dc.contributor.author
Bretschneider, Anja Alexandra
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:10:25Z
dc.date.available
2004-05-10T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10142
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-14340
dc.description
Titelblatt
Inhaltsverzeichnis
1\. Einleitung 1
2\. Fragestellung 21
3\. Material und Methoden 23
4\. Ergebnisse 45
5\. Diskussion 62
6\. Zusammenfassung 75
7\. Literaturverzeichnis 78
8\. Abbildungsverzeichnis 85
9\. Danksagung 87
10\. Anmerkungen 88
11. Lebenslauf
dc.description.abstract
Präeklampsie ist eine schwangerschaftsspezifische Systemerkrankung, die mit
Hypertonus, Proteinurie und häufig auch mit peripheren Ödemen klinisch in
Erscheinung tritt, deren Ätio- logie aber bis heute noch weitgehend ungeklärt
ist. Wahrscheinlich ist eine insuffiziente Invasion des Trophoblasten in das
uterine Gefäßbett Auslöser einer Kaskade, die letztendlich zur Entstehung des
Krankheitsbildes führt. Zahlreiche Faktoren sind an der Pathogenese der
Präeklampsie beteiligt, so auch der Wachstumsfaktor VEGF, der für
Veränderungen der vaskulären Reaktivität und der Endothelmorphologie sowie für
Aktivierung verschiedener Zellgruppen (z.B. Thrombozyten, Leukozyten) im
mütterlichen Kreislauf verantwortlich gemacht wird. Sein Rezeptorsystem, vor
allem der Tyrosinkinaserezeptor FLT-1, der als einziger VEGF-Rezeptor auf
Zellen des peripheren Blutes exprimiert wird, und seine lösliche Variante sFLT
standen im Mittelpunkt dieser Arbeit. Während die Funktion des FLT-1 auf
Monozyten bereits beschrieben wurde (hier vermittelt er VEGF-induzierte
Chemotaxis und Tissue-factor-Produktion), war bislang unklar, welche Bedeutung
ihm bei neutrophilen Granulozyten zukommt, die als Effektorzellen bei
Präeklampsie in ihrer Interaktion mit dem mütterlichen Endothel von Interesse
sind. Auch sollte untersucht werden, ob die Expression des Rezeptors auf
diesen Zellen durch seinen Liganden VEGF beeinflusst werden kann und ob eine
solche Rückkoppelung möglicherweise bei Präeklampsie oder auch im Verlauf
unkomplizierter Schwangerschaften zum Tragen kommt. Deshalb wurde die FLT-1
Expression der neutrophilen Granulozyten normotensiver Schwangerer und
Präeklampsie-Patientinnen sowohl auf Protein- als auch auf RNA-Ebene
untersucht. Dabei kamen die Durchflusszytometrie und RT-PCR zum Einsatz. Es
zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen beiden Kollektiven (p 0,001).
Während die Probandinnen mit normalem Schwangerschaftsverlauf eine mit dem
Gestationsalter zunehmende Expression des VEGF-Rezeptors aufwiesen, blieben
die Ergebnisse bei Präeklampsie ohne erkennbare Anpassung an den
Schwangerschaftsfortschritt auf stationär niedrigem Niveau (der Median der in
der Durchflusszytometrie ermittelten FLT-1-Expression in der 32. Woche lag bei
normotensiver Schwangerschaft bei 463, betrug in der Präeklampsie-Gruppe aber
nur 357). In dieser Arbeit gelang es erstmals nachzuweisen, dass neutrophile
Granulozyten an der Produktion der löslichen Rezeptorvariante sFLT beteiligt
sind. Dabei war die Expression der mRNA in beiden Kollektiven dem
vollständigen Rezeptor vergleichbar. Zur Klärung der Liganden-Rezeptor-
Interaktion wurden in-vitro-Stimulationsversuche unternommen, bei denen die
FLT-1-Expression der in Zellkultur überführten Granulozyten vor und nach 24h
Inkubation mit VEGF bestimmt wurde. Hierbei zeigte sich, dass bei Präeklampsie
jegliche Anpassung der Rezeptorexpression an die vorliegende Konzentration des
Liganden aufgehoben ist. Bei normotensiver Schwangerschaft hingegen folgte auf
erhöhte VEGF-Konzentration auch eine Steigerung der FLT-1-Expression. Da die
funktionellen Aspekte des VEGF-Rezeptorstatus der Granulozyten noch ungekärt
waren, etablierten wir in Anlehnung an die in der Literatur für Monozyten
beschriebenen Versuchsreihen einen für neutrophile Granulozyten geeigneten
Migrationsassay. Es stellte sich heraus, dass die VEGF-induzierte Migration
auch bei dieser Zellart ein FLT-1-vermittelter Effekt ist. Bei normotensiver
Schwangerschaft zeigte sich eine von der jeweiligen VEGF-Konzentration positiv
abhängige Migrationsfähigkeit. Hingegen unterschieden sich bei Präeklampsie
die Zahlen der unter VEGF-Einfluss gewanderten Zellen gegenüber den ohne
chemotaktische Substanz durchgeführten Kontrollen nicht signifikant, auch eine
Modifikation der eingesetzten VEGF-Konzentration blieb ohne Effekt. Dabei kann
ausgeschlossen werden, dass diese Resultate Ausdruck einer bei Präeklampsie
generell eingeschränkten Migrationsfähigkeit der Granulozyten handelt. In
parallelen Versuchsreihen mit der unabhängig von VEGF-Rezeptoren chemotaktisch
wirkenden Substanz fMLP wanderten die Zellen den gesunden Kontrollen
entsprechend. Die Bedeutung dieser Ergebnisse für die Pathogenese der
Präeklampsie könnte sich aus den besonderen Eigenschaften der Rezeptoren FLT-1
und sFLT ableiten. Während sFLT mit dem Verlust der Transmembran- und
Tyrosinkinasedomäne die Möglichkeit zur Vermittlung biologischer Effekte
gänzlich eingebüßt hat, scheint auch bei FLT-1 die Potenz zur Mediation VEGF-
induzierter Signale eingeschränkt. Vielmehr fungieren beide Rezeptortypen als
endogene Antagonisten des Wachstumsfaktors VEGF, die seine Auswirkungen auf
den Organismus limitieren. In der Schwangerschaft bedarf es im Rahmen des
Wachstums der fetoplazentaren Einheit lokal gesteigerter Angiogenese. Erhöhte
Konzentrationen von VEGF sind daher physiologisch, gleichzeitig für den
maternalen Kreislauf aber nicht unproblematisch, würde der Wachstumsfaktor
seine Effekte �ungebremst� entfalten können: Endotheliale Dysfunktion mit
Hypertonie, Proteinurie und dem Auftreten von Ödemen als Ausdruck veränderter
Reaktivität, Morphologie und Permeabilität wären die Folge. Ein intaktes
System von antagonistischen Einflüssen ist demnach sinnvoll. Bei Präeklampsie
zeigen sich aber deutliche Störungen dieses Systems. FLT-1 und sFLT werden
gegenüber den Kontrollen vermindert exprimiert und wie die
Stimulationsversuche dieser Arbeit zeigen, kann auch keine Anpassung der
Rezeptorexpression mehr erfolgen. Die normotensiven Schwangeren hingegen
reagierten auf erhöhte Verfügbarkeit von VEGF mit gesteigerter
FLT-1-Expression und stärkten so die Annahme eines endogenen
Schutzmechanismus. Die eingeschränkte VEGF-induzierte Migration der
Granulozyten bei Präeklampsie ist besonders von Interesse, erlaubt man sich
den Ausblick auf andere FLT-1-tragende Zellarten. So exprimieren
beispielsweise auch Trophoblastzellen den VEGF-Rezeptor. Sollten sich hier in
quantitativer und funktioneller Hinsicht Parallelen zum Rezeptorstatus der
neutrophilen Granulozyten ergeben, ist es denkbar, dass die verminderte
Migrations- und Invasionsfähigkeit des Trophoblasten, die am Anfang der
Pathogenese der Präeklampsie steht, auf der Alteration des VEGF-
Rezeptorsystems beruht.
de
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Regulation des VEGF-Rezeptors FLT-1 auf maternalen neutrophilen Granulozyten
im Verlauf normotensiver Schwangerschaft und bei Präeklampsie
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. Gilbert Schönfelder
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. Hartmut Hopp
dc.date.accepted
2004-02-24
dc.date.embargoEnd
2004-06-02
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2004001018
dc.title.translated
Regulation of the VEGF-receptor FLT-1 on maternal neutrophil granulocytes in
normotensive pregnancies and preeclampsia
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
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FUDISS_thesis_000000001479
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