Evidence-Based Veterinary Medicine (EBVM) is a relatively new field in veterinary curricula and veterinary practice. The aim of EBVM is to base clinical decisions regarding diagnostic procedures and treatments on recent, valid, clinically relevant research data. Veterinary practitioners and clinicians should use optimal diagnostics, interventions and medications to examine and to treat their patients. Therefore, they should assess the topicality of their procedures and therapies to treat their patients as best as possible. This means clinicians need skills in observation, manual dexterity, and also other skills such as communication and empathy for patients and owners. Specifically, the EBVM concepts should be incorporated into preclinical and clinical courses. For the realization of an evidence- based patient care, it is important to know core concepts of EBVM and to be skilled in five steps: formulation of a clinical question, searching for literature, assessing the validity and applicability, the implementation into practice and finally an assessment of whether the new findings have improved clinical practice. Rather than merely transferring information, veterinary education should stimulate and motivate students and let them think critically. Frontal teaching, however, is still applied frequently in veterinary education which only rarely stimulates student interaction, besides it does not support independent thinking and critical questioning. In addition to the concept of EBVM, the critical thinking, and also the rapid development of new communication technologies has influenced veterinary education already. One helpful tool to facilitate the access to research results and thereby the implementation of Evidence-Based Medicine (EBM) is a Critically Appraised Topic (CAT). A CAT is a standardized summary of research evidence evolved around a clinical question, generated from a specific patient situation or problem. The overall objective of the conducted studies was to survey possibilities to include EBVM concepts in veterinary education. For this purpose three studies were conducted: 1\. In the first study the research question was, if fourth-year students consider in-course discussion useful and if sufficient possibilities for discussion are provided and supported by their lecturers. The majority agreed or strongly agreed that clinical topics should be discussed during class time. Frequently stated reasons were improved learning and the opportunity to look at topics from different perspectives. In conclusion, a considerable absence of and request for discussion within veterinary education was found. In light of these findings, we emphasize the need for new teaching strategies that promote independent thinking and critical questioning. That suggested the implementation of more discussion opportunities in well considered and moderated settings in veterinary teaching. 2\. The research question of the second study was to determine adoption and use of mobile devices and online services of veterinary students. According to their answers the majority used a smartphone as mobile device. The data suggested, that most students are familiar with mobile devices and the use of social media, so that new learning strategies could be developed and applied that encompass mobile online learning. These strategies could help to better address different learning types, provide sufficient interactivity and feedback. However, despite promising results reporting a positive educational effect, these perceptions need to be validated in further research. 3\. The objective of the third study was the development, the use and an evaluation of a German language database for Critically Appraised Topics (CATs). Experts of the European Board of Veterinary Specialization were asked to appraise CATs written by students. A total of 153 veterinary medicine students in their fifth year developed 21 CATs. The majority of the students stated that writing CATs is a good exercise and that it is important to train the assessment of scientific information. Nine out of 13 CATs were graded as ´good`. In conclusion veterinary medicine should in general be more responsive to the integration of recent literature and to a critical approach of information. Specifically, the development of a CAT by students is a good approach to teach the concepts of EBVM. In consideration of new technologies, the CAT-database can be used by German veterinary students and in the future by practitioners.
Evidenz-basierte Veterinärmedizin (EBVM) ist ein relativ neues Gebiet, welches im Studium der Veterinärmedizin und der tierärztlichen Praxis immer mehr Beachtung findet. Das Ziel der Evidenz-basierten Veterinärmedizin ist, klinische Entscheidungen in Bezug auf diagnostische Verfahren und Behandlungen auf aktuelle, hochwertige und klinisch relevante Forschungsergebnisse zu stützen. Tiermediziner sollten auf die optimalen Diagnostika, Medikamente und Eingriffe zurückgreifen, dabei sollten sie diese Eingriffe und Therapien auch auf ihre Aktualität prüfen können, um ihre Patienten bestmöglich zu behandeln. Neben Fähigkeiten wie einer guten Beobachtungsgabe und manueller Geschicklichkeit sollten Tiermediziner auch gute Kommunikationsstrategien beherrschen sowie Empathie gegenüber Patienten und Besitzer zeigen können. Um dies zu unterstützen, sollten die Konzepte der EBVM frühzeitig im veterinärmedizinischen Studium unterrichtet werden. Zur Realisierung einer evidenz-basierten Patientenversorgung ist es wichtig, die Grundidee der EBVM zu verstehen und fünf folgende Arbeitsschritte zu üben: die Formulierung einer klinischen Frage, die Suche nach Literatur, die Bewertung der Validität und Anwendbarkeit von Informationen, die Umsetzung in die Praxis und schließlich eine Beurteilung, ob die neuen Erkenntnisse zu einer verbesserten Situation in der Praxis geführt haben. Darüber hinaus sollte die veterinärmedizinische Lehre nicht nur dem einseitigen Informationstransfer dienen, sondern die Studenten zu selbstständigem Denken motivieren. Bisher wird in der veterinärmedizinischen Lehre vielfach mittels Frontalunterricht gelehrt. Dieser regt die Studenten jedoch weder zur Interaktion an noch unterstützt er das unabhängige Denken und das kritische Hinterfragen. Neben dem EBVM-Konzept und dem kritischen Denken hat auch die rasante Entwicklung der neuen Kommunikationstechnologien die veterinärmedizinische Lehre deutlich beeinflusst. Ein hilfreiches Mittel für einen besseren Zugang zu Forschungsergebnissen und damit die Umsetzung der Evidenz-basierten Medizin (EBM) stellt ein kritisch bewertetes Thema (Critically Appraised Topic, CAT) dar. Ein CAT ist eine standardisierte Zusammenfassung von Forschungsergebnissen, basierend auf einer spezifischen klinischen Fragestellung, welche wiederum durch eine spezielle Patientensituation oder Problemstellung entstanden ist. Anhand der durchgeführten Studien sollten Konzepte geprüft und weiterentwickelt werden, um das EBVM-Konzept vermehrt in die veterinärmedizinische Lehre zu integrieren. Dazu wurden drei Studien durchgeführt: 1\. In der ersten Studie waren die Kernfragen, ob Studenten in ihrem vierten Studienjahr eine Vorlesung mit Diskussionsmöglichkeiten wünschen, ob genügend Möglichkeiten zur Diskussion in bestehenden Vorlesungen zur Verfügung stehen und ob Diskussionen von ihren Dozenten unterstützt werden. Die Mehrheit der Studierenden unterstützte die Aussage, dass klinische Themen in Lehrveranstaltungen stärker diskutiert werden sollten. Die am häufigsten genannten Begründungen waren ein verbessertes Lernen und die Möglichkeit, Themen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Das abschließende Ergebnis war, dass zum jetzigen Zeitpunkt in der tiermedizinischen Ausbildung ein erheblicher Mangel an Diskussionen empfunden wird, aber ein gesteigertes Interesse an mehr Interaktion gewünscht wird. Im Hinblick auf diese Erkenntnisse ist die Notwendigkeit für neue Unterrichtsstrategien, die unabhängiges Denken und kritisches Hinterfragen fördern, zu betonen. Dabei ist die Umsetzung von mehr Diskussionsmöglichkeiten in gut durchdachten und moderierten Anteilen in der veterinärmedizinischen Lehre vorzuschlagen. 2\. In einer zweiten Studie sollte erfasst werden, inwieweit Studierende der Veterinärmedizin mobile Endgeräte und Online-Dienste nutzen. Die Mehrheit der Studierenden verwendete ein Smartphone als mobiles Endgerät. Dies bedeutet, dass die meisten Teilnehmer mit mobilen Endgeräten und dem Einsatz von sozialen Medien vertraut sind. Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit, neue Lernstrategien zu entwickeln und anzuwenden, die das mobile Online-Lernen beinhalten. Inwieweit ein Lernerfolg durch Onlinelehre erreicht werden kann, sollte in weiteren Studien untersucht werden. 3\. Das Ziel der dritten Studie war die Entwicklung, der Einsatz und die Evaluation einer deutschsprachigen CAT-Datenbank. Weiterhin sollten Experten des European Boards for Veterinary Specialisation die Qualität von CATs, welche von Studierenden erarbeitet worden sind, bewerten. Insgesamt nahmen 153 Studenten der Veterinärmedizin (in 21 Gruppen) im fünften Studienjahr an der Studie teil. Die Mehrheit der Studenten gab an, dass das Schreiben von CATs eine gute Übung war, um das Beurteilen von wissenschaftlichen Informationen zu trainieren. Neun von 13 Experten bewerteten das CAT, welches ihnen zugeordnet war, als gut. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Arbeit mit aktueller wissenschaftlicher Literatur sowie ein kritischer Umgang mit Informationen in die Lehre der Veterinärmedizin stärker eingebunden werden sollten. Insbesondere die Erstellung von CATs durch Studierende ist ein guter Ansatz, um die Konzepte der EBVM zu vermitteln. Durch Einbeziehung von neuen Technologien kann die CAT-Datenbank von Studierenden der Veterinärmedizin und auch von Praktikern in Zukunft verwendet werden.