dc.contributor.author
Lux, Christian Nicolas
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:23:16Z
dc.date.available
2010-08-19T09:44:51.357Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10421
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-14619
dc.description.abstract
Einleitung: Opioide gehören zu den stärksten Schmerzmitteln. Ihre Hauptwirkung
erzielen sie über die Aktivität an Opioidrezeptoren im Gehirn und dem
Rückenmark. Aber auch auf peripheren Nerven werden diese Rezeptoren
exprimiert. Seit einigen Jahren weiß man, dass Leukozyten selbst Opioidpeptide
produzieren und im Gewebe sezernieren. Auf diesem Wege erzeugen die Leukozyten
eine periphere, opioidvermittelte Analgesie, die frei von den zentralen,
opioidbedingten Nebenwirkungen wie Atemdepression, Sedierung und Übelkeit ist.
Für die Rekrutierung dieser Immunzellen ins entzündete Gewebe ist eine
Vielzahl von Mechanismen verantwortlich. Eine entscheidende Rolle spielen die
Chemokine, welche im entzündeten Gewebe von Immunzellen, Gefäßendothelzellen
und peripheren Nervenzellen freigesetzt werden. Allerdings scheinen auch noch
andere Stoffe beteiligt zu sein, wobei wir unser Augenmerk auf Neuropeptide
des PNS gelegt haben. Eines dieser Neuropeptide ist Substanz P. Es wurde –
obwohl ein klassischer Neurotransmitter – schon oft auf seine chemotaktischen
Eigenschaften im Bezug auf Leukozyten untersucht. In der vorliegenden Arbeit
wurde die Rolle von Substanz P in der peripheren Opioidanalgesie analysiert.
Dabei wurden folgende Fragestellungen bearbeitet: Wie hoch ist der Gehalt an
Substanz P im entzündeten Gewebe im Vergleich zum nicht-entzündeten Gewebe?
Wie hoch ist die Expression des von Substanz P präferierten
Neurokinin-1-Rezeptors (NK1-R) auf den Leukozyten? Wie ist der Effekt einer
systemischen bzw. einer zentralen Behandlung mit einem NK1-R-Antagonisten auf
die Zahl der opioidhaltigen Immunzellen im entzündeten Gewebe und wie wirkt
sich dies auf die periphere, opioidvermittelte Antinozizeption aus? Material
und Methoden: Als Grundlage für unsere Untersuchungen haben wir das FCA-
Entzündungsmodell der Rattenpfote gewählt. Zu verschiedenen Zeitpunkten der
Entzündung haben wir das Pfotengewebe auf den Gehalt von Substanz P
untersucht. Zusätzlich haben wir die im Gewebe enthaltenen Leukozyten auf die
Expression des NK1-R getestet. Um die Relevanz des NK1-R für die
Immunzellrekrutierung zu prüfen, haben wir ihn mit zwei verschiedenen
Antagonisten blockiert. Anschließend haben wir die Zellen aus dem entzündeten
Gewebe mit Hilfe der Durchflusszytometrie analysiert und in einem
Verhaltensexperiment die Pfotendruckschwellen gemessen. Ergebnisse: Der Gehalt
an Substanz P im entzündeten Pfotengewebe ist 12 h nach der FCA-Injektion
schon auf mehr als das 10-fache des Ausgangswertes gestiegen. Die Werte nach
24 und 48 h liegen noch weit darüber. Eine Expression des NK1-R ist auf nahezu
allen von uns untersuchten Immunzellen aus dem entzündeten Gewebe nachweisbar.
Die systemische Gabe der NK1-R-Antagonisten führte zu einer Reduktion der
opioidhaltigen Leukozyten im entzündeten Pfotengewebe. Dabei war der Effekt im
Verlauf des Entzündungsgeschehens zunehmend (nach 24 h: 3E7+ Leukozyten: 190 ±
16 vs. 112 ± 15 [x 10^3 Zellen], nach 48 h: 3E7+ Leukozyten: 233 ± 17 vs. 117
± 15 [x 10^3 Zellen]). Auch im Verhaltensexperiment zeigten sich eine
Erniedrigung der Pfotendruckschwelle nach CWS und damit eine verminderte
periphere, opioidvermittelte Antinozizeption. Die zentrale Applikation der
Antagonisten zeigte keinen Effekt auf die Leukozytenrekrutierung und die
Antinozizeption. Einer der Antagonisten führte sogar zu schwersten
neurologischen Ausfällen. Fazit: Neben den bereits vielfach untersuchten
Chemokinen scheinen auch noch andere Mediatoren für die Rekrutierung
opioidhaltiger Immunzellen ins entzündete Gewebe verantwortlich zu sein. In
dieser Arbeit wurde das vom PNS sezernierte Neuropeptid Substanz P untersucht.
Es konnte gezeigt werden, dass eine Blockade des von Substanz P präferierten
NK1-R zu einer verminderten Anzahl von opioidhaltigen Leukozyten im
entzündeten Gewebe und damit auch zu einer verminderten opioidvermittelten
Antinozizeption nach CWS führt. Die Wirkung von Substanz P auf die Immunzellen
scheint direkt zu sein, da die Blockade der NK1-R keine Veränderungen bei den
Chemokinen bzw. Adhäsionsmolekülen bewirkt. Ausblick: Die Erkenntnisse dieser
Arbeit geben eine mögliche Erklärung dafür, warum NK1-R-Antagonisten in der
klinischen Anwendung als Analgetika versagt haben. Da sie aber im Bereich der
Prophylaxe und Therapie des Chemotherapie-induzierten Erbrechens und der
postoperativen Übelkeit und Erbrechens (PONV) bisher erfolgreich eingesetzt
werden, ist speziell für diese Patienten eine adäquate und angepasste
Schmerztherapie nötig.
de
dc.description.abstract
Introduction: Opioids are very potent analgesics. Their main effect is
mediated by binding to opioid receptors located in brain and spinal cord. But
even on peripheral nerves opioid receptors are expressed. For some years it
has been known that leukocytes produce and release opioid peptides in the
inflamed tissue. Thereby they elicit peripheral opioid mediated analgesia
without central side effects like respiratory depression, sedation and nausea.
Different mechanisms are responsible for the recruitment of leukocytes to
inflamed tissue. Chemokines released by immune, endothelial and peripheral
nerve cells play a major role. But also other mediators seem to be involved
e.g. neuropeptides released by peripheral nerves. Substance P is one of these
neuropeptides having chemotactic properties as shown in many studies. This
study here investigated the role of substance P in peripheral opioid
analgesia. The following questions were analyzed: What is the difference in
substance P content in the inflamed versus the non-inflamed tissue? How is
neurokinin-1-receptor (NK1-R) targeted by substance P expressed on leukocytes?
How does systemic or central blockade of the NK1-R influence the number of
opioid containing leukocytes in inflamed tissue and peripheral opioid mediated
antinociception? Material and methods: All experiments were done in rats with
Freund’s complete adjuvant (FCA)-induced hindpaw inflammation. At different
time points of inflammation tissue was harvested to analyze the amount of
substance P. In addition we measured NK1-R-expression on leukocytes in the
inflamed tissue. Two different NK1-R-antagonists were used to test the
involvement of NK1-R for immune cell recruitment. Using flow cytometry the
number of leukocytes in inflamed tissue was measured. Antinociception was
evaluated by paw pressure threshold after cold water swim stress. Results: The
amount of substance P in the inflamed paw after 12 h of FCA-inflammation was
more than 10-times higher than in the non-inflamed paw. After 24 and 48 h the
amount continued to increase. Most of the immune cells in the inflamed tissue
expressed the NK1-R. Systemic treatment with NK1-R-antagonists reduced the
number of opioid containing leukocytes in the inflamed tissue. This effect
increased by time (after 24 h: 3E7+ leukocytes: 190 ± 16 vs. 112 ± 15 [x 10^3
cells], after 48 hrs: 3E7+ leukocytes: 233 ± 17 vs. 117 ± 15 [x 10^3 cells]).
In behavioral pain testing the paw pressure threshold after cold water swim
stress was significantly reduced implying a reduced peripheral opioid mediated
antinociception. Central application showed no effect on leukocyte recruitment
or antinociception. One of the antagonists had severe neurological side
effects after central administration. Conclusion: Besides chemokines other
mediators seem to be responsible for the recruitment of opioid containing
leukocytes to inflamed tissue. In this study the neuropeptide substance P –
secreted by peripheral nervous system – was investigated. Blockade of NK1-R
leads to a decreased number of opioid containing leukocytes in inflamed tissue
and causes reduced opioid mediated antinociception. Since there was no change
in expression of chemokines or adhesion molecules substance P seems to act
directly on leukocytes. Perspective: Our results may give an explanation for
the ineffectiveness of NK1-R-antagonists in clinical pain treatment.
Nevertheless they are successfully used for the treatment of chemotherapy-
induced nausea and vomiting and the post-operative nausea and vomiting (PONV).
Especially for these patients an adjusted and sufficient pain therapy has to
be considered.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
opioid peptides
dc.subject
peripheral nervous system
dc.subject
neurokinin-1 receptor antagonist
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Die Rolle von Substanz P in der peripheren Opioidanalgesie
dc.contributor.contact
christian.lux@charite.de
dc.contributor.contact
christian.lux@freenet.de
dc.contributor.firstReferee
Priv.-Doz. Dr. H. Rittner
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. B. Rehberg-Klug
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. J. Kraus
dc.date.accepted
2010-09-03
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000018074-5
dc.title.translated
The role of substance P in the peripheral opioid analgesia
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000018074
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FUDISS_derivate_000000007835
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open access