dc.contributor.author
Mißner, Enrico
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:22:27Z
dc.date.available
2009-07-14T07:20:19.387Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/986
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-5188
dc.description.abstract
An unbiased Chemical Proteomics approach for the identification of non-protein
kinase off-targets of the multitarget protein kinase inhibitor C1 is
presented. Two different compound immobilization routes were applied in order
to identify off-targets interacting with distinct compound moieties.
Furthermore, a soluble mimic of the immobilized compound was employed to
confirm an appropriate compound immobilization with regard to protein kinase
capturing. After having captured several protein kinases by using C1-matrix,
27 kinases were selected for a biochemical selectivity screen. A strong enzyme
inhibition was found for the CDKs, demonstrating a high inhibitory potency, as
well as for several other kinases from different kinase families indicating a
poor selectivity of that compound. Besides this, several kinases which were
captured by the C1-matrix showed only a low inhibition in the selectivity
studies. Thus, an affinity capturing by the C1-matrix in the setup used for
this study is not necessarily correlated with a high affinity binding but
depends on both, affinity and expression level. In addition, a protein extract
might differ from the physiological conditions with regard to the physico-
chemical behavior of the proteins. Moreover, an indirect capturing of proteins
via their association to other target proteins and protein complexes might
occur. The low inhibitiory potency of C1 toward some kinases initially
identified by the affinity pull-down and the identification of cyclins which
are known to form complexes with CDKs support this assumption. This underlines
the essential need for additional methods such as quantitative biochemical
binding studies whenever reasonable in order to (de-)validate the results from
affinity pull-down experiments. Furthermore, the mimic was applied to assess
the functional effects of the linker on target binding. For this purpose, the
mimic was screened in the same panel of kinases which was used for the
selectivity studies of C1. The comparison of the selectivity patterns of
compound and mimic revealed individual effects of the linker on distinct
targets. Predominantly, the linker caused a reduction of inhibitory potential,
very likely due to steric effects. However, some kinases showed an increased
inhibition by the mimic compared to C1, presumably due to additional
interaction options provided by the linker. Thus, a mimic helps to improve the
data interpretation of Chemical Proteomics experiments, but it does not allow
a general prediction of functional effects of the linker on target binding.
Within this Chemical Proteomics approach, the human pyridoxal kinase (PDXK)
was identified as being captured by C1-matrix. Interestingly, PDXK is
described to bind to the CDK2 inhibitor (R)-roscovitine, as well. PDXK is a
non-protein kinase, responsible for the phosphorylation of vitamin B6, a
cofactor for numerous enzymes such as aminotransferases and decarboxylases.
The PDXK/ C1 interaction was shown to occur at the substrate binding site
rather than at the ATP site. However, subsequent quantitative binding studies
including several C1 analogs revealed a very limited inhibition of PDXK
activity. It was concluded that effects in pharmacological applications caused
by a PDXK/ C1 interaction seem unlikely. By employing an alternative
immobilization route of C1, the carbonic anhydrase 2 (CA2) was found among
others to be captured by the C1a-matrix. Since the ubiquitous CA2 is inhibited
by C1 in the submicromolar range (IC50), as demonstrated by subsequent
activity assays, unwanted pharmacological effects or a trapping of the
compound due to this interaction have to be taken into consideration. However,
these results indicate that a modification at the sulfonamide group prevents
CA2 from binding, most likely due to steric hindrance. To summarize, the
utilization of different compound immobilization routes as a valuable method
for an unbiased off-target profiling by Chemical Proteomics was introduced. By
successfully applying this methodology, several off-targets interacting with
distinct compound moieties were identified. The strategy of different compound
immobilization routes can be employed for the target identification for hit
compounds originating from phenotypic screens in cell-based assays or animal
studies, as well. Thus, the utilization of different immobilization routes may
become a useful tool for future off-target and target identification
strategies.
de
dc.description.abstract
Ziel dieser Arbeit war die Identifizierung unbekannter sekundärer
Zielproteine, so genannter off-targets, des multitarget Proteinkinase-
Inhibitors C1 mit Hilfe eines ergebnisoffenen Chemical Proteomics-Ansatzes. Um
off-targets zu finden, die an unterschiedliche Substanz-motive binden, wurde
die Methodik der unterschiedlichen Immobilisierungsstrategien eingeführt.
Darüber hinaus wurde ein so genanntes Mimik, d.h. eine lösliche Nachahmung der
immobilisierten Substanz, verwendet, um die prinzipielle Eignung der gewählten
Inhibitor-Kupplung hinsichtlich einer Anreicherung von Proteinkinasen zu
zeigen und potentielle Linkereffekte zu untersuchen. Nachdem eine Reihe von
Proteinkinasen angereichert und identifiziert werden konnten, wurden 27 davon
für eine biochemische Selektivitätsstudie mit rekombinant hergestellten
Enzymen ausgewählt. Zum einen wurde eine starke Inhibierung der Enzymaktivität
der getesteten CDKs gefunden, womit das große inhibitorische Potential der
Substanz gezeigt wurde. Zum anderen wurden auch bei einer Reihe weiterer
Kinasen verschiedener Proteinkinase-Familien eine starke Abnahme der
Enzymaktivität in Gegenwart des Inhibitors gefunden. Dies offenbarte die
begrenzte Selektivität des Kinase-Inhibitors. Des Weiteren trat bei einigen
Kinasen eine nur geringe Aktivitätsabnahme auf. Es wurde geschlussfolgert,
dass die Anreicherung eines Proteins in dem für diese Arbeit verwendetem
Chemical Proteomics-Ansatz nicht zwangsläufig mit einer hohen Affinität
korreliert. Vielmehr scheint die Anreicherung von Proteinen in Abhängigkeit
von der jeweiligen Affinität und Expressionsstärke zu erfolgen. Darüber hinaus
könnte die Präparation eines geeigneten Proteinextraktes eine Veränderung des
physiko-chemische Verhaltens der Proteine induziert haben. Auch eine indirekte
Anreicherung von Proteinen über deren Assoziation mit anderen Zielproteinen
und Proteinkomplexen kann nicht ausgeschlossen werden. Diese Annahme wird
durch die Identifizierung von Cyclinen, von denen bekannt ist, dass sie feste
Proteinkomplexe mit verschiedenen CDKs eingehen, untermauert. Diese Ergebnisse
führten zu der Erkenntnis, dass weiterführende quantitative biochemische
Bindungsstudien zur Validierung der Resultate aus Proteomics-Versuchen
essentiell sind. Im Rahmen weiterer Untersuchungen wurde ein Mimik des
gekuppelten Inhibitors verwendet, um funktionelle Effekte des Linkers auf das
Binden der Zielproteine zu untersuchen. Dazu wurde das Mimik der gleichen
Selektivitätsstudie wie zuvor die Substanz C1 unterzogen. Der Vergleich der
beiden Selektivitätsmuster zeigte in der Mehrheit eine Abnahme der
inhibitorischen Wirkung der Substanz infolge der Einführung des Linkers,
vermutlich aufgrund von sterisch Effekten. Allerdings konnte vereinzelt auch
ein Gewinn des inhibitorischen Potentials beobachtet werden. Hervorgerufen
durch die funktionellen Gruppen des Linkers, traten bei den betroffenen
Kinasen vermutlich zusätzliche Wechselwirkungen und einhergehend damit höhere
Bindungsaffinitäten auf. Es wurde geschlussfolgert, dass ein Mimik hilfreich
bei Interpretation der Daten aus Chemical Proteomics-Ansätzen ist, allerdings
nicht die generelle Vorhersage von funktionalen Effekten des Linkers auf das
Binden von Zielproteinen erlaubt. Im Rahmen dieser Arbeit wurde die humane
Pyridoxalkinase (PDXK) als potentielles off-target des Inhibitors C1
identifiziert. Interessanterweise ist in der Literatur ein Binden dieses
Enzyms an den CDK-Inhibitor (R)-roscovitine beschrieben. PDXK ist eine Nicht-
Proteinkinase, die für die Phosphorylierung von Vitamin B6 verantwortlich ist.
Dieses Vitamin ist ein essentieller Cofaktor für zahlreiche Aminotransferasen
und Decarboxylasen. Es konnte gezeigt werden, dass die PDXK/ C1-Interaktion an
der Substrat-Bindungsstelle auftritt und nicht, wie ursprünglich vermutet,
über die ATP-Bindungsstelle vermittelt wird. In anschließenden Bindungsstudien
wurde jedoch auch bei hohen Inhibitorkonzentrationen (50 µM) eine nur sehr
begrenzte Enzym-Inhibition gemessen. Effekte in pharmakologischen Anwendungen
des Inhibitors C1 aufgrund einer Wechselwirkung mit der Pyridoxalkinase
erscheinen daher sehr unwahrscheinlich. Im Rahmen einer zweiten
Immobilisierungsstrategie wurde eine alternative Inhibitor-Matrix generiert.
Diese führte zur Identifizierung weiterer potentieller off-targets, darunter
der Carboanhydrase 2 (CA2). In anschließende Enzym-Aktivitätsassays konnte
eine starke Bindungsaffinität (IC50) im submikromolaren Bereich gezeigt
werden. Daher müssen ungewollte pharmakologische Effekte oder zumindest das
„Wegfangen“ des Inhibitors aufgrund dieser starken Wechselwirkung der Substanz
mit der ubiquitär exprimierten CA2 in Betracht gezogen werden. Es konnte
jedoch gezeigt werden, dass durch eine Modifikation des Sulfonamidmotivs diese
ungewollte Wechselwirkung, vermutlich aufgrund von sterischen Effekten,
vollständig unterbunden werden kann. Zusammenfassend konnte in dieser Arbeit
gezeigt werden, dass die Verwendung unterschiedlicher
Immobilisierungsstrategien eine wertvolle Methodik darstellt, um neue und
unbekannte off-targets von potentiellen Wirkstoffkandidaten zu identifizieren.
Durch die erfolgreiche Anwendung dieser Methodik auf den Proteinkinase-
Inhibitor C1 wurden verschiedene off-targets identifiziert, die mit
unterschiedlichen Substanzmotiven wechselwirken. Die Methodik
unterschiedlicher Immobilisierungsstrategien erscheint ebenfalls geeignet, um
Zielproteine von Substanzen zu identifizieren, die in phänotypischen Screens
in zell-basierten Assays oder Tierstudien gefunden wurden und deren
Wirkmechanismen noch unbekannt sind.
de
dc.format.extent
III, 98 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Chemical Proteomics
dc.subject
inhibitor affinity chromatography
dc.subject
protein kinase inhibitor
dc.subject
cycline-dependent kinase 2
dc.subject
pyridoxal kinase
dc.subject
carbonic anhydrase 2
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::570 Biowissenschaften; Biologie::572 Biochemie
dc.title
Off-target identification for a multitarget kinase inhibitor by Chemical
Proteomics
dc.contributor.contact
enrico.missner@bayerhealthcare.com
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. P. Donner
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. P. Knaus
dc.date.accepted
2009-07-07
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000011207-5
dc.title.translated
Off-Target Identifizierung für einen multi-Target Kinase-Inhibitor mit
Chemical Proteomics
de
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000011207
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000005924
dcterms.accessRights.dnb
free
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open access