Hypertensive und diabetische Schwangerschaftserkrankungen können mit schwerwiegenden maternalen wie auch fetalen Akut- oder Spätfolgen einhergehen. Die heute immer noch häufig zu späte Erkennung im Schwangerschaftsverlauf macht die Notwendigkeit für alternative und vor allem frühe Prädiktionstests für diese Erkrankungen, bevor diese symptomatisch werden können, deutlich. Präeklampsie und Diabetes mellitus scheinen mit Endotheldysfunktion und folglich erhöhter arterielle Gefäßsteifigkeit einherzugehen. Durch Diagnoseverfahren, die eine nicht-invasive Messung der Gefäßsteifigkeit ermöglichen, könnten Risikopatientinnen für Schwangerschafts-komplikationen identifiziert werden. Ziel dieser Arbeit war es, die Zusammenhänge zwischen vorbestehende oder erworbene Risikofaktoren bzw. Erkrankungen und Gefäßdysfunktion nachzuweisen sowie die Gefäßbeeinträchtigung bereits zum frühen Zeitpunkt einer risikobehafteten Schwangerschaft zu erfassen. Die Datenerhebung erfolgte bei einem Risikokollektiv mit 231 schwangeren Patientinnen, die sich zum Messzeitpunkt im ersten Trimenon ihrer Schwangerschaft zwischen der 11+0. und 13+6. SSW befanden. Dabei wurde pro Probandin einmalig nicht-invasiv mit einer tonometrischen Messmethode mit Hilfe des CV Profilor® CR-2000-Gerätes sowie mittels eines Computersoftware- Algorhythmus der Gefäßsteifigkeitsindex der kleineren peripheren Arterien, C2, gemessen, um eine Aussage über die systemische arterielle Steifigkeit zu erhalten. Die in dieser Studie eingeschlossenen Patientinnen waren normalgewichtige Frühgravida im mittleren Alter von 33,7±4,8 Jahren. Die Mehrheit hatte Reifgeburten mit einer Verteilung des Entbindungstermins von 38±5,1 SSW sowie des kindlichen Geburtsgewichts von 3391±548 g auf der Sheffieldkurve im Normbereich. Die Frühgeburtenrate mit 7,9% lag im guten Durchschnitt und die Abortrate mit 2,6% niedrig. Zu den wichtigsten aufgetretenen maternalen Schwangerschafts-Komplikationen gehörten Blutungen (10,4%), chronisch arterielle Hypertonie (3%), hypertensive Schwangerschafts- Erkrankungen (0,9%), vorzeitige Wehentätigkeit (0,9%) und Gestationsdiabetes (0,9%). Mit 0,9% waren ventrikuläre Septumdefekte als kardiale Erkrankung bei den Kindern am häufigsten vertreten. Die Analyse der Risikofaktoren und der Erkrankungen sowohl in der Eigen- als auch in der Familienanamnese als Einflussfaktoren auf Gefäßfunktion zeigte eine unterschiedliche Verteilung, wobei die Mehrzahl der vorbestehenden Risikofaktoren sowie die Schwangerschaftserkrankungen niedrigere C2-Werte und somit höhere Gefäßsteifigkeit zeigten, allerdings mit unterschiedlicher Signifikanz. Dabei zeigten höheres Lebensalter, familiäre Belastung mit Gestationsdiabetes und Fettstoffwechselstörung in der Eigenanamnese signifikant niedrige small artery elasticity index-Werte. Risikofaktoren wie früherer Nikotinabusus, Diabetes mellitus, Gestationsdiabetes in dieser und früheren Schwangerschaften zeigten mit geringfügig niedrigeren small artery elasticity index-Werten allenfalls einen Trend. Patientinnen, die mit chronisch arterieller Hypertonie und schwangerschafts-induzierter Hypertonie belastet waren, zeigten zwar ebenfalls niedrigere C2-Werte, allerdings konnte bei niedrigerer Fallzahl keine statistische Signifikanz nachgewiesen werden. Zusammenfassend lässt sich somit festhalten, dass anhand der Daten dieser Studie eine Identifikation von Risikoschwangerschaften bzw. eine frühe Prädiktion hinsichtlich hypertensive und diabetische Schwangerschaftserkrankungen mit der tonometrischen Messmethode nicht sicher bewiesen werden konnte.
Hypertensive and diabetic disorders in pregnancies can result in severe maternal and neonatal consequences, early as well as in the long term. These disorders are often detected late in pregnancy, therefore making alternative or early detection methods necessary. Preeclampsia and diabetes seem to be associated with endothelial dysfunction and arterial stiffness. The non- invasive measurement of arterial stiffness could identify high-risk pregnancies. The objective of this study was firstly to demonstrate possible associations between preexisting or acquired risk factors and disorders respectively and arterial dysfunction, as well as to record these arterial changes early in high-risk pregnancies. The small artery elasticity index, C2, of 231 high-risk pregnancies were measured and documented at 11 – 14 weeks’ gestation with the help of an applanation tonometer, CV Profilor®-CR 2000 and subsequently a computer algorithm. This study included subjects who were in early pregnancy, with normal body weight and at a middle age range of 33,7+4,8 years. The majority deliveries were at full term at 38+5,1 weeks of gestation with a normal fetal birth weight of 3391+548g on the Sheffield curve. The preterm birth rate was at average with 7,9% and the abortion rate was low at 2,6%. The major maternal complications included bleeding with 10,4%, chronic arterial hypertension with 3%, gestational hypertension disorders, preterm labor and gestational diabetes each with 0,9% respectively. Ventricular septal defect was the most frequent fetal complication with 0,9%. The analysis of the influence of risk factors on arterial function showed a diverging distribution. The majority of risk factors and pregnancy associated disorders correlated with lower levels of the C2 and therefore increased arterial stiffness, though differing in significance. Older individuals, subjects with a family history of gestational diabetes as well as subjects with dyslipidemia showed significant lower small artery elasticity index levels. Whereas subjects with risk factors as such past tobacco abuse, diabetes mellitus, gestational diabetes in recent and past pregnancies showed marginal depressed levels of the same index. C2 was reduced in individuals suffering under chronic hypertension or hypertensive pregnancy disorders, but the statistical significance was negligible due to the low sample size. In summary, it can be stated that based on the data of this study, the applanation tonometry was not able to reliably identify high-risk pregnancies or prove early prediction of hypertensive and diabetic pregnancy disorders.