dc.contributor.author
Erler, Wolfgang
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:10:02Z
dc.date.available
2010-08-05T09:52:06.998Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10130
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-14328
dc.description.abstract
Die Blockade des Nervus femoralis zur postoperativen Schmerztherapie nach
vorderen Kreuzbandplastiken ist ein etabliertes Verfahren. Dabei gibt es zwei
Applikationsformen von Lokalanästhetika, die Single-Shot- und die
kontinuierliche Applikation. Ein vieldiskutiertes Thema heutzutage ist der
Differentialblock, d.h. eine möglichst gute Analgesie bei möglichst wenig
motorischer Blockade. Grundlage dafür ist die unterschiedliche Anatomie von
sensiblen und motorischen Nervenfasern sowie die unterschiedlichen chemischen
Strukturen und damit Eigenschaften der Lokalanästhetika. Levobupivacain soll
nach Untersuchungen in äquimolarer Dosierung häufiger motorische Blockaden
verursachen als Ropivacain. Ein wichtiger Parameter in der Medizin ist das
Behandlungsergebnis, welches nach vorderen Kreuzbandplastiken am
postoperativen Rehabilitationsfortschritt festgemacht wird. Ein wichtiger
funktioneller Parameter diesbezüglich ist der postoperative Bewegungsumfang
des Knies. Auch die postoperative Schlafqualität (subj. Einschätzung des
Schlafs) und Schlafquantität (Häufigkeit des nächtlichen Erwachens) der
Patienten gewinnt in der Forschung an Bedeutung. Es stellt sich ferner die
Frage nach der Zufriedenheit mit der Schmerztherapie, da dies Hinweise auf das
Empfinden der Patienten und somit den Erfolg der Therapie gibt, was gerade in
der Behandlung von Schmerzen von großem Interesse ist. Fraglich ist daher, wie
sich die beiden Applikationsformen auf die motorische Blockade, den
Bewegungsumfang, die Schlafqualität, Schlafquantität und die Zufriedenheit der
Patienten auswirkt. Auch stellt sich die Frage ob sich hinsichtlich dieser
Parameter die etablierten Lokalanästhetika Ropivacain und Levobupivacain
mittels einer kontinuierlichen Analgesie unterscheiden. Dies wird in der hier
vorliegenden Studie untersucht. Nach Zustimmung der Ethikkommision wurden 90
Patienten, die sich einem operativen Ersatz des vorderen Kreuzbandes
unterzogen, in die randomisierte Einfachblindstudie eingeschlossen. Vor der
Operation wurden die Patienten nach einer randomisierten Liste einer der 3
Gruppen entsprechend der Prüfmedikation mit verschlossenen Umschlägen zu je 30
Patienten zugeordnet. Allen Patienten wurde präoperativ ein Nervus-femoralis-
Katheters angelegt: Es folgte eine Single-Shot-Blockade mit 20 ml Ropivacain
0,2 %. Nach Allgemein- bzw. Spinalanästhesie erfolgte postoperativ der
Anschluss einer Elastomerpumpe, welche je nach Gruppenzugehörigkeit mit 300 ml
0,9% NaCl (PL), 300 ml Ropivacain 0,2 % (RP) bzw. 300 ml Levobupivacain 0,125
% (LB) gefüllt war. Es wurde eine kontinuierliche stündliche Laufrate von 6 ml
eingestellt. Die Applikation der Studienmedikation erfolgte für 48 Stunden.
Alle Patienten erhielten zusätzlich eine patientenkontrollierte Analgesie
(PCA) mit einer Bolusgröße von 1 ml = 1,5 mg und einem Sperrintervall von 5
min. mit maximal 10 Applikationen pro Stunde. Es wurde keine kontinuierliche
Laufrate eingestellt. Die Erfassung der muskulären Kraft des M. quadricepts
femoris, dem sogenannten Kennmuskel des N. femoralis, sowie der Zufriedenheit
mit der Schmerztherapie erfolgte 3, 5, 10 Stunden postoperativ, dreimal
täglich an den folgenden zwei postoperativen Tagen, sowie zweimalig am dritten
postoperativen Tag. Des weiteren wurde die Kraftentwicklung des M. quadriceps
femoris durch die PhysiotherapeutInnen am 1. und am 2. postoperativen Tag
gemessen. Die Erfassung des Bewegungsumfanges erfolgte am 2. postoperativen
Tag. Die Erfassung von Schlafqualität und Schlafquantität erfolgte nach der
ersten, zweiten und dritten postoperativen Nacht. Es zeigten sich zu keinem
Zeitpunkt signifikante Unterschiede in der motorischen Blockade zwischen den
Gruppen. In der LB-Gruppe zeigte sich bei Patienten mit motorischer Blockade
(Kraftgrad nach Janda< 3) in der Messung durch die PhysiotherapeutInnen ein
signifikanter Abfall von 40% am 1. auf 15,4 % am 2. postoperativen Tag
(p=0,03). Bezüglich des Bewegungsumfanges konnten keine Unterschiede
festgestellt werden. Patienten mit Single-Shot-Analgesie des Nervus femoralis
wachten in der 1. postoperativen Nacht signifikant häufiger (> 3mal) auf als
solche mit kontinuierlicher Analgesie (p=0,03). In der 2. und 3.
postoperativen Nacht zeigten sich keine Unterschiede. In der subjektiven
Schlafqualität machte sich dies nicht bemerkbar. Für diesen Parameter wurden
keine Unterschiede zwischen den Gruppen gefunden. Die RP-Gruppe zeigte sich am
morgen des 1. postoperativen Tages (MPOD1) signifikant zufriedener mit der
Schmerztherapie als die Patienten der PL-Gruppe. Zu den anderen Zeitpunkten
konnte diesbezüglich zwischen den Gruppen kein Unterschied gefunden werden. Es
zeigt sich demnach zwischen der Single-Shot-Analgesie und der kontinuierlichen
Analgesie kein wesentlicher Vorteil zugunsten eines Verfahrens hinsichtlich
der untersuchten Parameter. Auch konnte kein eindeutiger Vorteil hinsichtlich
eines der von uns zur kontinuierlichen Analgesie verwendeten Lokalanästhetika
gefunden werden. Bezüglich des Verhaltens von Levobupivacain wären weitere
Studien mit größeren Populationen zu empfehlen. Auch bezüglich des Schlafes
wären weitere Untersuchungen empfehlenswert.
de
dc.description.abstract
Femoral nerve block is an established method in pain management after
reconstruction of the anterior cruciate ligament. In this study we compared
the influence of continuous peripheral nerve block with a single shot nerve
block on postoperative range of motion, motor block, postoperative sleep
quality and quantity an patient satisfaction. After institutional review board
approval and informed consent, we prospectively randomized 90 patients in 3
groups each with 30 paticipants to receive in a single blind fashion either a
single shot femoral nerve block with 20 ml 0,2% ropivacaine or a continuous
femoral nerve block either with ropivacaine 0,2% or levobupivacaine 0,125%
with an infusion rate of 6 ml/h for 48 h postoperative. Range of motion was
messured by physiotherapists on second postoperative day. Motor block and
patient satisfaction was evaluated 3, 5 and 10 h on operation day and on
morning, noon and evening of the following 3 days. Sleep quality and quantity
was assessed at morning of the first, second and third postoperative day. The
statistical analysis followed the intention to treat principle. 6 patient had
to be excluded from analysis. We found no clinically relevant differences
between groups. We concluded that a continuous peripheral nerve block is not
beneficial on the examined items in comparison to a single shot analgesia of
the femoral nerve after anterior cruciate ligament reconstruction.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
continuous femoral nerve block
dc.subject
levobupicacaine
dc.subject
anterior cruciate ligament
dc.subject
range of motion
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Einfluss einer Katheteranalgesie auf den postoperativen Bewegungsumfang,
motorische Blockade, die postoperative Schlafqualität und Schlafquantität
sowie die postoperative Zufriedenheit nach Kreuzbandplastiken
dc.contributor.contact
wolfgangerler@gmx.de
dc.contributor.inspector
Priv.-Doz. Dr. med. D. Stengel
dc.contributor.inspector
Prof. Dr. med. R. Wolff
dc.contributor.inspector
Prof. Dr. med. J. Scholz
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. T. Volk
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. M. Schäfer
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. F. Wappler
dc.date.accepted
2010-09-03
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000018448-5
dc.title.translated
Effects of continuous femoral nerve block on postoperative range of motion,
motor block, postoperative sleep quality, sleep quantity and postoperative
patient satisfaction after anterior cruciate ligament reconstruction
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000018448
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000007984
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access