dc.contributor.author
Froese, Fee
dc.date.accessioned
2018-06-07T22:37:11Z
dc.date.available
2013-09-13T09:14:05.549Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/9469
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-13668
dc.description.abstract
Nierenerkrankungen treten bei Vögeln relativ häufig auf. Es fehlen aber
geeignete Diagnostikinstrumente, um Nierenschädigungen schon in einem frühen
Stadium bzw. nicht-invasiv zu erkennen. Vergleichende Untersuchungen zur in
vivo Nierendiagnostik an einer größeren Vogelanzahl mit histopathologisch
unveränderten Nieren sind in der zur Verfügung stehenden Literatur bisher
nicht beschrieben. Ziel der vorliegenden Arbeit war es daher, die Blut- und
Laborwerte, Röntgenbilder, CT-Aufnahmen und Endoskopieaufzeichnungen von 48
Falken, die aus einem Zuchtbetrieb stammten, miteinander zu vergleichen und in
Bezug auf die Diagnose von Nierenpathologien zu interpretieren. Bei allen
untersuchten 48 Falken wurde während der Endoskopie die Niere bioptiert und
das Bioptat histologisch untersucht. 35 der untersuchten 48 Falken (72,9 %)
wiesen keine histopathologisch erkennbaren Nierenveränderungen auf (Gruppe A),
während 13 Falken (27,1 %) erkennbare Nierenveränderungen zeigten (Gruppe B).
Am häufigsten wurde eine tubuläre Eisenspeicherung diagnostiziert (n = 7, 14,6
% aller untersuchten Tiere bzw. 46,7 % der diagnostizierten Nierenbefunde),
gefolgt von Nierenamyloidose (n=5, 10,4 % aller untersuchten Tiere bzw. 33,3 %
der diagnostizierten Nierenbefunde). Jeweils einmal wurde eine geringgradige
Atherosklerose, eine geringgradige multifokale membranöse Glomerulonephritis
und eine hochgradige fokale chronisch-aktive heterophile Herdnephritis
diagnostiziert. Die hämatologischen und blutchemisch untersuchten Parameter
(Albumin, anorganisches Phosphat, Kalzium, Gesamteiweiß, Harnsäure, Harnstoff-
Stickstoff, Kalium) erwiesen sich nicht geeignet, um zwischen den Falken mit
und ohne histopathologische Nierenveränderungen zu unterscheiden. Im Rahmen
der röntgenologischen und computertomographischen Untersuchung wurden
Referenzbereiche in Form von 80%-Perzentilen für die Nierengrößen und für die
knöchernen Strukturen erarbeitet und Nierenratios errechnet. Im Röntgen wurde
als Referenzbereich für das Nierenlänge-Sternum Ratio ein Bereich von 0,477
bis 0,595 ermittelt. Mit dem Nierenlänge-Sternum Ratio konnte ein Ratio
entwickelt werden, das signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen A und B
im CT aufwies. Auch war es damit möglich, signifikante Unterschiede zwischen
den Tieren mit tubulärer Eisenspeicherung und den nierengesunden Tieren
aufzuweisen. Als Referenzbereich in Form von 80%-Perzentilen wurde für die
rechte Niere für das Nierenlänge-Sternumratio 0,514 bis 0,597 (CT- reNlänge
/Sternum-Ratio), für die linke Niere 0,522 bis 0,596 (CT-liNlänge/Sternum-
Ratio) und für die gemittelte Nierenlänge 0,519 bis 0,596 (CTNlängeMW/Sternum-
Ratio) ermittelt. Die Nierendichte wurde im CT in der Nativaufnahme, in der 50
sek und in der 5 min Kontrastmittelaufnahme an definierten Stellen pro Niere
viermal in der kranialen Nierendivision (Dichte 1-4) und einmal in der
kaudalen Nierendivision (Dichte 5) gemessen. Zusätzlich wurde die Dichte der
kranialen Nierendivision insgesamt über manuelle Umrandung ermittelt (Dichte
100). Die ermittelten Referenzbereiche (80%-Perzentile) für die Nierendichte
betrugen für die Dichte 100 der linken kranialen Nierendivision 52,22 - 67,91
HU (Nativaufnahme), 208,25 - 300,09 HU (50 sek Kontrastmittelaufnahme), 155,74
- 249,49 HU (5 min Kontrastmittelaufnahme) und für die rechte kraniale
Nierendivision 53,15 - 67,47 HU (Nativaufnahme), 212,13 - 308,81 HU (50 sek
Kontrastmittelaufnahme) und 159,21 - 252,39 HU (5 min Kontrastmittelaufnahme).
Als Kontrastmittel wurde das nicht-ionische iodhaltige Kontrastmittel
Ultravist 300® in einer Dosierung von 3ml/kg KG verwendet. Die vier
Einzeldichtemessungen in der kranialen Nierendivision (Dichte 1-4)
unterschieden sich im Seitenvergleich nicht signifikant zwischen rechter und
linker Niere. Es gab aber signifikante Unterschiede zwischen rechter und
linker Niere bei der 50 sek Kontrastmittelaufnahme bei der Dichte 100 und bei
der Dichte 5 der kaudalen Nierendivision. Neben den Dichtemessungen in den
verschiedenen Aufnahmen wurde auch die An- und Abflutung des Kontrastmittels
untersucht (Anflutung I: 50 sek Kontrastmittelaufnahme / Nativaufnahme;
Anflutung II: 5 min Kontrastmittelaufnahme / Nativaufnahme; Abflutung: 5 min
Kontrastmittelaufnahme / 50 sek Kontrastmittelaufnahme). Zwischen den Gruppen
A und B gab es signifikante Unterschiede bei der Anflutung II zentral im
kranialen Nierenbereich (Dichte 2 linke Niere und Dichte 3 rechte Niere). Die
anderen untersuchten Größen wiesen keine signifikanten Unterschiede zwischen
den beiden Gruppen auf. Bei der Einzelbetrachtung der histopathologischen
Befunde waren bei den Tieren mit Eisenspeicherung und mit Nierenamyloidose
signifikante Unterschiede zu der Gruppe A bei den gemessenen Dichten
feststellbar. Bei den Tieren mit Eisenspeicherung gab es bei der 5 min
Kontrastmittelaufnahme signifikante Unterschiede zur Gruppe A. Die Tiere mit
Eisenspeicherung zeigten eine verlangsamte Ausscheidung und eine Tendenz zur
Dichtewerterhöhung. Bei den Tieren mit Nierenamyloidose gab es bei der
Nativaufnahme signifikante Unterschiede zur Gruppe A und die Tiere zeigten
eine Tendenz zur Dichtewerterniedrigung. Erstmalig wurden somit
Referenzbereiche für computertomographisch erhobene Nierendichten von Falken
etabliert, die sich als Diagnostikum zu eignen scheinen. Dies bedarf aber
weiterer Untersuchungen an nierenkranken Falken. In der endoskopischen
Untersuchung zeigten alle Tiere mit Nierenamyloidose, Atherosklerose,
Glomerulonephritis und Herdnephritis auch endoskopisch feststellbare
Nierenbefunde. Bei den Tieren mit Eisenspeicherung in den Nierentubuli hatten
vier der sieben Tiere endoskopisch feststellbare Nierenveränderungen
(Nierenschwellungen und/oder gelblich-weiße Ablagerungen). Bei den
endoskopisch feststellbaren Nierenschwellungen gab es signifikante
Unterschiede zwischen den Gruppen A und B. Demnach ist die endoskopische
Kontrolle auf Nierenschwellungen von besonderer Bedeutung. Die Ergebnisse der
vorliegenden Arbeit zeigen, dass zum jetzigen Zeitpunkt die Endoskopie, in
Kombination mit der Nierenbiopsie und der anschließenden histpathologischen
Untersuchung, die geeignetste Methode ist, um Nierenveränderungen am lebenden
Vogel zu diagnostizieren. Die vorliegende Arbeit liefert mit den ermittelten
Referenzbereichen für die Nierendichte und mit dem gebildeten Nierenlänge-
Sternum-Ratio die Grundlage, um die computertomographische Untersuchung der
Nieren von Falken aufzubauen.
de
dc.description.abstract
Renal diseases are common in birds. Appropriate non-invasive diagnostic tools
capable of detecting early stage renal diseases are lacking. To the author´s
knowledge comparative studies of renal in vivo diagnostic using a
statistically significant number of birds with histopathologically unaltered
kidneys are not available. The aim of the present study was to compare
haematological and biochemical values, radiographs, computed tomography images
(CT) and endoscopic findings of 48 falcons from one breeder concerning the
diagnosis of renal alterations. A kidney biopsy was taken from all 48 falcons
examined by endoscopy. The biopsy was investigated histopathologically. 35 out
of 48 falcons (72.9%) did not demonstrate histopathological alterations (Group
A), whereas the remaining 13 falcons (27.1%) had histopathological alterations
of the renal tissue (Group B). In the birds of Group B, iron storage disease
in the renal tubules was most frequently observed (n = 7, 14.6 % of all birds
examined, i.e. 46.7% of all renal alterations), followed by renal amyloidosis
(n = 5, 10.4 % of all birds examined, i.e. 33.3 % of all renal alterations).
Slight renal atherosclerosis, slight multifocal membranous glomerulonephritis
and extreme focal chronic-active heterophilic nephritis followed with one
occurrence each. Haematological and biochemical parameters (albumin, anorganic
phosphate, calcium, total protein, uric acid, BUN, potassium) were not
suitable to distinguish between falcons with or without histopathological
renal alterations. During radiographic and computed tomography analyses
reference values as 80%-percentiles were established for the kidney size and
bone structures as basis for kidney ratios. The radiographic reference value
for the kidney-size to sternum ratio was 0.477 to 0.595. The kidney-size to
sternum ratio developed from the computed tomography scans demonstrated a
statistically significant difference between Group A and B. The kidney-size to
sternum ratio also proved to be suitable to distinguish statistically
significant between falcons with iron storage disease and healthy birds. The
computed tomography reference value for the kidney-size to sternum ratio for
the right kidney showed to be 0.514 to 0.597, for the left kidney 0.522 to
0.596 and for the average size kidney 0.519 to 0.596. Using computed
tomography the density of the kidney was measured in the native scan, as well
as 50 seconds and again five minutes after contrast media was injected.
Density was measured in four specific areas within the cranial kidney division
(density 1-4) and once within the caudal kidney division (density 5).
Furthermore the density of the cranial kidney division was measured by
circumscribing the area manually (density 100). The reference values
(80%-percentiles) for the density of the kidney (density 100) were 52.22 to
67.91 HU (native scan), 208.25 to 300.09 HU (50 seconds after contrast media),
155.74 to 249.49 HU (5 minutes after contrast media) in the left cranial
kidney division. Values for the right cranial kidney division were 53.15 to
67.47 HU (native scan), 212.13 to 308.81 HU (50 seconds after contrast media)
and 159.21 to 252.39 HU (5 minutes after contrast media). The contrast media
used was a nonionic iodine-based contrast media (Ultravist 300®) at a dose of
3ml/kg body weight. The four densities of the cranial kidney division (density
1-4) did not show significant differences between the right and left kidney.
Statistically significant differences were observed between left and right
kidney with density 100 and with density 5 in the caudal kidney division 50
seconds after applying contrast media. In addition to the measurements of the
density of the kidneys both the concentration and elimination of the contrast
media was additionally measured (concentration I: 50 sec contrast media /
native scan; concentration II: 5 min contrast media / native scan;
elimination: 5 min contrast media / 50 sec contrast media). Between Group A
and B there were statistically significant differences in concentration II in
the middle of the cranial kidney division (density 2 left kidney and density 3
right kidney). The other parameters examined did not demonstrate any
significant differences between the two groups. A direct comparison of the
renal pathologies found, revealed significant differences in the densities
between the birds with iron storage disease and healthy birds and between the
birds with renal amyloidosis and the healthy ones. The birds with iron storage
demonstrated significant differences to Group A 5 minutes after contrast media
was applyied. In the birds with iron storage disease, a prolonged elimination
of the contrast material was noted in addition to a tendency to higher kidney
densities. On the other hand, the birds with renal amyloidosis showed
significant differences to Group A in the native scan with a tendency to lower
kidney density. For the first time, reference values for the kidney density of
falcons were established using computed tomography which seem to be useful as
a diagnostic tool. Further studies on falcons with renal diseases are
necessary to verify the use of the reference value as a diagnostic tool. The
endoscopic examination revealed kidney alterations in all birds examined with
renal amyloidosis, atherosclerosis and nephritis. Four out of seven birds
examined with iron storage disease also demonstrated endoscopic alterations of
the kidneys (swelling and/or yellow-whitish deposits). Statistically
significant differences of kidney swelling between Group A and B were noted.
The endoscopic examination of swollen kidneys seems to be of immense
importance. The present study clearly demonstrated so far that the endoscopic
examination in combination with biopsy of the kidney and its histological
examination is the best method to detect renal alterations in the life bird.
Reference values were established for both the kidney density and the kidney-
size to sternum ratio and form the basis for further computed tomographic
based studies of falcons.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
predatory birds
dc.subject
computed tomography
dc.subject
histopathology
dc.subject
kidney diseases
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Vergleichende Untersuchung zur Nierendiagnostik bei Falken mittels
bildgebender Verfahren unter besonderer Berücksichtigung der
Computertomographie
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. Hafez Mohamed Hafez
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Michael Lierz
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. Kerstin Müller
dc.date.accepted
2013-07-02
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000095100-7
dc.title.translated
Comparative study of renal diagnostics in falcons using different imaging
techniques with special attention to computed tomography
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000095100
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
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