This research explores how access to water has become a crucial terrain over which market-driven logics are both consolidated and contested. Drawing on case study research conducted in Medellín, Colombia, this study investigates the paradoxical situation of rapid emergence of the city's water company as a multilatina (regional multinational company) on the one hand, and the increasing number of households disconnected from the formal water supply networks particularly in low-income areas, on the other hand. By bringing together work on urban political ecology and neoliberalisation of nature, this dissertation illustrates not only how neoliberal principles constitute uneven urban waterscapes based on particular arrangements of nature, society and urban infrastructure, but also how the materiality of water challenges these new socio-natural configurations. Going beyond mainstream assumptions that narrowly interpret water disconnection as a result of inability to pay or as a technical-managerial problem, I argue that a complex interplay between water scarcity discourses, notions of citizenship and technological infrastructures deployed by the water company has become utterly instrumental to the production and reproduction of water inequalities. For disconnected households in particular, much is at stake as these socio-nature configurations determine not only how their lives will be affected but also how alternatives and solutions can be mobilized and implemented.
Diese Studie untersucht den Zugang zu Wasser als entscheidendes Terrain auf dem markt-basierte Logiken konsolidiert und angefochten werden. Auf der Basis einer Fallstudie, die in Medellín, Kolumbien, durchgeführt wurde, untersucht die Forschung die paradoxen Zusammenhänge zwischen dem schnell wachsenden Wasserversorgungsunternehmen der Stadt Medellín als multilatina (regionales multinationales Unternehmen) einerseits und der wachsenden Zahl von Haushalten die insbesondere in einkommensschwachen Gegenden vom formalen Wasserversorgungsnetzwerk abgetrennt werden andererseits. Durch eine Verknüpfung des Ansatzes der Urban Political Ecology (Politische Ökologie der Stadt) und des Konzepts der Neoliberalization of Nature (Neoliberalisierung der Natur) veranschaulicht dieses Forschungsvorhaben nicht nur, inwiefern neoliberale Prinzipien auf der Basis eines spezifischen Zusammenhangs von Natur, Gesellschaft und städischer Infrastruktur Ungleichheiten in der städtischen Wasserversorgungslandschaft erzeugen, sondern auch die Frage, welche Herausforderungen sich durch die Materialität des Wassers für diese sozio-ökologischen Konfigurationen ergeben. Während das Abschalten der Wasserversorgung üblicherweise als Ergebnis einer Zahlungsunfähigkeit oder als technisch-administratives Problem gesehen wird, wird hier das Argument vertreten, dass das komplexe Zusammenspiel zwischen Diskursen über Wassermangel, Citizenship und technologische Infrastruktur, die durch das Wasserversorgunsunternehmen genutzt wird, stark dazu beiträgt, bestehende Muster von Ungleichheiten im Wasserzugang zu produzieren und reproduzieren. Insbesondere für die nicht angeschlossenen Haushalte steht viel auf dem Spiel, da sich diese sozio-ökologischen Konfigurationen nicht nur auf ihre Lebensumstände auswirken, sondern auch die Frage beeinflussen, wie Alternativen und Lösungen mobilisiert und umgesetzt werden können.