dc.contributor.author
Litzba, Nadine
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:02:02Z
dc.date.available
2011-06-09T08:30:25.830Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/9963
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-14161
dc.description.abstract
Für viele tropische Infektionserreger herrscht ein Mangel an guten,
kommerziell hergestellten, serologischen Testen. Meist beruht die serologische
Diagnostik für arbovirale Erreger auf in-house Testen und ist nur in wenigen
Laboren verfügbar. Eine schnelle Diagnostik ist jedoch unerlässlich, um z.B.
eine eingeschleppte, tropische Krankheit erkennen und im Notfall die nötigen
Gegenmaßnahmen treffen zu können. Um einer größeren Zahl von Laboratorien
qualitätsgesicherte, serologische Nachweissysteme zur Verfügung zu stellen,
wurden im Rahmen der Promotionsarbeit umfangreiche Testevaluierungen für die
fünf folgenden, mit Virus-Vollantigen hergestellten Immunfluoreszenzteste
(IIFTs) durchgeführt und die Ergebnisse ausgewertet: anti-Chikungunya-Virus
(CHIKV), anti-Japanisches Encephalitis-Virus (JEV), anti-Dengue-Virus (DENV),
anti-Sandfliegen-Fieber-Viren (SFV) und anti-Rifttalfieber-Virus (RVFV) IIFT.
Zudem wurden zwei rekombinante Testsysteme, für das Krim-Kongo Hämorrhagisches
Fieber-Virus (CCHFV) und das DENV entwickelt und beide Teste ebenfalls in
einer Studie mit charakterisierten Serumpanels evaluiert. Der anti-CHIKV IIFT
wurde im Vergleich zu zwei in-house Testen evaluiert. Er zeigte für IgM eine
Sensitivität von 96,9 %, sowie eine Spezifität von 98,3 %. Für den IgG-IIFT
wurde eine Sensitivität von 95,4 % und eine Spezifität von 100 % berechnet.
Die Evaluierung des anti-JEV IIFTs wurde im Vergleich zu zwei kommerziellen
ELISAs und einem Plaque-Reduktions-Neutralisationstest (PRNT) durchgeführt.
Der IgM-IIFT zeigte im Vergleich zum Panbio IgM-ELISA eine Sensitivität von 86
% und eine Spezifität von 95 %. Im Vergleich zum InBios IgM-ELISA wurde für
den IgM-IIFT eine Sensitivität von 83,9 % und eine Spezifität von 100 %
ermittelt. Der IgG-IIFTs zeigte im Vergleich zum PRNT eine Sensitivität von
93,8 % und eine Spezifität von 100 %. Der anti-DENV IIFT wurde hinsichtlich
der Fähigkeit untersucht, den per PCR bestimmten Serotyp der Infektion
serologisch zu identifizieren. Mittels des IgM-IIFTs, konnten 52 % der IgM-
reaktiven Seren mit dem anti-DENV IIFT richtig serotypisiert werden. Bei
weiteren 48 % der Seren zeigten mehrere Serotypen eine gleich starke
Fluoreszenz. Bei 92 % dieser Seren war jedoch der per PCR bestimmte, unter den
am stärksten reaktiven Serotypen. Der anti-SFV-IIFT wurde mit zwei kommerziell
erhältlichen Testen, einem anti-Toscana-Virus (TOSV) ELISA und einem anti-TOSV
Blot, verglichen. Die stärkste Reaktivität im ELISA und Blot konnte in den 25
Seren gefunden werden, die im IIFT sowohl mit dem SFV Naples- als auch mit dem
TOSV-Substrat reagiert hatten. Während im ELISA 28 % der Seren als positiv
detektiert wurden, waren 98 % der Seren im Blot positiv. In den 46 Seren, die
im IIFT ausschließlich mit dem TOSV-Substrat reagiert hatten, wurden mit dem
ELISA 10,9 % als grenzwertig und mit dem Blot 30 % als positiv identifiziert.
Der IIFT zeigte insgesamt eine höhere Sensitivität als der Blot, und eine viel
höhere Sensitivität als der ELISA. Der anti-RVFV IIFT wurde im Vergleich zu
einem in-house ELISA evaluiert. Die Spezifität des IgM-IIFTs lag bei 99,4 %,
die Sensitivität konnte aufgrund der zu geringen Probenanzahl nicht ermittelt
werden. Der IgG-IIFT zeigte eine Sensitivität von 93,3 % und eine Spezifität
von 99,5 %. Es wurde ein rekombinanter anti-CCHFV IIFT entwickelt. Dafür wurde
zunächst die Transfektion und Expression des Nukleoproteins und der
Glykoproteine in HEK 293RKI-Zellen optimiert. Der anti-CCHFV IIFT wurde im
Anschluss mit vier verschiedenen Serumpanels, die in verschiedenen in-house
ELISAs als anti-CCHFV-positiv vorcharakterisiert worden waren, und einem Panel
von Blutspenderseren analysiert. Die Ergebnisse dieser Serumpanels, v.a. für
den IgM-IIFT, unterschieden sich stark. Die Sensitivitäten für den IgM-IIFT
lagen bei 54,3 %, 44,4 %, 93,3 %, sowie 92,9 % und die Spezifität bei 97,8 %.
Für den IgG-IIFT lagen die Sensitivitäten bei 83,3 %, 100 %, 100 % und 69,2 %
und die Spezifität bei 100 %. Für den rekombinanten anti-DENV Test wurden die
vier NS1-Proteine ebenfalls jeweils in HEK 293RKI-Zellen exprimiert. Eine
korrekte Serotypisierung war mit dem IgG-IIFT im Panel 1 bei 54,5 % der IgG-
reaktiven Seren und im Panel 2, das hauptsächlich aus Seren nach
Sekundärinfektion bestand, bei 28,6 % der IgG-reaktiven Seren möglich. Werden
im Panel 1 nur die Seren mit den reaktiven DENV-Serotypen 1, 2 und 4
betrachtet, so konnten 75 % im IgG-IIFT richtig serotypisiert werden.
Insgesamt zeigten die verschiedenen IIFTs im Vergleich zu den verwendeten in-
house bzw. kommerziellen Testen, vergleichbare Ergebnisse und können in den
Laboratorien als evaluierte Alternativen zur Diagnose von tropischen,
arboviralen Erkrankungen eingesetzt werden. Der IIFT stellt eine schnelle und
effiziente Testplattform dar, mit der man vor allem Einzelseren, für die eine
Untersuchung im ELISA zu aufwendig ist, analysieren kann. Die Entwicklung
rekombinanter IIFTs bietet zudem eine interessante Möglichkeit serologische
Teste für Erreger der biologischen Sicherheitsstufe 4 (BSL-4) ohne größere
Hindernisse herzustellen, und so auch für höher pathogene Erreger
kommerzielle, serologische Diagnostika vielen Laboren zugänglich zu machen.
Weiterhin lassen sich durch die Auswahl wenig kreuzreaktiver Proteine bzw.
spezifischer Proteinbereiche in rekombinanten Testsystemen störende
Kreuzreaktivitäten reduzieren. Insgesamt stellen rekombinant hergestellte
Virusantigen-Substrate eine vielversprechende Alternative für die Herstellung
von IIFT-BIOCHIPs dar.
de
dc.description.abstract
There is a lack of good and commercially available serological assays for many
tropical infectious agents. The serological diagnosis of arboviruses relies
mainly on in-house assays and is available only in few laboratories. Yet, a
rapid diagnosis is crucial to identify a newly introduced tropical infection
and to take the adequate counter measures. In order to provide an increased
number of laboratories with quality assured, serological assays, extensive
evaluations were performed for the following five indirect immunofluorescence
tests (IIFTs) which are all produced with complete virus: anti-Chikungunya
virus (CHIKV), anti-Japanese encephalitis virus (JEV), anti-Dengue virus
(DENV), anti-Sandfly fever-virus (SFV) und anti-Rift valley fever virus (RVFV)
IIFT. Additionally two recombinant test systems for the Crimean Congo
hemorrhagic fever virus (CCHFV) and DENV were developed and both assays were
likewise evaluated with characterised serum panels. The anti-CHIKV IIFT was
evaluated in comparison to two in-house assays. It revealed for IgM a
sensitivity of 96.9 % and 98.3 %. For the IgG IIFT the sensitivity was 95.4 %
and the specificity 100 %. The evaluation of the anti-JEV IIFT was performed
with two commercial ELISAs and a plaque reduction neutralization assay (PRNT).
Compared to the Panbio IgM ELISA, the IgM IIFT showed a sensitivity of 86 %
and a specificity of 95 %. In comparison to the InBios IgM ELISA the
sensitivity was 83.9 % and the specificity 100 %. The IgG IIFT was evaluated
against the PRNT and demonstrated a sensitivity of 93.8 % and a specificity of
100 %. The anti-DENV IIFT was analysed in respect to its capability to
identify serologically the correct DENV serotype that was determined by PCR
beforehand. Using the IgM IIFT, 52 % of the sera containing IgM antibodies
were correctly serotyped by the anti-DENV IIFT. In further 48 % of the sera an
equal fluorescence was detected, and in 92 % of these sera, the serotype
determined by PCR was one of the most reactive serotypes. The anti-SFV IIFT
was compared to two commercial assays, an anti-Toscana Virus (TOSV) ELISA and
an anti-TOSV blot. The highest reactivity was found in the 25 sera, which
reacted in the IIFT with the SFV Naples- and with the TOSV substrate. While 28
% of the sera were detected as positive by ELISA, 98 % were positive on the
blot. Of the 46 sera, reactive only with the TOSV IIFT substrate, 10.9 % were
equivocal in ELISA and 30 % positive with the blot. Altogether, the IIFT
showed a higher sensitivity compared to the blot and a much higher sensitivity
than the ELISA. The anti-RVFV IIFT was evaluated in comparison to an in-house
ELISA. The specificity of the IgM IIFT was 99.4 %, while it was not possible
to determine a sensitivity value, due to an insufficient number of samples.
The IgG IIFT showed a sensitivity of 93.3 % and a specificity of 99.5 %. A
recombinant anti-CCHFV IIFT was developed. For this, the transfection and
expression of the nucleo- and the glycoproteins was optimised in HEK 293RKI
cells. Subsequently, the anti-CCHFV IIFT was evaluated with four different
sera panels, characterised as anti-CCHFV positive with different in-house
ELISAs. The results varied strongly, especially for IgM. The sensitivities for
the IgM IIFT were 54.3 %, 44.4 %, 93.3 % and 92.9 %, while the specificity was
97.8 %. For the IgG IIFT the sensitivities were 83.3 %, 100 %, 100 % and 69.2
%, the specificity was 100 %. For the recombinant anti-DENV assay the four NS1
proteins were likewise expressed in HEK 293RKI cells. In Panel 1 it was
possible with the IgG IIFT to correctly serotype 54.5 % of the sera reactive
with IgG. In Panel 2, which consisted mainly of sera with secondary DENV
infections 28.6 % of the IgG-reactive sera were serotyped correctly.
Considering only the reactive DENV serotypes 1, 2 and 4, it was possible to
serotype 75 % of the sera correctly. Altogether, the different EUROIMMUN IIFTs
showed comparable results to in-house and commercial assays and can be used as
an extensively evaluated alternative for the diagnosis of tropical, arboviral
diseases. The IIFT represents a rapid and efficient platform, especially for
the diagnosis of single sera for which the analysis in ELISA is too laborious
and cumbersome. The development of recombinant IIFTs provides the opportunity
to produce commercial serological assays for biosafety level 4 (BSL-4) agents
without need of a high risk containment facility. Thereby, these products for
the diagnosis of highly pathogenic viruses become available for many
laboratories. Furthermore, it is possible to select less cross reactive
proteins or specific regions of proteins for the production of recombinant
assays. The reduced cross reactivity allows to distinctively diagnose even
highly related viruses. Altogether, recombinantly produced viral antigens
represent a promising alternative for the production of IIFT-BIOCHIPs.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
immunofluorescence assay
dc.subject
immunofluorescence test
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::570 Biowissenschaften; Biologie
dc.title
Etablierung und Evaluierung serologischer Teste zur Detektion hochpathogener
Arboviren
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Matthias Niedrig
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Rupert Mutzel
dc.date.accepted
2011-03-11
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000023063-8
dc.title.translated
Establishment and evaluation of serological assays for the detection of highly
pathogenic arboviruses
en
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000023063
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000009552
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