dc.contributor.author
Müller, Nadine
dc.date.accessioned
2018-06-07T22:56:16Z
dc.date.available
2015-11-02T13:49:07.782Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/9831
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-14029
dc.description.abstract
Die Regulation der Nahrungsaufnahme ist vielschichtig und seit Jahrzehnten im
Fokus der Forschung, da die Erfolge einer Pharmakotherapie bei Störungen des
Nahrungsaufnahmeverhaltens bisher unzureichend sind. Die Komplexität der
beteiligten regulatorischen Systeme und deren enge Verzahnung untereinander
bedingen, dass die genauen Mechanismen bisher nicht bis ins Detail geklärt
werden konnten. Obwohl gesichert ist, dass das zentrale serotonerge System
einen Einfluss auf die Regulation der Nahrungsaufnahme ausübt, ist die
Wirkungsweise des 5-HT1A-Rezeptors nicht vollständig aufgeklärt. Durch die
vorliegende Arbeit sollen die Kenntnisse zur Beteiligung des serotonergen
Systems und insbesondere des 5-HT1A-Rezeptors an der Regulation der
Nahrungsaufnahme bei der Maus durch mehrere Untersuchungen erweitert werden.
Die beiden Mausstämme NMRI und C57BL/6 und die transgene Mauslinie L35, die
sich durch eine Überexpression des postsynaptischen 5-HT1A-Rezeptors
auszeichnet, wurden nach Gabe des 5-HT1A-Rezeptoragonisten 8-OH-DPAT
untersucht. Die Experimente wurden unter verschiedenen Versuchsbedingungen
durchgeführt: (1) ad libitum-Fütterung, der Test erfolgte während der
Hellphase, (2) nach 16h Futterdeprivation, der Test erfolgte wiederum während
der Hellphase und (3) unter ad libitum-Fütterung, der Test erfolgte während
der Dunkelphase. Dabei wurden beide Geschlechter in zwei Altersstufen durch
Verwendung verschiedener Dosierungen bzw. isotonischer Kochsalzlösung
untersucht. Mit Hilfe des 5-HT1A-Rezeptorantagonisten WAY100635 sollen die 8
-OH-DPAT-Wirkungen am 5-HT7- und alpha2-adrenergen Rezeptor als Ursache für
die beobachteten Effekte ausgeschlossen werden. Zunächst wurde jeweils die
Menge an aufgenommener Nahrung in bestimmten Zeiträumen (0-30min, 30min-60min,
60min-120min; nach 24h) nach einer systemischen Injektion von 8-OH-DPAT
bestimmt. Parallel dazu wurden die aufgenommene Wassermenge und die motorische
Aktivität im Haltungskäfig ermittelt. Anschließend erfolgte eine nähere
Charakterisierung der beobachteten Effekte mit Hilfe der Mikrostruktur des
Fressens. Neben der Bestätigung einer unter bestimmten Voraussetzungen durch 8
-OH-DPAT induzierten Hyperphagie bei der Maus, wurde ein Einfluss von 8-OH-
DPAT auf die Futteraufnahme in Abhängigkeit vom Mausstamm, Geschlecht,
Fütterungsstatus, Altersstufe und Tagesphase dargestellt. Durch den 5-HT1A-
Rezeptorantagonisten WAY100635 konnte eine Aktivierung des 5-HT1A-Rezeptors
als Ursache für die beobachteten Effekte auf die Menge an aufgenommenem Futter
identifiziert und eine 8-OH-DPAT-Wirkung am 5-HT7 und alpha2-adrenergen
Rezeptor ausgeschlossen werden. Bei ad libitum-gefütterten männlichen NMRI-
Mäusen konnte während der Hellphase 60min-120min nach einer 8-OH-DPAT-Gabe
eine Hyperphagie beobachtet werden. Bei C57BL/6-Mäusen gelang dies nur in der
adulten Altersstufe und nach einer initialen Hypophagie. Denkbar für die
Diskrepanz könnten Stammesunterschiede sein. Beim Vergleich der Wirkungen der
Wildtyp-Tiere vom NMRI-Stamm und der transgenen Mäuse der Linie L35, die durch
eine Überexpression des postsynaptischen 5-HT1A-Rezeptors charakterisiert
sind, konnte erstmals ein Einfluss des postsynaptischen 5-HT1A-Rezeptors auf
die Regulation der Futteraufnahme gezeigt werden. Für alle getesteten Gruppen
der transgenen Mäuse war nach der Gabe des 5-HT1A-Rezeptoragonisten 8-OH-DPAT
ein Einfluss des postsynaptischen 5-HT1A-Rezeptors auf die Futteraufnahme
nachweisbar. Der Umfang der Beeinflussung variierte in Abhängigkeit vom
Geschlecht und der Altersstufe. Erstmals konnte eine 8-OH-DPAT-induzierte
Hyperphagie auch bei weiblichen Mäusen nachgewiesen werden. Bei adulten ad
libitum-gefütterten Tieren war jedoch in beiden Geschlechtern kein
Hyperphagie-Effekt mehr nachweisbar. Weitere Untersuchungen müssen zeigen, ob
und inwiefern sich der postsynaptische 5-HT1A-Rezeptor während der
Individualentwicklung und Reifung verändert. Die Ergebnisse der vorliegenden
Arbeit lassen somit Schlüsse auf die Relevanz des serotonergen Systems im
Allgemeinen und des 5-HT1A-Rezeptors im Speziellen für die Regulation der
Nahrungsaufnahme zu. Der dargestellte Einfluss des postsynaptischen 5-HT1A-
Rezeptors zeigt dabei die Vielschichtigkeit der Regulation der
Nahrungsaufnahme und verdeutlicht, dass bei der Entwicklung von Pharmaka mit
Wirkung auf die Nahrungsaufnahme das serotonerge System mitberücksichtigt
werden sollte.
de
dc.description.abstract
The success of pharmacotherapy in disorders of eating behavior has been
insufficient. This is why the complex regulation of food intake is in the
focus of research for decades. The involved multipart regulatory systems show
a close interaction with each other. Because of this the exact mechanisms have
not yet been elucidated in detail. Although it is ensured that the central
serotonergic system exerts an influence on the regulation of food intake, the
impact of the serotonin (5-HT)1A receptor is not completely understood. The
present work enlarges the knowledge of the participation of the serotonergic
system, and in particular of the 5-HT1A-receptor in the regulation of food
intake in the mouse while using various tests. In the experiments the food
intake of two mouse-strains, NMRI and C57BL/6, and the transgenic mouse L35,
with an overexpression of the postsynaptic 5-HT1A-receptor, after a systemic
injection of the 5-HT1A-receptor-agonist 8-OH-DPAT has been investigated. The
tests were conducted under three different conditions. First, mice have been
fed ad libitum while the test started in the light phase. Second, mice have
been food deprived for 16h and again tested during the light phase. Last, mice
have been fed ad libitum and the experiment started at the beginning of the
dark phase. With the help of the 5-HT1A-receptorantagonist WAY100635 an 8-OH-
DPAT-effect via the 5-HT7- and the alpha2-adrenergic-receptor should be ruled
out. After systemic injection of 8-OH-DPAT the amount of eaten food has been
detected in different intervals (0-30min, 30min-60min, 60min-120min). In
addition to this, water intake and motor activity in the home cage have been
determined. For further characterization of the 8-OH-DPAT induced effects on
food intake the microstructure of feeding was used. As the most important
result an effect of 8-OH-DPAT on food intake in mice has been shown. However,
this effect was depending on the mouse strain, sex, feeding status, age, and
time of testing. Specifying this, male ad libitum fed NMRI mice show a
hyperphagia but C57BL/6 males do so only in the adult group and after a
hypophagic response at the beginning of the trial. This implicates strain
differences. Because of tests with the 5-HT1A-receptor-antagonist WAY100635 it
is clear that the effects of 8-OH-DPAT are due to its impact at the 5-HT1A-
receptor. The assessment of the effects of wild type animals, and transgenic
mice shows a distinct effect of the postsynaptic 5-HT1A-receptor on food
intake for all tested transgenic groups. First, the injection of NaCl leads to
a different “basal”-food intake. This could be shown due to reduced food
intake 30min-60min after testing begun. Second, food intake was influenced by
application of 8-OH-DPAT. The degree of influence has been varied depending on
gender and age. For the first time, a hyperphagia in female mice has been
shown. Conversely, in adult transgenic mice there was no effect of 8-OH-DPAT
on food intake. Further tests have to clarify whether and to which extend the
postsynaptic 5-HT1A-receptor is subject of changes during maturation. The
results of the present work allow conclusions about the importance of the
serotonergic system in general and of the 5-HT1A-receptor in particular in the
regulation of food intake. The presented impact of the postsynaptic 5-HT1A-
receptor on food intake clearly shows the complexity of the regulation of food
intake.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
transgenic animals
dc.subject
feeding behavior
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Die Bedeutung des zentralen Serotonin-1A-Rezeptors für das
Nahrungsaufnahmeverhalten der Maus
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. Heidrun Fink
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Salah Amasheh
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. Christian Große-Siestrup
dc.date.accepted
2015-04-30
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000100487-7
dc.title.translated
The relevance of the central serotonin1A-receptor for the feeding behavior of
the mouse
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000100487
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000018001
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access