dc.contributor.author
Glöckner, Linda
dc.date.accessioned
2018-06-07T22:59:00Z
dc.date.available
2016-11-30T10:23:18.375Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/9896
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-14094
dc.description.abstract
Das Rauchen von Zigaretten gehört zu den häufigsten vermeidbaren Todesursachen
weltweit. Schäden und Veränderungen durch das Rauchen lassen sich neben
anderen Organsystemen auch im Gehirn nachweisen. So konnte ein kleineres
Volumen der grauen Substanz bei Rauchern bisher in einigen frontalen,
temporalen und occipitalen Regionen, sowie im Thalamus und im Cerebellum
nachgewiesen werden. Neben den strukturellen Veränderungen sind auch kognitive
Unterschiede und veränderte Verhaltensweisen aufgefallen. Einige Studien
belegen, dass regelmäßige Raucher in der kognitiven Leistungsfähigkeit den
Nichtrauchern unterlegen sind. Weiterhin ist aufgefallen, dass regelmäßige
Raucher impulsivere Charakterzüge aufweisen als Nichtraucher und im Rahmen von
Persönlichkeitstests in den Kategorien Waghalsigkeit, Neugierverhalten und
Risikobereitschaft höhere Ergebnisse erzielen. Die Amygdala spielt eine
Schlüsselrolle in der Verarbeitung von Sucht und wirkt in sämtlichen
neuronalen Schaltkreisen bei der Bearbeitung von Funktionen wie Emotion,
Kognition und Entscheidungsfindung mit. Bislang gibt es keine Studien, die
Volumenunterschiede der Amygdala zwischen Rauchern und Nichtrauchern (sowie
ehemaligen Rauchern) untersuchen. Dabei sind bei Rauchern oben genannte
Veränderungen zu beobachten, die unter anderem durch die Amygdala beeinflusst
werden. Ziel dieser Studie war es daher, die Volumina der Amygdala zwischen
Rauchern, ehemaligen Rauchern und Nie-Rauchern zu vergleichen und damit zu
prüfen, ob es ein neuronales Korrelat für oben genannte veränderte
Verhaltensweisen gibt. Insgesamt wurden 76 gesunde Probanden (25 Raucher, 25
ehemalige Raucher und 26 Nie-Raucher) einer magnetresonanztomographischen
Untersuchung unterzogen. Das Volumen der Amygdala wurde mittels der Software
FreeSurfer bestimmt und mit Hilfe einer Kovarianzanalyse untereinander
verglichen, dabei wurden die Variablen Alter, Geschlecht und Gesamthirnvolumen
als Kovariaten gesetzt. Weiterhin wurde geprüft, ob es einen Zusammenhang
zwischen der Menge der konsumierten Zigaretten (gemessen in packyears) und dem
Volumen der Amygdala gibt. Ein signifikanter Unterschied konnte bei allen
untersuchten Volumina gefunden werden. Das Volumen der Gesamt- wie auch der
rechten Amygdala ist bei Rauchern im Vergleich zu Nie-Rauchern kleiner. Das
Volumen der linken Amygdala hingegen ist bei Rauchern im Vergleich zu
ehemaligen Rauchern kleiner. Weiterhin konnte eine negative Korrelation
zwischen den packyears und dem Volumen der Gesamt- wie auch der linken
Amygdala beobachtet werden. Diese Ergebnisse passen zu den bereits
beschriebenen veränderten Eigenschaften und liefern darüber hinaus einen neuen
Beitrag zum Verständnis von differenzierten Unterschieden in der Emotions- und
Impulsverarbeitung zwischen Rauchern, ehemaligen Rauchern und Nie-Rauchern.
Diese Erkenntnisse können wichtig sein, um die Entscheidungsfindung bei
Rauchern und das Suchtverhalten besser verstehen zu können und somit
Raucherentwöhnungstherapien zu optimieren. Weitere Studien, insbesondere
longitudinale Studien, sind notwendig, um zu prüfen, ob die
Volumenunterschiede der Amygdala durch das Rauchen bedingt sind oder ob
umgekehrt das Rauchverhalten durch das Volumen der Amygdala beeinflusst wird.
de
dc.description.abstract
Smoking is the leading cause of preventable death worldwide. Disadvantages and
alterations caused by smoking can be seen not only in the cardiovascular
system, but also in the cerebral one. The grey matter volume of smokers is
reduced in several frontal, a few temporal and occipital regions as well as in
the thalamus and the cerebellum. Beside this, current smokers show cognitive
impairment and there are some hypotheses, that long lasting tobacco use causes
alterations in the reward system. Moreover it has been shown that smokers seem
to be more impulsive, curious and tend to a more risk-taking behavior. The
amygdala plays a key role in addiction and is also involved in the processing
of emotion, cognition and decision-making. This raises the question whether it
is possible to detect changes in the amygdala of smokers since they show
altered behavior as mentioned above, which is regulated significantly by the
amygdala. In this study we compare the volume of the amygdala of current
smokers, former smokers and never smokers to detect a structural explanation
for these alterations. 76 healthy subjects (25 current smokers, 25 former
smokers, 26 never smokers) underlay a magnetic resonance tomographic
examination. The volumes were identified via the software FreeSurfer and
compared using an analysis of covariance with age, sex and total brain volume
as covariates. Furthermore we explored if there is a correlation between the
amount of consumed cigarettes (in packyears) and the volume of the amygdala.
We examined the whole amygdala as well as separately the right and the left
amygdala. A significant difference could be seen regarding the whole amygdala
as well as the two separate parts of it. Smokers show a smaller whole and
right amygdala compared to never smokers and a smaller left amygdala compared
to former smokers. Besides this we identified a negative correlation between
the packyears and the volume of the whole and the left amygdala. These
findings are convenient to the observed performances and give a new
contribution to understand detailed differences in the emotion and impulse
control between smokers, former smokers and never smokers. Understanding the
smokers decision-making and addiction behavior is important to improve smoking
cessation programs. More research, particularly longitudinal studies, is
necessary to detect if these volume differences are due to the smoking
behavior or if vice versa the volume of the amygdala affects the smoking
behavior.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Vergleich des Amygdalavolumens zwischen Rauchern, ehemaligen Rauchern und Nie-
Rauchern
dc.contributor.firstReferee
N.N.
dc.contributor.furtherReferee
N.N.
dc.date.accepted
2016-12-09
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000102965-3
dc.title.subtitle
eine magnetresonanztomographische Untersuchung
dc.title.translated
A comparison of the amygdala volume between smokers, former smokers and never
smokers
en
dc.title.translatedsubtitle
a magnetic resonance tomographic examination
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000102965
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000019976
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access