Die Malaria in der Schwangerschaft ist ein bedeutendes Problem in Afrika südlich der Sahara. In den Endemiegebieten haben Schwangere, insbesondere Primigravide, ein erhöhtes Risiko für die Infektion mit Plasmodium falciparum (P. falciparum). Trotz häufig mildem oder asymptomatischem Verlauf für die Mutter können Fehl- und Totgeburten, intrauterine Wachstumsretardierung, niedriges Geburtsgewicht sowie Frühgeburtlichkeit resultieren. Dies trägt zu einer hohen Neugeborenen- und Säuglingssterblichkeit bei. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt daher die intermittierende präventive Therapie in der Schwangerschaft (engl. intermittent preventive treatment in pregnancy, IPTp) mit Sulfadoxin-Pyrimethamin (SP). Dabei wird im zweiten und dritten Trimenon, ungeachtet einer Infektion, eine kurative Dosis SP gegeben. Diese Strategie ist aber durch die Ausbreitung parasitärer SP-Resistenz bedroht. Zwar bestehen mit den Punktmutationen im parasitären Dihydrofolatreduktase (dhfr)-Gen Marker für die SP-Resistenz; deren Anwendbarkeit für die in der Regel plazentar sequestrierten P. falciparum- Stämme ist jedoch unbekannt. In Agogo, Ghana, wurde IPTp mit SP Ende 2004 eingeführt. In diesem Kontext wurden in der vorliegenden Arbeit drei Fragestellungen bearbeitet: 1) Die Untersuchung der Entwicklung klinisch- parasitologischer Parameter bei Gebärenden und Schwangeren aus den Jahren 1998, 2000 und 2006. 2) Die Untersuchung der Verlässlichkeit peripher-venös gewonnener Isolate zur Bestimmung der SP-Resistenzmarker bei Schwangeren vorliegender Parasitenstämme. 3) Die Erfassung des zeitlichen Verlaufs der Häufigkeit laut Genotypmuster SP-resistenter Stämme. Es konnte gezeigt werden, dass nach Einführung von IPTp mit SP die Prävalenzen von P. falciparum- Infektion und mütterlicher Anämie signifikant abnahmen und das mittlere Geburtsgewicht stieg. Nach Typisierung mittels PCR-RFLP zeigte sich zwischen plazentaren und peripher-venös gewonnen Isolaten von P. falciparum eine hohe Konkordanz: Die klinische SP-Resistenz vermittelnde dhfr-Dreifachmutation plazentarer Parasiten wurde in 91.6% der Fälle im peripheren Blut korrekt ermittelt. Dies ermöglichte, darzustellen, dass sich der Anteil dieser resistenten Variante von 1998 bis 2006 von 36.0% auf 73.0% verdoppelt hatte. Es wurde aber kein Anhalt für eine Selektion resistenter Parasiten durch IPTp gefunden. IPTp hat zu einer deutlichen Verbesserung klinisch-parasitologischer Parameter im Studiengebiet geführt. Dem steht allerdings eine deutliche Zunahme von SP-Resistenz entgegen. Die Untersuchungen zeigen, dass diese durch die Typisierung peripher-venöser Isolate Schwangerer erfassbar ist. Dringend notwendig ist nun die Bestimmung des Verhältnisses der parasitären dhfr-Allele zur Effektivität von IPTp mit SP. Die SP-Resistenz wird aber voraussichtlich an Intensität und Verbreitung zunehmen. Ergänzende Präventionsstrategien und alternative Malariamedikamente stehen daher für die Kontrolle der Malaria in der Schwangerschaft im Vordergrund.
Malaria in pregnancy is a serious public health problem in sub-Saharan Africa. Although commonly asymptomatic, its clinical consequences involve anemia, low birth weight, preterm delivery, and an estimated annual 75,000 to 200,000 at- tributable infant deaths. Lately, intermittent preventive treatment (IPT) with sulfadoxine-pyrimethamine (SP), recommended by the World Health Organization, has been used for malaria control in pregnancy. IPT involves the administration of SP treatment three times during the second and third trimesters, irrespective of parasitemia. Monitoring SP resistance is essential for estimating the effectiveness of this policy, and molecular markers are increasingly applied for this purpose. SP resistance is associated with specific mutations in the Plasmodium falciparum dihydrofolate reductase (dhfr) and dihydropteroate synthase (dhps) genes in pregnancy. In Agogo, Ghana, the implementation of IPTp SP started in 2004. In this context the following paper discusses 1. The development of clinical and parasitological parameters of pregnant and delivering women in Ghana in the years of 1998, 2000 and 2006 2\. Concordance of peripheral and placental samples detecting mutations in the dhfr alleles, where SP resistance must be expected. 3\. development of resistant Plasmodium falciparum strains before and after the implementation of IPTp SP. In Ghana, placental malaria and maternal anaemia have declined substantially and birth weight has increased after the implementation of IPTp- SP. Moreover we report complete concordance between peripheral and placental dhfr genotypes with the high resistant dhfr mutation obtained by PCR-RFLP in over 90% of matched samples. From 1998 to 2006 the resistant strain doubled from 36.0% to 73.0%. Although the prevalence of SP resistance of isolates among parasites after the implementation of IPTp was highest this intervention did not appear to be causally involved. Overall IPTp SP showed a reduction of maternal anaemia and low birthweight. These effects can further be increased by improving IPTp-SP coverage and adherence. However, the remnant prevalence of infection in women having taken three doses of IPTp-SP suggests that additional antimalarial measures are needed to prevent malaria in pregnancy in this region.