Language . The PRS-M was validated against family history data. Inter-rater reliability for the subscale scores ranged from 0.74 to 0.85. Videotapes of conversational interviews with 47 autism, 47 SLI and 21 DS parents were scored blind to group membership. Five main results emerged. First, the autism and SLI parents had significantly lower communication abilities than the DS parents. About 15% of the autism and SLI parents had serious communication problems. Second, failure to reference and reformulations best predicted group membership for autism parents while grammatical errors and dominating conversation predicted whether the parent had a child with SLI. Third, autism and SLI fathers had overall lower communication abilities and had poorer eye contact than autism and SLI mothers. Fourth, there was a trend for autism mothers to have poorer eye contact than SLI mothers, and to be more like the autism fathers on this aspect of non-verbal communication. Fifth, DS mothers and fathers had better communication abilities than their autism and SLI counterparts. The results suggest that impaired communication is part of both the broader autism phenotype and a broader SLI phenotype, especially among male family members.
Während bisher angenommen wurde, das das primäre Sprachdefizit bei Patienten mit Autismus aus verminderten pragmatischen Fähigkeiten und bei Patienten mit Spezifischer Sprachentwicklungsstörung aus strukturellen Sprachdefiziten besteht, wird in der jüngeren Literatur eine phenomenologische und potentiell genetische Überlappung beider Syndrome beschrieben. Da beide Syndrome als heriditäre neurokognitive Entwicklungsstörungen mit Sprachdefiziten aufzufassen sind, in Familien mit autistischen Probanden regelmäßig eine milde phenotypische Ausprägung von autistischen Eigenschaften als Breiterer Autismus Phenotyp beschrieben wird, und zumindest beim Pragmatischen Sprachdefizit , einer Untergruppe der Spezifischen Sprachentwicklungsstörung, an Autismus erinnernde Kommunikationstörungen auftreten, wurde hier die Hypothese getestet, ob sowohl bei Eltern von Kindern mit Autismus als auch bei Eltern von Kindern mit Spezifischer Sprachentwicklungsstörung Kommunikationsdefizite auftreten. Die vorliegende Arbeit vergleicht pragmatische und strukturelle sprachliche Kompetenz in Konversation, kurz Kommunikative Kompetenz, bei Eltern von Kindern mit Autismus, Spezifischer Sprachentwicklungsstörung und Down Syndrom. Hierzu wurde die existierende Pragmatische Skale (Pragmatic Rating Scale - PRS) modifiziert (PRS-M) und dabei Aspekte non-verbaler Kommunikation und formaler Sprache, die bei Patienten mit Autismus und Spezifischer Sprachentwicklungsstörung beeinträchtigt sind, in die Untersuchung einbezogen. Eine statistische Analyse ergab, das sich die modifizierte Pragmatische Skale in 4 Unterskalen aufteilt: Emotionale Expressivität und Wahrnehmung des Gegenüber , Kommunikative Darstellung , Übermäßige Sprachproduktion und Formale Sprache . Die modifizierte Pragmatische Skale wurde gegen anamnestische Daten, die Sprachentwicklung und soziale und kommunikative Fähigkeiten bewerten (Family History Interview), validiert. Interrater Reliabilität wurde erhoben und bewegte sich für die vier Unterskalen zwischen 0.74 und 0.85. Videoaufnahmen von Konversationen mit 47 Eltern von Kindern mit Autismus, 47 Eltern von Kindern mit Spezifischer Sprachentwicklungsstörung und 21 Eltern von Kindern mit Down Syndrom wurden blind, d.h. ohne Wissen der Gruppenzugehörigkeit, mit Hilfe der modifizierten Pragmatischen Skale bewertet. Es ergaben sich fünf zentrale Ergebnisse. Erstens, Eltern von Kindern mit Autismus und Eltern von Kindern mit Spezifischer Sprachentwicklungsstörung haben signifikant geringere Kommunikative Kompetenz als Eltern von Kindern mit Down Syndrom. Etwa 15 Prozent der Eltern von Kindern mit Autismus und 15 Prozent der Eltern von Kindern mit Spezifischer Sprachentwicklungsstörung hatten schwerwiegende Kommunikationsschwierigkeiten. Zweitens, Unfähigkeit, adequate Referenzen zu geben und häufige Umformulierungen sagten am besten vorher, ob ein Elternteil ein autistisches Kind hatte und Grammatikalische Fehler und Dominanz in der Konversation sagten am besten voraus, ob ein Elterntteil ein Kind mit Spezifischer Sprachentwicklungsstörung hatte. Drittens, sowohl Väter von Kindern mit Autismus als auch Väter von Kindern mit Spezifischer Sprachentwicklungsstörung hatten insgesamt signifikant größere Kommunikationsdefizite als Mütter von Kindern mit Autismus oder Spezifischer Sprachentwicklungsstörung. Viertens, im Vergleich mit Müttern von Kindern mit Spezifischer Sprachentwicklungsstörung zeichnete sich für Mütter von Kindern mit Autismus eine Tendenz zu häufiger eingeschränktem Blickkontakt ab. Fünftens, Mütter von Kindern mit Down Syndrom hatten bessere Kommunikationsfähigkeiten als Mütter von Kindern mit Autismus oder Spezifischer Sprachentwicklungsstörung. Das gleiche galt für die Väter. Insgesamt deuten die Ergebnisse daraufhin, daß Kommunikationsdefizite sowohl Teil des Breiteren Autismus Phenotyp als auch Teil eines hypothetischen Breiteren Phenotyp der Spezifischen Sprachentwicklungsstörung sind.