dc.contributor.author
Koehne, Petra
dc.date.accessioned
2018-06-07T22:44:16Z
dc.date.available
2014-12-17T12:43:51.793Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/9592
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-13790
dc.description.abstract
Das Ziel moderner perinataler Intensivmedizin ist die Verbesserung des
Überlebens von kleinsten Frühgeborenen bei gleichzeitiger Vermeidung einer
Behinderung in dieser Hochrisikopopulation. Daher ist es entscheidend Faktoren
zu identifizieren, die das Langzeitergebnis dieser Kinder beeinflussen. In
diesem Zusammenhang ist der potentielle Beitrag eines hsPDA und dessen
Therapie für ein beeinträchtigtes Langzeitergebnis von Interesse. Die
Einzigartigkeit der foetalen Struktur des DA wurde bereits in der Medizin des
Altertums von Galen beschrieben. Dennoch dauert die Erforschung der am
postnatalen Ductusverschluss beteiligten komplexen molekularen Mechanismen bis
heute an. Die Kenntnis der genauen Abläufe der physiologischen Reifeprozesse
bis hin zum Ductusverschluss ist jedoch notwendig, um verbesserte
Therapiestrategien eines hsPDA zu entwickeln. Motivation der vorgelegten
kumulativen Arbeit war es daher, den Erkenntnisgewinn zu verschiedenen
Teilaspekten des Ductusverschlusses Frühgeborener anhand von experimentellen
und klinischen Untersuchungen zu steigern. Es ist bekannt, dass die
programmierte proliferative Degeneration des DA bereits während der Fetalzeit
beginnt, großen entwicklungsabhängigen Schwankungen unterliegt und nicht
streng mit dem rechnerischen Reifealter korreliert. Daher kann ein verzögerter
Spontanverschluss des DA oder ein als therapiebedüftig eingestufter PDA, der
in ca. 50% der sehr untergewichtigen Frühgeborenen auftritt, nur zum Teil
durch Unreife erklärt werden. Die wesentliche Voraussetzung für den
endgültigen Ductusverschluss scheint vielmehr das ungestörte Zusammenspiel
zweier grundlegender Prozesse zu sein: des funktionellen Ductusverschlusses
durch Kontraktion und der proliferativen Gefäßobliteration. Die zuvor nur im
Tiermodell beschriebene reifeabhängige differentielle Expression einiger
Schlüsselfaktoren des Ductusverschlusses hat sich anhand der hier vorgelegten
Untersuchungen auch am humanen Ductusgewebe bestätigen lassen. Die
Veränderungen des Expressionsprofils von COX-1, EP4 Rezeptor sowie den VEGF
Rezeptoren sind eher vom morphologischen Reifegrad des DA als vom
rechnerischen Reifealter abhängig. Die Interaktion der untersuchten
Schlüsselfaktoren miteinander sowie mit anderen vermeintlich am
Ductusverschluss beteiligten Faktoren muss in weiterführenden Studien
aufgeklärt werden. Der klinische Teil der Arbeiten hat sich unterschiedlichen
diagnostischen und therapeutischen Fragestellungen gewidmet, die maßgeblich
durch das Fehlen von Daten zur Pharmakokinetik, zum Nebenwirkungsprofil und
Langzeitergebnis der Ibuprofentherapie motiviert wurden. Unsere prospektiven
klinischen Studien haben gezeigt, dass neben bestimmten echokardiographischen
Parametern auch der Biomarker BNP zur Steuerung der Ductustherapie bei
Frühgeborenen geeignet ist. Insbesondere bei der weiteren Therapieplanung nach
einem ersten erfolglosen COX Hemmer Zyklus, d.h. der Entscheidung zwischen
einem zweiten medikamentösen Therapieversuch oder der chirurgischen
Intervention könnten sich diese Parameter zukünftig als hilfreich erweisen.
Anhand der in vitro Untersuchungen am neuronalen Zellkulturmodell haben wir
den apoptotischen Schädigungsmechanismus hoher Ibuprofendosen näher
charakterisiert. Die Auswertung klinischer Daten hat eine Erhöhung der
Serumkonzentration des Gesamtbilirubins unter Ibuprofentherapie ergeben und
somit die potentielle Nebenwirkung dieses Medikamentes auf den
Bilirubinstoffwechsel in vivo verdeutlicht. Die genaue Analyse der
Komplikationen der medikamentösen und chirurgischen Ductusintervention am
eigenen Patientenkollektiv sehr untergewichtiger Frühgeborener über einen
Zeitraum von mehr als 10 Jahren hat zu einem Paradigmenwechsel im
Therapiealgorithmus eines PDA an unserer Klinik geführt. Folglich wird bei
extrem frühgeborenen Kindern eine chirurgische Ductusligatur nicht mehr als
primäre Therapieoption durchgeführt, sondern nur bei beatmeten Kindern nach
erfolgloser medikamentöser Ductusintervention. Die Untersuchung der
Langzeitentwicklung des eigenen Patientenkollektivs hat hinsichtlich der
beiden verwendeten COX Hemmer keine Unterschiede im korrigierten Alter von
zwei Jahren ergeben. Eine negative Auswirkung der chirurgischen Ductusligatur
auf das Langzeitergebnis konnte jedoch nicht vollständig ausgeräumt werden.
Zusammenfassend haben die in dieser kumulativen Habilitationsschrift
aufgeführten Arbeiten verschiedene Aspekte des Ductusverschlusses
Frühgeborener in unterschiedlichen experimentellen und klinischen Modellen
beleuchtet. Darüber hinaus haben diese Veröffentlichungen weiterführende
Fragestellungen aufgezeigt, die es zukünftig zu bearbeiten gilt. Dies wird
dazu beitragen, die Gründe für ein Versagen des Ductusverschluss bei einigen
dieser sehr unreifen Frühgeborenen besser zu verstehen und die bisherigen
Therapiestrategien entsprechend zu modifizieren. In der übergeordneten
Zielsetzung, die langfristige Überlebensqualität sehr unreifer Frühgeborener
zu verbessern, könnte sich die optimierte Therapie eines hsPDA somit als ein
möglicher Baustein erweisen, Langzeitprobleme Frühgeborener zu senken. Um dies
sicher herauszufinden, sollte in allen zukünftigen klinischen Studien eine
nicht therapierte Kontrollgruppe eingeschlossen werden und die
Langzeitentwicklung der Frühgeborenen evaluiert werden.
de
dc.description.abstract
The goal of modern perinatal intensive care medicine is to increase the
survival rate of extremely premature infants and concomitantly avoid long term
sequalae in this high risk population. Therefore it is essential to identify
factors which influence long term outcome of these infants. In this context
the potential contribution of a hemodynamically significant patent ductus
arteriosus (PDA) and its therapy to a compromised long term result is of
interest. The uniqueness of the fetal structure of the ductus arteriosus (DA)
has already been described in ancient medicine by Galen. Despite research on
the complex molecular mechanisms enrolled during postnatal closure of the DA
continues until today. Knowledge concerning the exact sequence of the
physiologic maturation processes leading to occlusion is mandatory in order to
optimize current treatment strategies of a hemodynamically significant PDA.
Therefore, the herein presented cumulative work was motivated by the
acquisition of further scientific knowledge concerning the different aspects
of PDA closure in preterm infants using experimental and clinical studies. It
is well known, that programmed proliferative degeneration of the DA already
starts during fetal life, underlies great developmental variability and does
not stricktly correlate with calculated age of maturation. Thus, delayed
spontaneous closure of the DA or a PDA warrating treatment, as seen in
approximately 50% of extremely premature infants, is only partially explained
by immaturity. The main requirements for a definite closure of the duct rather
seem to be the undisturbed interaction of the following two vital processes:
first the functional DA closure by contraction and then the subsequent
proliferative obliteration of the vessel. Maturity dependant differential
expression of the key factors for DA closure, which have previously only been
described in animal models, were confirmed to be also present in human ductal
tissue by this work. The changes of the expression profiles of COX-1, EP4
receptor and the VEGF receptors correlate more to the morphologic maturity
status of the DA than to the calculated maturity stage. Still, the interaction
of the tested key factors with each other as well as with other putative
factors contributing to ductal closure has to be clarified by further studies.
The performed clinical works dealed with different diagnostic and therapeutic
questions which were highly motivated by missing pharmacokinetic data, lacking
data on side-effects of the medical intervention for PDA and non-existing
long-term results after ibuprofen therapy. Our prospective clinical studies
have shown that the biomarker BNP is a valid tool besides distinct
echokardiographic parameters for steering PDA therapy in preterms.
Particularly for planning the further therapeutic strategy after failure of
the first COX-inhibitor cycle, e.g. the individual decision between a second
pharmacological PDA intervention or a surgical ligation, this parameter could
proove to be helpful in the future. By means of in vitro experiments in a
neuronal cell culture model we further characterized the apoptotic degradation
mechanism of high ibuprofen concentrations. Our evaluation of clinical data
has shown an increase of the total bilirubin serum concentration during
ibuprofen therapy. This illustrates a potential side-effect of ibuprofen on
the bilirubin metabolism in vivo. The exact analysis of complications
atributed to pharmacological and surgical PDA intervention in our patient
cohort of extremely preterm infants over a period of more than ten years lead
to a paradigm change of the algorithm for PDA therapy at our clinic.
Consequently, surgical PDA ligation is not a primary therapeutic option for
extremely premature infants and restricted to ventilated infants after failed
pharmacological PDA intervention. Investigation of long-term
neurodevelopmental outcome at a corrected age of two years revealed no
differences between the two COX-inhibitors indomethacin and ibuprofen in our
patient cohort. However, an opposite effect of the surgical PDA closure on the
long-term neurodevelopmental outcome could not fully be ruled out. In summary,
the herein presented cumulative work has illucidated different aspects of DA
closure in extremely premature infants by using various experimental and
clinical models. Furthermore, the included publications have lead to
continuous questions that should be worked out in the future. This will
contribute to a better understanding of a failed PDA closure in some of the
extremely premature infants and to a concomitant modification of the current
therapeutic strategies. In view of the superior purpose to improve long-term
outcome of extremely premature infants, an optimized therapy for a
hemodynamically significant PDA might be one piece of the puzzle for fewer
long-term sequela of preterm infants. In order to get reliable results, future
clinical studies should include a non-treated control group and evaluation of
long-term outcome should be performed.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
extremely premature infants
dc.subject
Ductus arteriosus
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Die Bedeutung von Cyclooxygenasehemmern und Angiogenesefaktoren beim
Ductusverschluss Frühgeborener
dc.contributor.contact
petra.koehne@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Herr Prof. Gerhard Jorch, Universitätsklinikum Magdeburg
dc.contributor.furtherReferee
Herr Prof. Helmut Hummler, Universitätsklinikum Ulm
dc.date.accepted
1997-07-11
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000098109-5
dc.title.translated
Contribution of cox inhibitors and factors of angiogenesis for PDA closure in
extremly premature infants
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000098109
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000016240
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access