dc.contributor.author
Genest, Franca Maria Natalie
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:20:56Z
dc.date.available
2013-05-29T12:16:48.279Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/939
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-5141
dc.description.abstract
Die Erektionsstörung (EDi), definiert als die anhaltende Unfähigkeit, eine
adäquate Erektion zu erlangen, oder für eine befriedigende sexuelle Aktivität
aufrecht zu erhalten, ist die zweithäufigste Sexualfunktions-Störung des
Mannes (3, 4). Seit es immer mehr wissenschaftliche Arbeiten zur Prävalenz der
Erektionsstörung gibt, steigen parallel dazu auch die Betrachtungsansätze, was
deren Ursache betrifft. Unterschied man zu Beginn hierbei noch zwischen
organischen und psychischen Ursachen, beginnt man langsam zu hinterfragen, ob
hierbei nicht ein unmittelbares Ineinandergreifen vorliegen könnte (5).
Parallel hierzu erregte ein weiteres gesellschaftliches Tabuthema
wissenschaftliches Interesse, die sexuelle Präferenzstörung. In der
Vergangenheit durchgeführte epidemiologische Studien legten nun den Verdacht
nahe, ob nicht zwischen genau diesen beiden Tabuthemata Zusammenhänge bestehen
könnten (8, 39). Jedoch wurde bis dato keine Analyse der Zusammenhänge
zwischen Sexualität und der partnerschaftlichen Situation durchgeführt.
Mittels des angepassten Fragebogens zum sexuellen Erleben und Verhalten (FSEV)
wurden in einer standardisierten Interviewarbeit 46 Patienten, die zwischen
Februar und September 2010 die andrologische Sprechstunde der Charité in
Berlin Mitte besuchten und gleichzeitig an einer EDi litten, zu ihrer
sexuellen Funktion, ihrer sexuellen Präferenz und ihrer partnerschaftlichen
Zufriedenheit befragt (46). Ziel der Befragung war es, mögliche Korrelationen
zwischen sexuellen Funktionsstörungen und sexuellen Präferenzstörungen
herauszuarbeiten und deren Auswirkungen auf die partnerschaftliche Situation
zu thematisieren. Die so gesammelten Daten wurden in eine digitale
Rohdatenbank eingegeben und mit Hilfe deskriptiver statistischer Methoden
ausgewertet. Zur Überprüfung der aufgestellten Hypothese, dass ein hoher
Ausprägungsgrad an EDi mit einem hohen Ausprägungsgrad sexueller
Präferenzstörungen einhergehe und, dass eine stark ausgeprägte paraphile
Ansprechbarkeit/Paraphilie mit Leidensdruck sich auf die partnerschaftliche
Situation auswirkt, wurde der Rangkorrelationskoeffizient Kendalls τb für
ordinal skalierte Merkmale angewendet. Es zeigte sich, dass von den 46
befragten Patienten 36 tatsächlich an einer Erektionsstörung (EDi) im Sinne
der Definition litten. Von diesen gaben 10 an keine paraphile Ansprechbarkeit
vorzuweisen, 26 bejahten eine paraphile Ansprechbarkeit. Von diesen 26 konnten
im Sinne der Definition 8 als Paraphile mit Leidensdruck identifiziert werden.
Wie bereits in der Berliner Männerstudie (3) festgestellt wurde, konnten als
häufigste Erregungsmuster Voyeurismus, Sadismus/Masochismus und Fetischismus
festgestellt werden und im Rahmen dieser ebenfalls sehr häufig eine Vorliebe
für „spezielle sexuelle Praktiken“ erfasst werden. Es fanden sich insgesamt 8
pädophil/hebephil orientierte Studienteilnehmer, die an EDi litten. Somit
sollte überlegt werden, die Urologie, bzw. Andrologie als solche als neuen
Ansatzpunkt zum Herausfiltern pädophil orientierter Männer zu betrachten. Bei
der Korrelationsanalyse ergab sich ein tendenziell negativer Zusammenhang
zwischen dem Schweregrad einer EDi und dem Ausprägungsgrad paraphiler
Ansprechbarkeit/einer Paraphilie mit Leidensdruck. Das bedeutet, dass sich
eher schwere Erektionsstörungen bei Patienten mit geringer sexueller
Neigungsausprägung detektieren ließen. Es zeigte sich auch eine statistisch
nahezu signifikante vermehrte partnerschaftliche Unzufriedenheit bei Patienten
mit stärker ausgeprägter Paraphilie mit Leidensdruck. Daher sollten mehr
Hypothesen bzgl. partnerschaftlicher Bindungssituation und Vorliegen einer
sexuellen Präferenzstörung erhoben und geprüft werden, um multiple Ansätze in
der Therapie sexueller Funktionsstörungen gewährleisten zu können, da sich
eine belastete partnerschaftliche Beziehung an sich schon negativ auf die
sexuelle Funktion auswirken kann. Denn nur innerhalb der Paarstruktur kann
eine erfolgreiche Therapie sexueller Präferenzstörungen, die mit sexuellen
Funktionsstörungen verbunden sind, stattfinden. Die Ergebnisse dieser Studie
sollten mit Hinblick auf die kleine Stichprobe, den gewählten Studientyp und
das besondere Patientenkollektiv betrachtet werden.
de
dc.description.abstract
Clinical experience over the last decades shows that sexual preference
disorders can lead to sexual dysfunction. They might also affect partnership
and sexual life in a negative way. Although this is a common theory in sexual
medicine, nearly no data has been analyzed in this context so far. This study
explores the association between erectile disorder and sexual paraphilias and
their influence on an existing partnership in men who sought help in a
urologic outpatient clinic of the Charité Berlin for their erectile disorder.
These men took part in face-to-face interviews and completed the „Fragebogen
zum sexuellen Erleben und Verhalten“ (FSEV) questionnaire. We found that the
majority of these patients (N = 36) presented either with a paraphilia without
significant strain (N = 18) or with significant strain ( N= 8). This fact
alone is outstanding, because 15 out of 36 patients reported sexual
preferences with potential endangerment to others (i.e. Exhibitionism,
Frotteurism, Pedophilia, Hebephilia). These outcomes suggest that there are
needs for specially addressing these problems within the
urological/andrological evaluation. Correlations indicated that there are less
relations between severity of an erectile disorder, than between the dimension
of an impairment of the partnership and the severity of a sexual preference
disorder. The patients even seemed to be more compromised by their impaired
relationship status, than by the mere erectile disorder. So within a
relationship, there are therapeutically possibilities, to work both on a
sexual dysfunction and on the sexual preference disorder.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
sexual preference disorder
dc.subject
erectile disorder
dc.subject
sexual medicine
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Sexuelle Funktionsstörungen und Sexuelle Präferenzstörungen
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. Dr. phil. K.M. Beier
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. F.-M. Köhn, Prof. Dr. med. H.H. Knispel
dc.date.accepted
2013-06-23
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000094030-5
dc.title.subtitle
Analyse der Überlappung beider Störungen und deren Auswirkungen auf die
partnerschaftliche Bindungssituation
dc.title.translated
Erectile disorders and dexual preference disorders
en
dc.title.translatedsubtitle
analysing of their overlapping and their impact on partnership
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000094030
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000013243
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access