Die Akromegalie ist eine seltene chronische endokrinologische Erkrankung. Ursächlich ist in den meisten Fällen ein somatotropes Adenom des Hypophysenvorderlappens. Dies führt aufgrund einer Überproduktion an Wachstumshormonen zu erhöhten Serumspiegeln. Als Folge sind die Serumspiegel des IGF-1 ebenfalls erhöht. Das Leitsymptom ist vor allem die veränderte Physiognomie. Die Gesichtszüge erscheinen vergröbert und es kommt zum ungesteuerten Wachstum der Akren und der inneren Organe. Bedingt durch den Exzess an Wachstumshormonen weisen an Akromegalie erkrankte Personen in der Regel Unterschiede in der Körperzusammensetzung im Vergleich zu gesunden Personen auf. Das Ganzkörperwasser (TBW) und das extrazelluläre Wasser (ECW) ebenso wie die fettfreie Masse (FFM) sind im Vergleich zu Gesunden erhöht, die Fettmasse (FM) ist erniedrigt. Bisher konnte gezeigt werden, dass es bei erfolgreicher Therapie durch chirurgische Intervention oder durch medikamentöse Behandlung mit Somatostatinanaloga nach wenigen Wochen zu einer Reduktion von TBW und ECW und nach wenigen Monaten zu einer Erhöhung der FM kam. In der vorliegenden Arbeit sollte untersucht werden, wie sich die Körperzusammensetzung von Patienten mit Akromegalie unter potenter Therapie mit GHR-Antagonisten im Verlauf von zwölf Monaten verändert. Dazu wurden 15 Patienten, die an Akromegalie im floriden Stadium litten, in eine klinisch- prospektiv angelegten Untersuchungsreihe eingeschlossen. Die Eingangsuntersuchung wurde unmittelbar vor Therapiebeginn mit dem Wachstumshormonrezeptorantagonisten durchgeführt. Neben der Eingangsuntersuchung erfolgten jeweils weitere Untersuchungen nach sechs und nach zwölf Monaten. Neben der körperlichen und der laborchemischen Untersuchung lag das Augenmerk besonders auf der Messung der Körperzusammensetzung mittels bioelektrischer Impedanzanalyse. In einer Untergruppe von neun Patienten wurde vor Therapiebeginn eine Dual Energy X-Ray Absorptiometry durchgeführt. Die Körperzusammensetzung unterlag in dem Beobachtungszeitraum keinen signifikanten Veränderungen, obwohl die IGF-1-Serumspiegel als biochemische Marker der Krankheitsaktivität bei allen 15 Patienten alters- und geschlechtsentsprechend in den Normbereich abfielen. Da im Vergleich zur chirurgischen Therapie und der Therapie mit Somatostatinanaloga die GH-Serumspiegel unter der Therapie mit Wachstumshormonrezeptorantagonisten erhöht bleiben, nehmen wir an, dass die fehlende Veränderung der Körperzusammensetzung unter dieser Therapie die Folge einer erhöhten intrinsischen Aktivität des Wachstumshormons ist. Inwieweit die hier beobachtete, fehlende Normalisierung der Körperzusammensetzung auch ein Spiegel einer verminderten Normalisierung der klinisch relevanten Viszeromegalie sein kann, bleibt offen und künftigen Studien vorbehalten.
Acromegaly is a rare chronical endocrinological disease. It is most commonly caused by a somatotrophic adenoma of the anterior pituitary, which induces an overproduction of growth hormone and also results in elevated serum levels of IGF-1. The cardinal symptom is a transformation of physiognomy, including a coarsening of facial features as well as an uncontrolled growth of extremities and viscera. Alterations in body composition are revealed in acromegaly patients compared to healthy individuals. There is an increase in total body water (TBW), extracellular water (ECW) and fat free mass (FFM), while fat mass (FM) is decreased. Former studies that examined the outcome of surgical therapy and treatment with somatostatin analogs showed a reduction of TBW and ECW after a few weeks as well as an increase of FM after a few months. The aim of this dissertation was to explore changes in body composition in acromegaly patients under therapy with a growth hormone receptor antagonist over a period of twelve months. 15 patients with insufficient treatment were included. Physical examination, laboratory analysis and measurement of the body composition by bioelectrical impedance analysis were done just before the administration of growth hormone receptor antagonist, and after six and twelve months respectively. In a small group of nine patients dual energy x-ray absorptiometry was performed. The body composition did not show significant changes over twelve months while serum levels of IGF-1 as a biochemical marker of disease activity were normalized according to age and gender after this period. In contrast to surgical therapy and treatment with somatostatin analogs serum levels of growth hormone remained elevated under therapy with growth hormone receptor antagonists. We assume that the insufficient alteration of body composition is due to an increased intrinsic activity of growth hormone. Whether this finding also reflects an impaired normalization of the clinically important visceromegaly is unknown to this point and should be subject of further studies.