Die vorliegende Arbeit zeigt auf, welches Potential große prospektive Studien für die Untersuchung von Risikofaktoren für ausgewählte Krankheitsbilder haben. Die Arbeit gibt einen Überblick sowohl über klassische als auch neue Risikofaktoren für Schlaganfälle basierend auf den Daten der European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC)-Potsdam Studie. Erwartungsgemäß wurden Hypertonie und Diabetes bereits nach kurzer Nachbeobachtungszeit als bedeutende Risikofaktoren ermittelt. Hypertonie wurde mit einem attributablen Risiko von ca 43 % als bedeutendster Risikofaktor für ischämische Schlaganfälle bestätigt, ca. 8% der ischämischen Schlaganfälle waren auf einen prävalenten Diabetes zurückzuführen. Bei der Untersuchung neuer Fragestellungen zur Erforschung von Risikofaktoren für den Schlaganfall standen Lebensstil einschließlich Ernährung sowie Biomarker im Vordergrund. Die EPIC-Potsdam Studie als Teil der europaweiten EPIC-Studie wurde insbesondere zur Untersuchung von Zusammenhängen zwischen Ernährung und chronischen Erkrankungen entwickelt. Auf Lebensmittelebene fanden wir beispielsweise, dass Schokoladenkonsum invers mit kardiovaskulären Erkrankungen insbesondere Schlaganfällen assoziiert war. Zudem konnten wir zeigen, dass ein Ernährungsmuster, welches mit Gewichtsveränderung einhergeht, auch prädiktiv für tödliche kardiovaskuäre Erkrankungen ist. Da die Ernährungserhebung mittels Fragebögen jedoch Limitationen mit sich bringt, wird versucht Biomarker für Ernährungsfaktoren als validere Messungen einzusetzen. In diesem Zusammenhang wurden in EPIC-Potsdam u.a. B Vitamine als Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass niedrige Vitamin B12 Spiegel und insbesondere niedrige Vitamin B12 Spiegel in Verbindung mit niedrigen Folatspiegeln mit einem erhöhten Risiko für zerebrale Ischämien verbunden sind. Ein weiterer Schwerpunkt lag in der Identifizierung neuer pathophysiologisch relevanter Biomarker für das Risiko von Schlaganfällen. Die Daten der EPIC-Potsdam Studie weisen erstmals in der Normalbevölkerung auf eine Bedeutung von Fetuin-A in der Pathophysiologie von Herz-Kreislauf-Erkankungen hin. Die EPIC-Potsdam Studie bietet in den nächsten Jahren die Perspektive, weitere ausgewählte Lebensstilfaktoren und neue Biomarker, aber auch komplexe Zusammenhänge zwischen Genetik und Umweltfaktoren (insbesondere Ernährung) und damit einhergehenden metabolischen Veränderungen, in ihrer Bedeutung für das Risiko von Schlaganfällen zu untersuchen.
This work shows the potential of prospective cohort studies to investigate risk factors of selected diseases such as stroke. It gives an overview about investigations of established as well as new risk factors of stroke based on data of the European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC) - Potsdam study. As expected, hypertension and diabetes were observed as important risk factors even after a short follow-up period. About 43 % and 8% of stroke cases are attributable to hypertension and diabetes, respectively. Investigating newer risk factors the research focus was on lifestyle factors including diet and biomarkers. The EPIC-Potsdam study as part of the European-wide EPIC-study was designed for the purpose of investigating associations between nutrition and cancer and other chronic diseases. For example, in a single food analysis we observed an inverse association between chocolate intake and risk of cardiovascular disease in particular stroke. Another project based on dietary pattern analyses revealed that a dietary pattern associated with weight change was predictive of the risk for fatal cardiovascular disease. However, analyses of nutritional risk factors based on intake data have some limitations. The use of diet related biomarkers may overcome some disadvantages. Therefore, we investigated for instance associations between B vitamins and cardiovascular disease based on biomarker levels. Low vitamin B12 levels, in particular in combination with low folate levels, were associated with an increased risk of cerebral ischemia. Furthermore, we were interested in new innovative biomarkers identifying or even explaining new pathological pathways in the development of stroke. Based on data of the EPIC-Potsdam study we observed for the first time that fetuin-A could play a role in the development of cardiovascular disease in the general population. The EPIC-Potsdam study provides the opportunity to investigate further lifestyle risk factors of stroke and to identify new cardiovascular biomarkers within the next years. Furthermore, more complex associations between genetic factors and the environment (particularly nutrition) and related metabolic changes with respect to the development of stroke are of interest.