In dieser retrospektiven Studie wurden 72 Pleurodesen ausgewertet, die in einem Zeitraum von 5 Jahren in unserer Klinik der Regelversorgung durchgeführt wurden. Die mittels Pleurodese behandelten symptomatischen Pleuraergüsse waren in der Mehrzahl maligner Genese. In der Mehrzahl der durchgeführten Pleurodesen wurde Talkum als erstes Pleurodeseagenz angewandt. Der Erfolg der Pleurodese mit Talkum lag deutlich über dem der Doxycyclin-Anwendung, signifikant war dieser Unterschied in der Gesamtgruppe und bei Patienten mit maligner Ergussgenese. Insgesamt konnte durch eine erste Pleurodese mit Talkum in der Hälfte der Fälle (49%) eine Rezidivfreiheit erzielt werden. Bei einem Drittel der initial mit Talkum behandelten Pleuraergüsse war eine weitere Intervention mittels erneuter Punktion bzw. Pleurodese erforderlich und entsprach einem kompletten Rezidiv. Bei einem Viertel aller erstmaligen Pleuraergussrezidive wurde eine beobachtende Verlaufkontrolle beziehungsweise medikamentöse, nicht invasive Therapie als ausreichend angesehen. Im Beobachtungszeitraum verstarb fast die Hälfte aller Patienten. Die überwiegende Mehrzahl der Todesfälle, insbesondere bei den Patienten mit einer malignen Grunderkrankung, traten innerhalb eines Monats nach der ersten Pleurodese bzw. Diagnosestellung ein. Für die im Folgenden genannten Begleitfaktoren liess sich kein signifikanter Einfluss auf die Effektivät der durchgeführten Pleurodesen nachweisen. Als Risikofaktoren für ein Rezidiv des Pleuraergusses nach der ersten Pleurodese wurden diskutiert: eine inkomplette Lungenentfaltung vor Pleurodese trotz Pleuradrainage (73% vs. 55%, n.s.), eine Lymphangiosis carcinomatosa bzw. Pleurakarzinose (62% vs. 55%, n.s.) und insbesondere die Kombination der beiden Faktoren (in 83% Rezidiv), eine Einmal-Punktion vor der ersten Pleurodese (73% vs. 52%, n.s.) und ein septierter Pleuraerguss vor der Pleurodese (62% vs. 56%, n.s.), des Weiteren ein koexistenter Ascites (75% vs. 53%, n.s.) und beidseitige Pleuraergüsse (67% vs. 52%, n.s.). Eine Prognoseverbesserung bezüglich einer Rezidivfreiheit nach Pleurodese wurde bei folgenden Begleitfaktoren vermutet: Ergussfreiheit zum Zeitpunkt der Entfernung der Thoraxdrainage (71% vs. 38%, n.s.) und Nachweis von Septen nach der Pleurodese (45% vs. 33%, n.s.). Die Mehrzahl der Patienten erhielt eine regelmässige analgetische Therapie. Als Komplikationen der Pleurodese sind die lokalen Schmerzen zu nennen. Ein ursächlicher Zusammenhang der durchgeführten Pleurodesen mit den eingetretenen Todesfällen konnte nicht belegt werden. Zusammenfassend stellt die Pleurodese mit Talkum eine wertvolle palliative Methode zur Behandlung von Pleuraergüssen dar. Sie kommt in erster Linie bei maligner Genese in Betracht, in Ausnahmefällen aber auch bei benignen Stauungstranssudaten. Die Erfolgsrate liegt allerdings deutlich unter 100%.
In this retrospective study 72 cases of pleurodesis performed within 5 years in the hospital Park-Klinik Weissensee in Berlin were evaluated. Most of the included patients were females older than 70 years. The majority of the symptomatic pleural effusions were caused by malignancy. The most common underlying malignancies encompassed lung, ovarian and breast cancer as well as cancer of unknown primary (CUP). In less than half of the patients, the malignancy was confirmed by cytopathology. Most of the time the effusion constituted an exsudate. More than half of the effusions were caused by carcinomatous lymphangiopathy. In 42% of the patients pleural effusion was present bilaterally. In 29% it was associated with ascites. Talcum was our first choice agent for pleurodesis. The treatment with talcum was considerably more successful in reduction of recurrent pleural effusions compared to doxycyclin in the total patient population and in the subgroup with malignant exsudates. By using talcum effusions did not recur in 49% of patients (80% recurrence with doxycycline). One third of recurrent effusions required an intervention such as pleural aspiration or renewed pleurodesis, one quarter was treated with noninvasive therapy or observation. Half of the patients expired during the observation period, most of them within a month of diagnosis of cancer and/or pleuracentesis. These patients experience recurrent pleural effusions more often than the survivors. Associated factors such as impaired lung expansion and incomplete evacuation of pleural effusion after drainage, the occurrence of carcinomatous lymphangiosis, ascites, pleural adhesions, and bilateral effusions showed a trend to increased recurrence of the pleural effusions. Transient local pain often appears after pleurodesis. There were no adverse events after pleurodesis with talcum in our study. The deaths were not related to the intervention. In conclusion, pleurodesis with talcum is a safe treatment option during pleuracentesis, especially in patients with malignant pleural effusion.