dc.contributor.author
Häbel, Timm Hendrik
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:17:56Z
dc.date.available
2016-09-16T15:32:02.652Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10308
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-14506
dc.description.abstract
Hintergrund: Die Substitutionstherapie gilt als wirkungsvolle Standardtherapie
der chronischen Opioidabhängigkeit. Opioidabhängigkeit und
Substitutionstherapie sind häufig mit sexuellen Funktionsstörungen assoziiert.
Deren Prävalenzen sind auch bei anderen Abhängigkeitserkrankungen hoch. Ob
eine besondere Relevanz von sexuellen Funktionsstörungen für die
Substitutionstherapie besteht, wurde bisher nach Wissen des Autors nicht im
direkten Vergleich zu anderen Abhängigkeitserkrankungen untersucht. Zur
Auswirkung sexueller Funktionsstörungen bei Substitutionstherapie auf
Patientenbewertung und Behandlungszufriedenheit liegen kaum Daten vor. Die
Datenlage zu einer Dosisabhängigkeit von sexuellen Funktionsstörungen unter
Methadonsubstitution ist uneindeutig. Neben Methadon ist Levomethadon derzeit
die in Deutschland am häufigsten eingesetzte Substitutionssubstanz.
Unterschiede zwischen diesen Substanzen bezüglich assoziierter sexueller
Funktionsstörungen wurden bisher kaum untersucht. Anliegen: Erhebung sexueller
Funktionsstörungen bei mit Methadon und Levomethadon substituierten Patienten.
Vergleich mit anderen Abhängigkeitserkrankungen. Erhebung von
Patientenbewertung, Behandlungszufriedenheit und Beratungsbedarf. Untersuchung
von Dosis- und Substanzeffekten. Methode: Befragung mit Methadon (n=41) und
Levomethadon (n=54) substituierter Patienten und einer Vergleichsgruppe mit
anderen Abhängigkeitserkrankungen (n=90). Erfassung der sexuellen Funktion
mittels allgemeiner Selbsteinschätzung, International Index of Erectile
Function und Female Sexual Function Index. Ergebnisse: 69,1 % der
substituierten Patienten und 18,2 % der Patienten in der Vergleichsgruppe
gaben sexuelle Funktionsstörungen an (p<0,001). Die Vergleichsgruppe war
zufriedener mit ihrem Sexualleben (p=0,023). 62,4 % gaben eine
Verschlechterung des Sexuallebens durch die Substitutionstherapie an. Am
häufigsten wurden sexuelle Funktionsstörungen auf das Substitutionsopioid
zurückgeführt. 55,6 % äußerten einen Entgiftungswunsch auf Grund sexueller
Funktionsstörungen. 51,4 % der substituierten Patienten wünschten eine
ärztliche Beratung wegen sexueller Funktionsstörungen, nur 15,6 % hatten schon
eine solche erhalten. Patienten mit Selbstangabe von sexuellen
Funktionsstörungen hatten eine im Durchschnitt um 30,3 mg höhere Dosis
Methadonäquivalent (p=0,001). Vermehrte sexuelle Funktionsstörungen fanden
sich insbesondere bei Dosierungen oberhalb von 120 mg. Mit Methadon
substituierte Patienten zeigten im Vergleich zu mit Levomethadon
substituierten eine schlechtere erektile Funktion (p= 0,032).
Schlussfolgerung: Die vorliegende Untersuchung weist auf eine im Vergleich zu
anderen Abhängigkeitserkrankungen hohe Relevanz von sexuellen
Funktionsstörungen bei Substitutionstherapie mit Methadon und Levomethadon
hin. Es fanden sich Hinweise auf einen hohen Beratungsbedarf substituierter
Patienten bezüglich sexueller Funktionsstörungen. Ausgehend von den Hinweisen
auf einen Dosiszusammenhang könnte vermutet werden, dass bei Auftreten von
sexuellen Funktionsstörungen, insbesondere im oberen Dosisbereich, eine
Dosisreduktion hilfreich sein könnte. Die Daten weisen zudem auf Vorteile von
Levomethadon gegenüber Methadon bezüglich der erektilen Funktion hin. Auch
fanden sich Hinweise, dass sexuelle Funktionsstörungen ein Motivationsgrund
für eine langfristige Opioidabstinenz sein könnten. Die Ergebnisse dieser
explorativen Beobachtungsstudie sollten an größeren Fallzahlen und in
interventionellen Studien überprüft werden.
de
dc.description.abstract
Background: Opioid Maintenance Treatment (OMT) is an effective standard
therapy for chronic opioid dependence. Opioid dependence and OMT are
associated with a high prevalence of sexual dysfunction (SD), just like other
substance dependencies. To the author’s knowledge, the importance of SD for
OMT has never been investigated in direct comparison to other substance
dependencies. Little is known about patients’ appraisal of OMT regarding SD.
Data on the correlation between methadone dose and SD is unclear. Apart from
methadone, levomethadone is the most often prescribed substance for OMT in
Germany. Investigations on differences between methadone and levomethadone
regarding SD are scarce. Aim: Investigation of SD in patients on methadone
(MMT) and levomethadone (LMT) maintenance treatment compared to patients with
other substance dependencies (POD). Assessment of patients’ appraisal,
treatment satisfaction and need for advice. Investigation of the correlation
between SD and opioid dose as well as substance differences. Methods: Survey
of male and female patients on MMT (n=41), LMT (n=54) and POD (n=90). Sexual
function was assessed using a questionnaire including patients’ general self-
rating, International Index of Erectile Function and Female Sexual Function
Index. Results: 69.1 % of patients on OMT and 18.2 % of POD reported sexual
dysfunction (p<0.001). POD were more satisfied with their sexual life
(p=0.023). 62.4 % reported deterioration of sexual function due to OMT. 55.6 %
liked to end OMT because of SD. 51.4 % expressed the wish for medical advice
because of SD, which only 15.6 % had already received. A positive correlation
between general self-rated SD and methadone equivalent dose was found
(p=0.001), in particular in doses above 120 mg. Patients on MMT reported more
erectile dysfunction than patients on LMT (p=0.032). Conclusion: The study
hints at a high relevance of SD in OMT compared to other substance
dependencies. It also indicates that many patients on OMT wish for more
medical advice on SD. The findings suggest that SD could be associated with
higher doses of methadone and levomethadone. It could be assumed that
especially in patients receiving high doses and suffering from SD a dose
reduction could be useful. Furthermore, the data hints at benefits of LMT
compared to MMT regarding erectile function. It also suggests that SD could be
an incentive to achieve opioid abstinence. The findings of this study should
be confirmed by conducting studies with a greater number of cases and studies
with interventional design.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
sexual dysfunction
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Sexuelle Funktionsstörungen bei Substitutionstherapie mit Methadon und
Levomethadon
dc.contributor.contact
timm-hendrik.haebel@charite.de
dc.contributor.firstReferee
N.N.
dc.contributor.furtherReferee
N.N.
dc.date.accepted
2016-09-09
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000102377-6
dc.title.translated
Sexual dysfunction in patients receiving Methadone and Levomethadone
maintenance treatment
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000102377
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000019427
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access