Die weltweite Zunahme der Tuberkulose, die Gefahr der schnellen Verbreitung der Erkrankung und die Entstehung multiresistenter Stämme von M. tuberculosis erfordern eine frühzeitige Diagnose der Erkrankung. Um dies zu gewährleisten, sollte der Nachweis und die Anzucht von M. tuberculosis aus Untersuchungsmaterialien möglichst schnell erfolgen. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, ob die Lagerung von relevantem Untersuchungsmaterial mit unterschiedlichen Erregerdichten (105 KBE/ml, 103 KBE/ml und 101 KBE/ml) über 24, 48 bzw. 72 Stunden bei unterschiedlichen Temperaturen (4°C, 20°C bzw. 36°C) einen Einfluss auf den kulturellen und mikroskopischen Nachweis von M. tuberculosis hat. Dafür wurden drei Untersuchungsmaterialien (BAL-Flüssigkeit, Magensaft und gepufferter Magensaft) mit 10 verschiedenen M. tuberculosis- Isolaten versetzt. Alle 2700 Proben wurden entsprechend der Routinediagnostik zur Tuberkulose dekontaminiert, nach der Ziehl-Neelsen-Methode gefärbt und mikroskopiert und auf ein flüssiges und zwei feste Nährmedien verimpft. Die verwendeten Medien waren MGIT-Flüssigkulturen, Löwenstein-Jensen- und Stonebrink-Agar. Es konnten nach bis zu 3 Tagen Lagerung aus allen Proben Mykobakterien angezüchtet werden. Die Lagerung führte zwar zu einer signifikanten Verzögerung des Wachstums, wobei der Nachweis in den MGIT- Röhrchen früher als auf den festen Nährböden gelang. Die Einflüsse der unterschiedlichen Lagerungstemperaturen und –zeiten auf den kulturellen Nachweis waren jedoch nicht signifikant unterschiedlich, sodass sich keine Empfehlung für eine optimale Lagerungstemperatur unter 36°C ablesen ließ. Die Mikroskopieergebnisse zeigten ebenfalls keine Einbußen durch die gewählten Lagerungsbedingungen. Somit können BAL- und Magensaftproben, falls erforderlich, bedenkenlos bis zu drei Tagen bei der jeweiligen Umgebungstemperatur gelagert werden, ohne dass sich dieses auf die anschließende Diagnostik negativ auswirkt.
The global increase of tuberculosis, the dangerously fast spread of the disease and the emergence of multi-resistant strains of M. tuberculosis, make an early diagnosis of the disease imperative. To ensure this happens, there should be extremely rapid detection and growth of a M. tuberculosis in culture from clinical specimens obtained. The present study submitted examines whether storing of the relevant specimen with different pathogenic density (105, 103 and 101) at 4, 20 and 36 degrees Celsius for a period of 24, 48 or 72 hours affects the microscopic and cultural identification of M. tuberculosis. To find out, three specimens (bronchoalveolar lavage, gastric juices and buffered gastric juices) were mixed with 10 different M. tuberculosis isolates. All 2.700 samples were decontaminated by the NALC method according to routine tuberculosis diagnostics, stained as per the Ziehl-Neelsen method, were microscopically examined, and inoculated to one liquid and two solid culture mediums. The media employed were liquid MGIT tube, Löwenstein-Jensen medium and Stonebrink medium. After storage of up to three days, mycobacteria could be grown from all the samples. Storage did lead to a significant slowing of growth. For MGIT tubes the growth could be established earlier than for solid culture media. However, the influences of different storage temperatures and periods on the growth of M. tuberculosis in culture showed no significant differences, which is why no recommendation could be derived for an optimum storage temperature of below 36 degrees Celsius. Microscopy results also failed to exhibit adverse effects of different storage conditions. Samples of BAL and gastric juices can therefore be kept up to three days in a given ambient temperature without adverse effects on a subsequent diagnosis.