dc.contributor.author
Klein, Niuscha
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:20:56Z
dc.date.available
2008-09-19T08:13:33.286Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10378
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-14576
dc.description.abstract
Ausgangspunkt der vorliegenden Studie war die Erkenntnis, dass es bisher nur
eine unzureichende Anzahl an Studien gibt, die das Kiefergelenk von Kindern
und Jugendlichen in Bezug auf adaptive und degenerative Prozesse umfassend
untersuchen. Es existiert keine systematische Analyse über die verschiedenen
Arten von Diskusverlagerungen, die den häufigsten Befund bei
kraniomandibulären Funktionsstörungen darstellen. Als weitere
Adaptionserscheinungen treten vor allem Veränderungen der Form der Pars
posterior, Fibrosierungen der bilaminären Zone oder Veränderungen der
Kondylenposition und -form auf. Ziel dieser Arbeit war die Analyse von
adaptiven und degenerativen Prozessen des Kiefergelenks im Kindes- und
Jugendalter von 7 bis 21 Jahren anhand einer Stichprobe von 300 Kindern und
Jugendlichen. Viele der existierenden Studien bei Kindern und Jugendlichen zu
dieser Thematik stützen sich auf Fragebögen oder Untersuchung klinischer
Parameter wie zum Beispiel die Palpation der Muskeln. Diese Methoden lassen
aber nur eine unzureichende Beurteilung der untersuchten Strukturen des
Kiefergelenks zu. In der vorliegenden Studie wurde daher als Verfahren zur
Diagnostik des Kiefergelenks die Magnetresonanztomographie gewählt. Als
bildgebendes Verfahren wird sie als „Goldstandard“ zur Beurteilung von
Veränderungen des Kiefergelenks und insbesondere des Discus articularis
bezeichnet. Die Magnetresonanztomographie zeichnet sich durch eine hohe
interindividuelle Reproduzierbarkeit aus und benötigt keine ionisierende
Strahlung. In der vorliegenden Studie wurde ein systematisches zweistufiges
Auswertungsverfahren der Kiefergelenke angewandt. Die erste Stufe dieses
Verfahrens entsprach einer visuellen 2D-Befundung nach Bumann und in der
zweiten Stufe wurden die Ergebnisse zu einem dreidimensionalen Gesamtbild
zusammengefügt. Dabei wurden die verschiedenen Arten von Diskusverlagerungen
jeweils in Abhängigkeit von Alter und Geschlecht systematisch untersucht.
Weiterhin wurde ein möglicher Einfluss von Diskusverlagerungen auf andere
Strukturen des Kiefergelenks wie auf die Pars posterior, auf die bilaminäre
Zone oder auf den Kondylus analysiert. In der untersuchten Stichprobe wurde
ein hoher Anteil an Diskusverlagerungen festgestellt. Dabei zeigte sich
allerdings ein deutlicher Unterschied zwischen den Geschlechtern. Mädchen
zeigten zu 67% eine Diskusverlagerung und Jungen zu 34%. In den meisten
Studien, die sich mit kraniomandibulären Funktionsstörungen beschäftigen, wird
eine höhere Prävalenz von Frauen bei kraniomandibulären Funktionsstörungen im
Vergleich zu Männern festgestellt. In dieser Studie steigt der Anteil an
Kindern ohne Reposition des Discus articularis mit zunehmendem Alter an, wobei
auch hier bei Mädchen häufiger adaptierte Befunde auftraten. Die Anzahl an
reponierenden Disci verschlechterte sich bei der Gegenüberstellung von
Kiefergelenken mit einer Tendenz zu Diskusverlagerung und denen mit einer
eindeutigen Diskusverlagerung. Bezüglich der Form der Pars posterior konnte in
Übereinstimmung mit anderen Studien festgestellt werden, dass der laterale
Gelenkanteil besonders von Adaptationserscheinungen betroffen war. Eine
erhöhte Anzahl an adaptierten Formen der Pars posterior wurde bei Mädchen im
Vergleich zu Jungen festgestellt. Bei einer vorhandenen Diskusverlagerung
wiesen die untersuchten Kinder und Jugendlichen vermehrt adaptierte Formen der
Pars posterior auf. Mit zunehmendem Alter nahm der Anteil an Fibrosierungen
der bilaminären Zone zu. Als Besonderheit in Bezug auf das Geschlecht war
festzustellen, dass Fibrosierungen die einzige Adaptationsform darstellten,
bei der Jungen eine höhere Prävalenz zu Adaptationen zeigten als Mädchen. Bei
den Kondylenverlagerungen, die in der vorliegenden Studie auch zu einem hohen
Prozentsatz festgestellt wurde, konnten große geschlechtsspezifische
Unterschiede in der Richtung der Kondylenverlagerung beobachtet werden.
Während Mädchen in erster Linie zur retralen Kondylenverlagerung tendierten,
zeigten Jungen vor allem ventral verlagerte Kondylen. Bei vorhandener
Diskusverlagerung konnten vermehrt retral und kranial verlagerte Kondylen
festgestellt werden. Mit fortschreitendem Alter stieg der Anteil an Kondylen
mit Veränderungen der Form des Kondylenköpfchens stark an. Mädchen zeigten
unabhängig vom untersuchten Gelenkanteil oder Alter eine höhere Prävalenz als
Jungen. Im Zusammenhang mit einer Diskusverlagerung wurden erhöhte Anteile an
veränderten Kondylenformen festgestellt. In der vorliegenden Studie konnte
festgestellt werden, dass sich Funktionsstörungen des Kiefergelenks bereits im
Kindes- und Jugendalter abzeichnen. Diskusverlagerungen scheinen weitere
Adaptationen des Kiefergelenks zu begünstigen. Aus diesem Grund ist ihre
frühzeitige Erkennung wichtig. Die häufig höhere Prävalenz bei
kraniomandibulären Funktionsstörungen von Mädchen gegenüber Jungen sollte in
weiteren Untersuchungen vertiefend analysiert werden. Dabei sollte die
Erforschung möglicher Ursachen im Mittelpunkt stehen.
de
dc.description.abstract
Magnet resonance images (MRI) of the temporomandibular joint (right and left
side) from 300 children and adolescents which were moment of recording at the
age between 7 and 21 years have been studied. The MRIs have been analyzed in a
two-stage evaluation procedure. The first stage corresponded to the visual
analysis according to Bumann in the form of 2D-diagnostic findings. As second
stage 3D-diagnostic findings of the MRIs have been accomplished in order to
merge the results of the individual layers into a 3D-overall picture of the
respective structure. Especially the articular disk position, shaping of the
pars posterior, possible fibrosis of the bilaminar zone, the condyle position
and deformations of the condyle have been analyzed. Regarding all research
questions a high number of diagnostic findings for the children and
adolescents analyzed could be identified. In doing so significant differences
between the male and female gender emerged. Girls showed more adaptations of
the TMJ than boys. With increasing age of the children and adolescents the
adaptations rose in numbers. Especially the increase of additional diagnostic
findings of children and adolescents with disc displacement was striking. In
all analyzed TMJs differences between the male and female gender could be
found. Apart from the fibrosis of the bilaminar zone girls more often adapted
structures of the TMJ. With increasing age the percentage of TMJ with
adaptations rose for both genders. With existing disc displacements more
adaptations of additional TMJ structures could be identified. The high amount
of diagnostic findings shows the necessity to observe in a more intense manner
beginning degenerations of the TMJ at the age of childhood and adolescence.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
MRT-Auswertung bei Kindern und Jugendlichen zwischen 7 und 21 Jahren
dc.contributor.contact
Niuscha.Klein@web.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. W. B. Freesmeyer
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. med. C. Enzweiler
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. B. Kordaß
dc.date.accepted
2008-11-21
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000005063-8
dc.title.translated
MRT-Analysis of the Temporomandibular Joint (TMJ) at the age childhood and
adolescence
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000005063
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000004291
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access