dc.contributor.author
Mees, Katharina
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:04:55Z
dc.date.available
2011-04-12T10:12:49.265Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10019
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-14217
dc.description.abstract
Ziel der vorliegenden Studie war es, die Wirksamkeit der peroralen Applikation
eines handelsüblichen Ergänzungsfuttermittels in flüssiger Form
(Milki®-Kuhtrank) für Rinder auf die postoperative Rekonvaleszenz von
Milchkühen, die aufgrund einer linksseitigen Labmagenverlagerung mittels der
„Roll & Toggle“-Methode nach GRYMER und STERNER behandelt wurden, zu prüfen.
Zu diesem Zweck wurden insgesamt 53 Milchkühe, die außer einer linksseitigen
Labmagenverlagerung keine schwerwiegenden Begleiterkrankungen aufwiesen,
zufällig einer Versuchsgruppe oder einer Kontrollgruppe zugeordnet. Die
Reposition des verlagerten Labmagens erfolgte in beiden Gruppen mithilfe der
„Roll & Toggle“-Methode (GRYMER u. STERNER 1982a). Alle Tiere der Studie
erhielten im Anschluss an die Labmagenoperation eine intravenöse Infusion von
500 ml einer 40 %igen Glukoselösung. Zusätzlich wurde den Patienten der
Versuchsgruppe nach erfolgter Infusion der Glukoselösung der Kuhtrank zur
freiwilligen Aufnahme angeboten. Den Tieren, die den Trank nicht oder nur
unvollständig aufnahmen, wurde der Trank mittels Nasenschlundsonde
verabreicht. Die Tiere der Studie wurden unmittelbar vor der Operation sowie
am ersten, am fünften und am zehnten Tag p.op. klinisch untersucht. An diesen
Tagen erfolgten ebenfalls die Entnahme von Blutproben sowie die Gewinnung
einer Harnprobe zur Untersuchung ausgewählter Parameter des Wasser- und
Elektrolythaushaltes sowie des Energiehaushaltes und der Leberfunktion.
Während des gesamten Beobachtungszeitraumes wurden die Tagesmilchleistung und
die Futteraufnahme erfasst. 1.) Akzeptanzrate und Applikation des Kuhtrankes
Insgesamt nahmen 4 Tiere (15,4 %) die Gesamtmenge des Trankes und 5 Tiere
(19,2 %) eine Teilmenge des Trankes selbstständig auf. Den verbleibenden 17
Tieren (65,4 %), welche die Aufnahme des Trankes verweigerten, wurde dieser
Trank per Nasenschlundsonde verabreicht. 2.) Postoperative Komplikationen Ein
Einfluss der Verabreichung des Kuhtrankes auf die Entstehung von
postoperativen Komplikationen (Wundkomplikation, Peritonitis, Rezidiv, Abgang
des Tieres) konnte bei den untersuchten Tieren nicht festgestellt werden. 3.)
Zusätzliche therapeutische Maßnahmen a. Anwendung einer systemischen Antibiose
Die Tiere der Studie wurden parenteral mit einem Antibiotikum behandelt, wenn
es im Verlauf der Studie unabhängig von der Ursache zu einem Anstieg der
Körperinnentemperatur auf ≥ 39,5°C kam, ebenso bei Wundkomplikationen oder
begründetem Peritonitisverdacht. Hinsichtlich der Anzahl der systemischen
Antibiotikagaben waren im Vergleich der Behandlungsgruppen keine statistisch
nachweisbaren Unterschiede zu verzeichnen. b. Zusätzlich erforderliche
Glukoseinfusion Alle Tiere, bei denen an einem oder an mehreren
Untersuchungstagen während der Beobachtungszeit mithilfe des „Precision®
Xceed™“ ein Blut-BHB-Wert von ≥ 1,4mmol/l festgestellt wurde, erhielten eine
Infusion mit 500 ml einer 40 %igen Glukoselösung. Tiere der Versuchsgruppe
benötigten innerhalb des Beobachtungszeitraumes eine signifikant höhere Anzahl
an Glukoseinfusionen als Tiere der Kontrollgruppe. Es ist jedoch zu beachten,
dass die absolute Anzahl der Infusionen beider Gruppen miteinander verglichen
wurde und somit kein Bezug zu einem Ausgangswert besteht. Die Tiere der
Versuchsgruppe wiesen zu Beginn der Studie deutlich niedrigere
Serumglukosekonzentrationen und deutlich höhere BHB Konzentrationen im Serum
auf als die Tiere der Kontrollgruppe. Anhand des stärkeren Energiedefizits der
Tiere der Versuchsgruppe wird die höhere Anzahl an Glukoseinfusionen dieser
Gruppe verständlich. 4.) Postoperative Entwicklung der klinischen Parameter a.
Klinische Parameter Die Befunde der klinischen Untersuchung (Herz-,
Atemfrequenz, Körperinnentemperatur, Frequenz der Pansenkontraktionen und
Pansenfüllung) lassen keine statistisch sicherbaren Unterschiede zwischen der
Versuchs- und Kontrollgruppe erkennen. b. Futteraufnahme und
Tagesmilchleistung In beiden Behandlungsgruppen kam es während des
Beobachtungszeitraumes zu einer signifikanten Steigerung der mittleren
Tagesmilchleistung sowie der mittleren täglichen Futteraufnahme, jedoch nicht
zu statistisch absicherbaren Unterschieden zwischen beiden Gruppen. 5.)
Entwicklung der labordiagnostischen Parameter a. Wasserhaushalt Die Probanden
beider Gruppen wiesen am Tag der Operation eine Hämokonzentration auf. Bei den
Tieren der Versuchsgruppe gelang mithilfe der oralen Applikation des
Kuhtrankes im Vergleich zu den Tieren der Kontrollgruppe eine schnellere
Rehydratation. b. Elektrolythaushalt Die Veränderungen des Elektrolyt- und
Energiehaushaltes entsprachen den Beobachtungen anderer Autoren bei Kühen mit
linksseitiger Labmagenverlagerung, jedoch bestanden für einzelne Parameter
Unterschiede zwischen den Probandengruppen: • In der postoperativen
Entwicklung des Elektrolythaushaltes konnte bei den Tieren der Versuchsgruppe
von Tag 0 zu Tag 5 ein signifikanter Abfall der mittleren Natriumkonzentration
im Serum verzeichnet werden, welcher einen signifikanten Unterschied zwischen
den Behandlungsgruppen bedingte. Hinsichtlich der Magnesiumkonzentration im
Serum war in der Versuchsgruppe ein signifikanter Abfall zu verzeichnen, der
zu einem signifikanten Unterschied im Vergleich beider Behandlungsgruppen
führte. Da sich sowohl die mittleren Natriumkonzentrationen als auch die
mittleren Magnesiumkonzentrationen im Serum beider Gruppen während des
gesamten Beobachtungszeitraumes innerhalb des Referenzbereiches befanden, ist
den genannten signifikanten Unterschieden keine nennenswerte physiologische
Bedeutung beizumessen. • In der Entwicklung der anderen in dieser Studie
untersuchten Elektrolyte (Kalzium, Phosphat, Kalium, Chlorid) waren keine
signifikanten Unterschiede im Vergleich beider Gruppen zu verzeichnen. c.
Energiestoffwechsel • Hinsichtlich der Entwicklung der postoperativen
Glukosekonzentration im Serum zeichnete sich für die Versuchsgruppe ein
leichter Vorteil ab (signifikanter Anstieg von Tag 0 zu Tag 1), zwischen den
beiden Behandlungsgruppen konnten jedoch während des gesamten
Beobachtungszeitraumes keine signifikanten Unterschiede ermittelt werden. •
Aufgrund eines signifikanten Abfalls der GLDH-Aktivität im Serum der Tiere der
Versuchsgruppe von Tag 0 zu Tag 10 und des signifikanten Unterschiedes im
Vergleich der Gruppen von Tag 0 zu Tag 10 kann angenommen werden, dass bei den
Tieren der Versuchsgruppe die mittlere GLDH-Aktivität zum Ende der Studie
deutlicher abgesunken ist als bei den Tieren der Kontrollgruppe. • Die Tiere
der Versuchsgruppe wiesen bezüglich der mittleren GGT-Aktivität im Serum einen
signifikanten Abfall von Tag 0 zu Tag 1 auf, welcher zu einem signifikanten
Unterschied im Vergleich beider Gruppen führte. Während des gesamten
Beobachtungszeitraumes befanden sich die mittleren GGT-Aktivitäten beider
Gruppen jedoch innerhalb des Referenzbereiches, weshalb den genannten
signifikanten Unterschieden keine nennenswerte physiologische Bedeutung
beigemessen werden kann. • Die weiteren Parameter
(Gesamtbilirubinkonzentration im Serum, AST Aktivität im Serum, NEFA
Konzentration im Serum, BHB Konzentration im Serum, Ketonkörperkonzentration
im Harn, mithilfe des „Precision® Xceed™“ ermittelte BHB Konzentration im Blut
und Cholesterin Konzentration im Serum) lassen in ihrer Entwicklung keine
relevanten Unterschiede beider Behandlungsmethoden auf den
Energiestoffwechsels erkennen. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass
durch einmalige Verabreichung des Kuhtrankes an Milchkühe im Anschluss an die
operative Behebung einer linksseitigen Labmagenverlagerung mittels „Roll &
Toggle“-Methode (GRYMER u. STERNER) im Vergleich zu unbehandelten
Kontrolltieren eine beschleunigte Rehydratation sowie ein schnelleres Absinken
der Aktivität des Leberenzyms GLDH erzielt werden konnte. Auf die weiteren
Parameter des Energiestoffwechsels und des Elektrolythaushalts, die klinischen
Parameter sowie die Futteraufnahme und Tagesmilchleistung hatte die
Applikation des Kuhtrankes keine wesentlichen Effekte.
de
dc.description.abstract
The aim of the present study was to examine the effects of a single oral
administration of a commercially available feed additive for dairy cows during
the recovery phase following surgical repair of left abomasal displacement
using the “Roll & Toggle”-technique according to GRYMER and STERNER. To this
end 53 dairy cows suffering from left abomasal displacement without any major
concomitant disorders were assigned at random to either the experimental group
(receiving the feed additive) or to the control group (receiving no feed
additive), following treatment using the Roll & Toggle approach (GRYMER &
STERNER 1982a). All animals included in the study were treated with 500 ml of
a 40 percent dextrose solution administered intravenously immediately after
surgery. The animals of the experimental group were offered the feed additive
diluted in water for voluntary ingestion in the first instance and through
force-feeding using a naso-gastric tube in second instance, while the animals
of the control group remained untreated. Clinical examinations were performed
on all cows before surgery as well as post operatively on the first, fifth and
tenth days. In parallel, blood samples were obtained from which selected
parameters of the electrolyte balance and the energy metabolism were
determined. During the entire observation period the daily milk yield and feed
consumption were recorded. 1.) Acceptance of the feed additive Altogether 4
animals (15.4 %) ingested the whole amount of the solution deliberatly and 5
animals (19.2%) drank only a portion of it. In the latter animals, the
remaining volumes were administered directly into the rumen using of naso-
gastric tube. This was also true for 17 cows (65.4%) which refused to drink
the fluid at all. 2.) Post surgical complications The feed additive did not
have any effect on the development of post surgical complications such as
disturb the wound healing process, peritonitis, relapse, or death. 3.)
Additional therapeutic measures a. Systematic application of antibiotics The
animals were treated parenterally with an antibiotic, whenever an increase in
body-temperature to 39.5°C or more was present. Antibiotics were also
administered when a disturbance in the wound healing process was present, or
when peritonitis was suspected. No differences were observed with respect to
the numbers of additional antibiotic treatments between the two groups. b.
Additional treatments for ketosis All animals that showed blood BHB values of
≥ 1,4mmol/l at retesting during the observation period were treated using an
infusion of 500 ml of a 40 percent dextrose solution. The blood BHB value was
determined with the help of the Precision® Xceed™ cowside test. Animals of the
experimental group needed a significant higher amount of dextrose infusions
than the animals of the control group. However this comparison includes the
absolute numbers of administered infusions in both groups. Therefore there is
no reference to an initial value. At the beginning of the study the animals of
the experimental-group exhibited clearly lower serum glucose concentrations
and clearly higher BHB concentrations in the serum than the animals of the
control group, reflecting a more severe negative energy balance of the animals
in this group. 4.) Post surgical clinical examinations: a. Findings The
findings at clinical examination during the observation period (heart-,
respiration-rate; body temperature; rumen fill, motility rate and strength of
contractions) show no statistically significant differences between the
animals of the experimental and the control groups. b. Feed intake and daily
milk yield During the observation period, both groups exhibited a significant
increase in the average daily milk yield as well as an increase in the average
feed intake was recorded. However, there were no statistically significant as
well as verifiable differences between the groups. 5.) Laboratory analyses a.
Water balance All animals demonstrated a certain degree of dehydration on the
day of surgery. However the animals belonging to the experimental group showed
a faster return to a normal hydration status compared to those of the control
group. b. Electrolyte balance Referring to cows suffering from left abomasal
displacement the alterations of the electrolyte and energy balance met the
observations of other authors. Nevertheless, some differences between the two
groups of study participants were detected for particular parameters: • The
post surgical development of the electrolyte balance showed a significant
decrease of the average concentration of sodium in the serum from day 0 to day
5 among the animals of the experimental group. Statistically, this decrease
was significantly different from that observed in control group. With regard
to magnesium concentration in the serum a significant decrease was to be
noticed in the control group. This decrease caused a remarkable difference
between both study groups. Due to the fact that the average sodium
concentration and the average magnesium concentration in the serum were within
the reference range for both groups for the entire period of treatment, a
considerable physiological importance is not to be ascribed to the stated
remarkable differences. • The alterations in the other electrolytes (calcium,
phosphate, potassium, chloride), did not reveal any significant differences
between the two groups. c. Energy metabolism • Regarding the course of the
post surgical serum glucose concentrations a significant increase from day 0
to 1 was detected within the animals of the experimental group. However, for
the entire observational period no statistically significant differences were
observed between the two groups. • A significant decrease in the GLDH enzyme
activity was observed for the animals of the experimental group between days 0
through 10, which revealed a statistically significant difference compared to
the controls. • In addition, animals of the experimental group exhibited a
prominent decrease in the average GGT-activity in the serum from day 0 to day
1. In comparison of both groups this decrease led to a significant difference
regarding the development of the average GGT-activity in the serum from day 0
to day 1. However the average GGT-activities were within the references range
for the entire period of treatment. Therefore a considerable physiological
importance is not to be ascribed to the stated remarkable differences. • It
was observed that the treatment had no effect on the other parameters (total-
bilirubin, AST NEFA, BHB, cholesterol in the serum, ketone body concentrations
in the urine). The findings of the present study show that a single oral
administration of a feed additive that was in solution resulted in a faster
normalization of the hydration status as well as a decrease in the activity of
the hepatic enzyme GLDH following surgical correction of left abomasal
displacement in dairy cows. The application of the solution did not have an
impact on the other parameters of the energy metabolism and the electrolyte
balance, the clinical findings and feed consumption, as well as daily milk
production.
en
dc.format.extent
XXXVIII, 129 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
surgical operations
dc.subject
postoperative care
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Effekte eines Kuhtrankes auf die Rekonvaleszenz von Milchkühen nach operativer
Behebung einer Labmagenverlagerung nach links mittels „Roll & Toggle“-Technik
nach Grymer und Sterner
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. Kerstin E. Müller
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. Sabine Leonhard-Marek
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Klaus Männer
dc.date.accepted
2010-11-03
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000022122-8
dc.title.translated
Effects of a cow drink on the convalescence of dairy cows after surgical
correction of left abomasal displacement using the “Roll & Toggle” approach
according to Grymer and Sterner
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000022122
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
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FUDISS_derivate_000000009287
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free
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open access