Building on the distinction between transitive and intransitive power conceptions this theoretical work lays out a power conception specifically designed to capture complex and changing patterns of order. The book shows how both dimensions of power are in fact in linked in a specific way. Intransitive power, understood as the ability to create and maintain collective spaces of action, is a precondition for transitive power, understood as the ability to control, which is therefore but one possible result of intransitive power. (Intransitive) power is created through a complex interplay between three elements: communication and action, symbolic representation and the collective skill of imagination. This specified understanding of power makes it possible to perceive dynamic processes of change in patterns of order not as a disappearance of order as such but as a shift between different, equally ordered patterns. In order to achieve this, power is conceptualized as one principle of order and systematically related to two others, violence and the Social. Power, violence and the Social are the main principles of order, but their relationship can be structured very differently - and so can, therefore, the resulting order. Western modernity is characterized by a fixed connection between transitive and intransitive power around which violence and the Social are arranged. The result is the Modern State. Under conditions of globalization this fixed connection is dissolving and making room for other, partly new, patterns of order. The book begins by placing the central distinction between transitive and intransitive power within the context of the wider theoretical debates on power. Of particular interest thereby are the variations within transitive power conceptions on the one hand and the strength and weaknesses of the Arendtian concept of intransitive power on the other (chpt. 2). Building on these observation the concept of intransitive power is developed, detailing the three elements communication and action, symbolic representation and the collective skill of imagination (chpt. 3). The presented concept is then made plausible in two distinct steps. Firstly, the applicability of the concept to understanding thinking on the Modern State is demonstrated and it is shown, how the different ordering principles present themselves therein (chp. 4). Secondly, the hermeneutic strength of the concept is shown by using it to present a different perspective on contemporary changes of order under conditions of globalization (chpt. 5). The book concludes with a reflection on the consequences this new perspective may yield for understanding radical change (chpt. 6).
Ausgehend von der Unterscheidung in transitive und intransitive Machtbegriffe wird in dieser politisch-theoretischen Arbeit ein Machtkonzept entwickelt, dass geeignet ist, komplexe Ordnungsmuster analytisch greifbar zu machen. Es wird aufgezeigt, dass beide Dimensionen von Macht in einem Abhängigkeitsverhältnis stehen. Intransitive Macht, also die Fähigkeit kollektiv Handlungsräume zu schaffen und zu erhalten, geht transitiver Macht, also der Fähigkeit zur Kontrolle, voraus, die als ein mögliches Ergebnis intransitiver Macht zu verstehen ist. (Intransitive) Macht entsteht aus dem komplexen Zusammenspiel von drei Elementen: Kommunikation und Handeln, symbolischer Repräsentation und der kollektiven Fähigkeit zur Imagination. Dieser konkretisierte Machtbegriff ermöglicht es, dynamische Wandlungsprozesse von Ordnung nicht vorwiegend als Verlust von Ordnung begreifen zu müssen, und aufzuzeigen, welche neuen Ordnungsmuster sich herausbilden. Um das leisten zu können wird Macht als Ordnungsprinzip mit zwei anderen Ordnungsprinzipien, Gewalt und dem Sozialen, systematisch in Bezug gesetzt. Macht, Gewalt und das Soziale sind die wesentlichen Ordnungsprinzipien, ihr Verhältnis kann jedoch höchst unterschiedlich strukturiert sein - und entsprechend die entstehende Ordnung. In der westlichen Moderne bildete sich eine feste Verbindung zwischen intransitiver und transitiver Macht, um die herum sich Gewalt und das Soziale einordneten. Das Ergebnis war der moderne Staat. Diese feste Verbindung lockert sich unter Bedingungen von Globalisierung zunehmend und macht Raum für andere, teilweise ganz neue Muster von Ordnung. Das Buch beginnt mit einer Einordnung der bisherigen Machtdiskussion in die zentrale Unterscheidung zwischen transitiver und intransitiver Macht. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Darstellung der Variationen transitiver Macht und die Stärken und Schwächen der Arendtschen Konzept intransitiver Macht gelegt (Kap. 2). Darauf aufbauend wird dann das Konzept intransitiver Macht mit seinen drei Elementen Kommunikation und Handeln, symbolische Repräsentation und Fähigkeit zu kollektiver Imagination im Detail entwickelt (Kap. 3). in zwei Schritten wird dann das vorgelegte Konzept auf seine Plausibilität hin geprüft. Einerseits wird gezeigt, wie sich eine Anwendung des Konzeptes auf Vorstellungen vom modernen Staat vornehmen lässt und wie sich auch dort die entwickelten Ordnungsmuster vorfinden lassen (Kap. 4). Andererseits wird anhand zentraler Veränderungen der letzten Jahrzehnte, die unter dem Stichwort der Globalisierung gefasst werden können, der Erklärungsgehalt der vorgestellten Machtkonzeption für Ordnungsdynamiken der heutigen Zeit demonstriert (Kap. 5). Das Buch schließt mit einer Reflexion über die Konsequenzen dieser Perspektive für das Verständnis radikalen Wandels (Kap. 6).