dc.contributor.author
Freiberger, Odine
dc.date.accessioned
2018-06-07T22:36:00Z
dc.date.available
2013-10-02T11:13:27.263Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/9442
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-13641
dc.description.abstract
Besonders im Neugeborenenalter gehen thorako-abdominelle Operationen mit einer
hohen postoperative Mortalität und Langzeitmorbidität einher. Dabei spielt die
Überdehnung der Lunge, das sogenannte Volutrauma eine wesentliche Rolle. Die
Überblähung der Lunge und die damit verbundenen Folgeschäden sind unbedingt zu
vermeiden. Gerade bei Neugeborenen stellt sich jedoch die Bestimmung der
Lungenvolumina als problematisch dar, da gängige Verfahren, wie sie
beispielsweise bei Erwachsenen zur Anwendung kommen, nicht einsetzbar sind.
Ziel der vorliegenden Studie war die Untersuchung des Einflusses einer
thorako-abdominellen Operation auf das Lungenvolumen bei beatmeten
Neugeborenen. Zu diesem Zweck wurden im Zeitraum zwischen November 2006 und
Juni 2008 insgesamt 29 Patienten aufgenommen, deren Daten vollständig
auswertbar waren. Von diesen 29 Kindern erfuhren 13 eine thorakale, 9 eine
abdominelle und 7 Kinder eine Zwerchfellhernien- (CDH) Operation. Die FRC-
Messung erfolgte innerhalb von 6 Stunden vor, 22-26 Stunden nach OP und
innerhalb von 6 Stunden vor Extubation mit Hilfe der von der Fa. Dräger
entwickelten HFP Ein- und Auswasch-Messtechnik unter Beatmung. Während der
Messung wurden die Daten zu Gasaustausch, Atemmechanik, FRC und
Verteilungsindizes (VI) aufgenommen. In Bezug auf die zu Beginn dieser Arbeit
unter 1.5. angeführten Fragestellungen lassen sich folgende Aussagen treffen:
"Inwiefern wirkt sich die jeweilige zur Operation führende Malformation
bereits präoperativ auf die Lungenfunktion aus?" Bei der Gegenüberstellung der
einzelnen zur Operation führenden Malformationen wurde im Hinblick auf die
Lungenfunktion deutlich, dass die CDH, verglichen mit den non-CDH-Kindern,
einen signifikanten Einfluss auf die vor OP gemessenen Parameter der
Lungenfunktion nimmt. Besonders Compliance und FRC zeigten signifikant
niedrigere Werte. Dies lässt sich auf die Verdrängung des Lungengewebes durch
die nach intrathorakal gelangten Organe und die somit verminderte
Ausdehnungsfähigkeit der Lunge zurückführen. Zwischen non-CDH-Patienten mit
thorakalen und abdominellen Operationen sind keine signifikanten Unterschiede
bezüglich der präoperativen Lungenfunktion auszumachen. "Haben thorako-
abdominelle Operationen einen Einfluss auf das Lungenvolumen Neugeborener?"
Die Auswertung der Studiendaten ergab, dass thorako-abdominelle Operationen
keinen wesentlichen Einfluss auf herkömmlich erfasste Vitalparameter haben,
wohingegen ein diagnoseabhängiger Einfluss der OP sowohl auf die FRC als auch
auf die VI zu beobachten war. Bei Kindern ohne CDH fiel die FRC nach OP
signifikant ab, währen bei den CDH-Kindern ein kontinuierlicher Anstieg der
FRC zu verzeichnen war. Einen ebenfalls diagnoseabhängigen, aber reziproken
Verlauf zeigten die Verteilungsindizes (VI). Daraus lässt sich schließen, dass
es bei non-CDH-Kindern durch den operativen Stress der OP zu einer gestörten
alveolären Ventilation kommt, welche sich auf die Lungenfunktion auswirkt. Im
weiteren Verlauf nahm die FRC wieder Werte um den Ausgangsbereich an, was auf
eine verbesserte Belüftungssituation zum Zeitpunkt der Extubation schließen
lässt. Bei CDH-Kindern war bereits nach der Operation eine deutliche
Verbesserung der alveolären Ventilation zu beobachten. Die FRC stieg
signifikant an, während die VI abfielen. Der gewonnen Raum, welcher durch die
Operation für die Lunge geschaffen wird und zu ihrer Ausdehnung führt,
überwiegt somit im Vergleich mit dem durch die Operation hervorgerufenen
Stressfaktor in Zusammenhang mit Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe. Trotz
der Verbesserung von FRC und VI war der Unterschied zwischen CDH- und non-CDH-
Kindern auch nach Operation weiterhin zu erkennen, was auf ein Fortbestehen
der Beeinträchtigung der Lunge dieser Patienten hinweist. "Welchen Vorteil hat
die genaue Kenntnis der Funktionellen Residualkapazität des Patienten für das
peri- bzw. postoperative Beatmungsmanagement?" Die Kenntnis der FRC erlaubt
eine patientenoptimierte Einstellung der Beatmungsparameter und somit eine
individuelle Anpassung der Beatmung. Auf peri- und postoperative Veränderungen
der Lungenfunktion kann unmittelbar eingegangen und sowohl Minderbelüftung als
auch Volumenüberlastung der Lunge entgegengewirkt werden. Ferner lässt sich
der Einfluss der Operation auf die Lungenfunktion und deren Entwicklung im
Verlauf bis zum Zeitpunkt der Extubation verfolgen. Die Ergebnisse der
vorliegenden Arbeit liefern jedoch noch keine abschließenden Erkenntnisse über
den Einfluss thorako-abdomineller Operationen auf die Lungenfunktion. Sie
belegen jedoch nachhaltig die Berechtigung der These, dass die Kenntnis der
FRC bei beatmeten Neugeborenen ein wichtiges Hilfsmittel ist, um die Grundlage
für eine optimierte postoperative maschinelle Beatmung zu liefern. Dabei
stellt die FRC-Messung mittels HFP als Tracergas eine äußerst sensitive nicht-
invasive Methode dar, operationsbedingte Veränderungen der Lungenfunktion als
Folge einer thorako-abdominellen Operation unter Beatmung nachzuweisen.
de
dc.description.abstract
Particularly among newborns postoperative mortality and long-term morbidity
are caused by thoraco-abdominal surgery. In this context lung hypertension –
the volutrauma plays an important part. The volutrauma as well as the
associated complications have to be avoided by all means. Common methods used
to measure the lung volume of adults can problematically not be adapted for
newborns. The work at hand aims to investigate the effect of thoraco-abdominal
surgery on ventilated newborn’s lung volume. It is based on the data of 29
newborn infants born between November 2006 and June 2008. 13 underwent
thoracic, 9 abdominal and 7 congenital diaphragmatic hernia (CDH) surgery. The
FRC measurement was performed within 6 hours before and 22-26 h after surgery
and within 6 hours prior to Extubation by a multiple breath washout (MBWO)
technique using heptafluoropropane (HFP) devised and modified by Dräger,
Lübeck for Babylog 8000. The measurements recorded gas exchange, respiratory
mechanic, functional residual capacity (FRC) and ventilations inhomogeneity
(VI) index data. Concerning the the leading questions, mentioned in 1.5. of
the thesis, the following points can be made: Question 1: “Which preoperative
effect do the basic, surgery requiring malformations have to the lung volume?”
Comparing the several surgery causing malformations it became clear that CDH-
surgery has a significant effect on the preoperative measured lung function
parameters compared to the reference group. Especially compliance and FRC show
significant low values. This can be traced back to fact that the displacement
of lung tissue causes by intrathoracic located organs and therefor lower lung
extendibility. The non-CDH-patients regardless of whether thoracic or
abdominal surgery were showing no significant differences in their lung
function. Question 2: “Do thoraco-abdominal surgeries effect the lung volume
of newborns?” The analysis showed that thoraco-abdominal sorgeries do not have
a significant effect to customarily gathered vital parameters, whereas a
diagnosis-related effect to FRC and VI could be noticed. The CDH-infants
showed a significant decrease of FRC after their surgery, while the CDH-
infants had a continuous increase of FRC. The ventilation inhomogeneity
indices (VI) are also diagnosis-related, but of inverse behaviour. Based on
those results, it can be concluded that for non-CDH-infants the operative
stress results in an impaired alveolar ventilation, which affects the lung
function. Later, the FRC recovered to the initial value, indicating improved
ventilation by the time of extubation. Among the CDH-infants a definite
improvement of the alveolar ventilation was already noticed 22-26h
postoperative. FRC increased significantly, whereas VI decreased. The thoracal
space, gained through surgery, enables the lung to expand and predominates the
oedemata that are evoked by the stress factors connected with the surgery.
Despite the improvement of FRC and VI there was still a postoperative
difference between CDH- and non-CDH-infants indicating a continuity of lung
impairment among these patients. Question 3: “Which advantage has the
knowledge of the patients FRC for the peri- or postoperative ventilation
management?” The knowledge leads to the possibility of a patient-optimized
ventilation and its individual adaptation. It allows an immediate reaction to
peri- and postoperative changes in lung function and enables to take urgent
measures against hypo- and hyperventilation. Furthermore the surgery’s impact
on lung function and the development until the moment of Extubation can be
monitored. Although the results can not provide final conclusions about the
effect of thoraco-abdominal surgery on lung function yet they substantially
prove the thesis that a knowledge about FRC-values among ventilated newborns
is important to optimize postoperative ventilation properly. For this purpose
FRC-measurement using HFP as trace gas is a sensitive non-invasive method to
prove surgery-caused changes of lung function after thoraco-abdominal surgery
in ventilated newborn infants.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
ventilated newborn infants
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Einfluss thorako-abdomineller Operationen auf das Lungenvolumen bei beatmeten
Neugeborenen
dc.contributor.firstReferee
N.N.
dc.contributor.furtherReferee
N.N.
dc.date.accepted
2013-10-25
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000094752-4
dc.title.translated
The effect of thoraco-abdominal surgery on lung volume in ventilated newborn
infants
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000094752
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open access