dc.contributor.author
Leichsering, Maria-Cristina
dc.date.accessioned
2018-06-07T22:51:13Z
dc.date.available
2013-01-18T11:40:41.557Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/9720
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-13918
dc.description.abstract
Die Schilddrüsenoperation gehört zu den am häufigsten durchgeführten
allgemeinchirurgischen Operationen. Die Strumainzidenz in Deutschland liegt je
nach Alter bei 15-50%. Die subtotale Thyreoidektomie war bis vor einigen
Jahren eine gängige Therapie der benignen Struma nodosa und in den AWMF-
Leitlinien von 1998 wird das Belassen von normal erscheinendem
Schilddrüsegewebe empfohlen und somit auch die subtotale Resektion. In den
letzten Jahren hat die Thyreoidektomie bei beidseitigem Knotenbefall zunehmend
Verbreitung gefunden und die subtotalen Resektionen weitgehend international
abgelöst. In den aktualisierten AWMF-Leitlinien von 2010 wird beim Vorliegen
von multiplen Knoten in beiden Lappen eine Thyreoidektomie oder Fast-totale
Thyreoidektomie empfohlen und bei Durchführung von parenchymbelassenden
Verfahren müssen diese begründet werden. In beiden AWMF-Leitlinien wird
bezüglich der subtotalen Resektion keine Empfehlung über den Ort der
Restbelassung getroffen. Das Belassen eines dorsalen Restes wird gleichwertig
mit dem Belassen eines oberen Polrestes beschrieben. Die Hypothese dieser
Arbeit besagt, dass die Schilddrüsenbasis in >80% bei der Struma nodosa
betroffen sei, auch wenn präoperativ keine Mittbeteiligung detektiert werden
kann. Im Vivantes Klinikum im Friedrichshain in Berlin wird bei der subtotalen
Resektion ein oberer Schilddrüsenpolrest belassen, vorausgesetzt dieser stellt
sich sowohl sonographisch als auch intraoperativ palpatorisch als knotenfrei
dar. Ursprünglich wurde diese Operationsmethode in unserer Klinik unter der
Vermutung, auf diese Weise könnte eine Minimierung der Komplikationsraten bei
eventuell notwendigen Rezidiveingriffen erzielt werden, eingeführt. Mit der
Idee beim Sekundäreingriff nicht mehr in direkter Nervennähe und Nähe der
Epithelkörperchen in einem anatomisch veränderten und vernarbten Gewebe
operieren zu müssen und damit die Komplikationsrate beim Rezidiveingriff zu
minimieren. In dieser Arbeit wird zum einen die Häufigkeit des Knotenbefalls
der Schilddrüsenbasis bei der Struma nodosa untersucht, zum anderen die
Äquivalenz der präoperativ durchgeführten Sonographie mit der postoperativen
Histologie. In die Studie eingeschlossen wurden alle im Vivantes Klinikum im
Friedrichshain in Berlin vom 01.10.2006 – 31.12.2007 operierten Patienten mit
einer benignen Struma nodosa. Patienten, bei denen eine immunologische
Erkrankung oder eine Schilddrüsenautonomie vorlag wurden nicht in die Studie
eingeschlossen. Insgesamt wurden 171 Patienten in die Arbeit eingeschlossen.
Bei allen Patienten wurde präoperativ eine Sonographie der Schilddrüse, mit
Angabe des Knotenbefalls der Schilddrüsenbasis durchgeführt. Von den 171
Patienten wurden 341 Schilddrüsenlappen sonographisch und 287
Schilddrüsenlappen histologisch untersucht. Auf Grund mangelnder
Datenerfassung mussten 44 Schilddrüsenlappen aus der sonographischen und 81
Schilddrüsenlappen aus der histologischen Auswertung genommen werden. Nach
intraoperativem Absetzen der Schilddrüse von der Trachea wurde das
Operationspräparat an der Schilddrüsenbasis mit Tusche markiert. Postoperativ
erfolgte die histologische Untersuchung bezüglich des Knotenbesatzes des
tuschemarkierten Areals. Sonographisch konnte in 77,1% Knoten in der
Schilddrüsenbasis nachgewiesen werden. Histologisch konnte ein knotiger Befall
der Schilddrüsenbasis in 92,2% mikroskopisch dargestellt werden. Bezüglich der
Schilddrüsenbasis zeigte sich mittels McNemar-Test zwischen Sonographie und
Histologie keine signifikante Übereinstimmung (p>0,05). Die Vorhersagekraft
der Sonographie bezüglich der Schilddrüsenbasis stellte sich in der ROC-
Analyse mehr als unzuverlässig dar. In 17,6% trat bei den Patienten
postoperativ eine passagere und in 2,5% ein permanenter Hypoparathyreoidismus
auf. Die postoperative passagere Rekurrenspareserate lag bei 5,5% und die
permanente Rekurrenspareserate bei < 1%. Eine beidseitige Parese trat weder
passager noch permanent auf. In 5,9% der Fälle musste eine Revisionsoperation
auf Grund einer Nachblutung bzw. eines Seroms erfolgen. Auf Grund des Befalls
der Schilddrüsenbasis in > 90% sowie der nicht erhöhten Komplikationsrate der
Majorkomplikationen, im Vergleich zu den in der Literatur angegebenen Raten,
bei der von uns durchgeführten Operationsmethode sehen wir uns für unsere
Klinik bestärkt, die Basis bei der subtotalen Resektion weiterhin mit zu
entfernen und einen oberen Polrest zu belassen. Zu der von uns aufgestellten
Hypothese der Reduktion von Komplikationen beim Rezidiv nach primärer
Entfernung der Schilddrüsenbasis und Belassen eines oberen Polrestes sind
bislang keine Daten veröffentlicht. Ebenfalls gibt es keine Veröffentlichung,
in der die prozentuale knotige Beteiligung des oberen Pols bei der Struma
nodosa untersucht wurde. Zu überlegen ist ob nicht die morphologiegerechte
subtotale Resektion in Zukunft wieder als Standardeingriff durchgeführt werden
sollte, da mit der Häufung an Thyreoidektomien oder fast-totale
Thyreoidektomien auch die Komplikationsraten, insbesondere der permanente
Hypoparathyreoidismus zugenommen hat. Es ist zu erwägen, ob eine Rezidivrate
von bis zu 44% bei subtotalen Resektion toleriert werden könnte, wenn primär
die Schilddrüsenbasis mit entfernt wird, und beim Rezidiveingriff die
Verletzung der Nebenschilddrüsen sowie des Nervus recurrens so eventuell zu
minimieren sind. Zumal die Hoffnung besteht, die Rezidivrate unter primärer
Mitnahme der Schilddrüsenbasis wegen ihrer aus embryologischen Gründen
erhöhten Neigung zur Knotenbildung per se zu minimieren.
de
dc.description.abstract
Thyroid surgery is the most frequent endocrine operation performed by general
and visceral surgeons. The incidence of nodular goiter in Germany, lies,
between 15-50%. Subtotal thyroid resection used to be the preferred operation
until some years ago in the treatment of multinodular goiter. The
“AWMF”guidelines of 1998 suggest to leave normal thyroid tissue and recommend
therefore the subtotal thyroid resection. In the last years total or near
total thyroidectomy has emerged increasingly as a surgical option in the
therapy of multinodular goiter if both lobes are affected and has almost
replaced subtotal thyroid resection worldwide. The updated “AWMF”-guidelines
of 2010 recommend a total or near total thyroidectomy for multinodular goiter
of both thyroid lobes, operations leaving a remnant have to be justified. Both
“AWMF”-guidelines do not recommend where to leave a remnant if a subtotal
thyroid resection is performed. Leaving a superior pole remnant or a dorsal
remnant is described as an equal possibility. At the Vivantes Klinikum im
Friedrichshain, Berlin, Germany, the dorsal part of the thyroid will always be
resected, while there will be a remnant left at the upper pole provided there
are no nodules detected by ultrasound preoperative and/or during the
operation. The remnant tissue was left at the superior pole in the first place
to reduce complications in redo surgery. Presuming that in redo surgery there
is no more need to operate close to the recurrent laryngeal nerves and
parathyroid glands in an anatomically altered scarred tissue. The aim of this
study is to evaluate the histological affection of the dorsal part of the
thyroid gland (thyroid base) in nodular goiter, even if it is not detected
preoperatively. Our hypothesis is that in > 80 % there are nodules found in
the thyroid base in nodular goiter. The secondary endpoint is to evaluate the
equivalence between preoperative sonographic finding of nodules in the thyroid
base and postoperative histological finding. This prospective study included
171 consecutive patients undergoing surgical therapy for benign nodular goiter
between October 2006 and December 2007. All patients underwent preoperative
sonography with documentation of existing or lack of nodules in the thyroid
base. During surgery the freshly resected specimen was marked with inc at the
thyroid base. Postoperatively followed a histological examination for nodules
in the ink marked area. 341 thyorid lobes were evaluated sonographical and 287
thyroid lobes were evaluated histological. Due to deficient data acquisition
44 thyroid lobes were taken out of the sonographical and 81 of the
histological evaluation. Sonographicaly 77,1 % and histological 92,2 % nodules
were detected in the thyroid base. The McNemar test revealed no significant
accordance between sonography and histology concerning the thyroid base
(p>0,05). ROC analysis showed no predictive value for sonography concerning
the thyroid base (AUC = 0,54). The rate of transient hypoparathyroidism was
17,6 % and of a permanent hypoparathyroidism 2,5 %. Transient recurrent
laryngeal nerve palsy was found in 5,5 % and permanent laryngeal nerve palsy
in < 1 %. Due to postoperative bleeding a redo operation occurred in 5,9 %. As
shown in this study the thyroid base is affected in more than 90 % in nodular
goiter, the major complication rates are not higher to reference literature.
This finding strengthens our operative technique, to leave a remnant at the
upper pole for subtotal resections. It remains to discuss if in future
subtotal thyroid resection based on morphologic changes in the thyroid gland
should be reconsidered as the standard treatment for multinodular goiter. Many
studies are showing an increased rate of hypoparathyroidism and recurrent
laryngeal nerve palsies for total thyroidectomy in comparison to less
extensive thyroid surgery. It should be considered whether a recurrence rate
up to 44 % could be tolerated after subtotal resection provided the thyroid
base is resected in the first place and thus the recurrent laryngeal nerve
palsy and hypoparathyroidism can be minimized in redo surgery. The more so as
there is the prospect of reducing recurrence, taking out the thyroid base
during primary operation, according to the fact that the thyroid base seems to
tend to an increased affinity to develop nodules out of embryological reasons.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
subtotal resection
dc.subject
dorsal remnant
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Subtotale Schilddrüsenresektion
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. T. Steinmüller
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. med. R. Pfitzmann
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. M. Pross
dc.date.accepted
2013-02-01
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000039534-0
dc.title.subtitle
ist das Belassen eines dorsalen Restes sinnvoll?
dc.title.translated
Subtotal thyroid resection
en
dc.title.translatedsubtitle
is it reasonable to leave a dorsal remnant?
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000039534
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000012537
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access