Diese Arbeit wird in zwei kürzere Teile (I und II) und in den großen Hauptteil III gegliedert. Während Teil I fragt, ob eine Verantwortungsethik angesichts der Herausforderung des technologischen Zeitalters nötig ist, soll Teil II die Reichweite der Verantwortungsethik bestimmen und fragt ?Was ist Verantwortungsethik?? In dem tragenden Hauptteil III ?Wie kann Verantwortungsethik begründet werden?? untersuche ich die Entwicklung und die Begründungsdiskussion einer Diskursethik, die zugleich Verantwortungsethik sein will. Hier will ich zeigen, daß eine ?transzendentalpragmatische Architektonik der Diskursethik? der zureichende Begründungsweg der Verantwortungsethik ist, weil ich auch so versuche, den ethischen Universalismus Kants und dessen berechtigte Intention eines Rückgangs auf den guten Willen bzw. die moralische Gesinnung zu aufheben, ohne den Beschränkungen einer Gesinnungsethik und den selbstwidersprüchlichen Rahmenvoraussetzungen eines transzendentalen Solipsismus verhaftet zu bleiben. Denn dank dieses Begründungswegs könne vor allem dieses geleistet werden: 1) eine universalistisch-ethische Rekonstruktion und Lösung der von Max Weber gestellten Aufgaben eine Prinzipienethik der Erfolgsverantwortung unter realen lebensweltlichen Handlungsbedingungen zu entwickeln, 2) die prinzipienethische Klärung und Beantwortung von Hans Jonas´ Frage, wie eine Ethik der Zukunftverantwortung aussehen müsse, 3) eine philosophische Beerbung der Sprechakttheorie als ?Leitfaden? der Ethikbegründung, nämlich als begriffliche Voraussetzung zur Aufhebung des transzendentalen Solipsismus, 4) die Entwicklung eines begrifflichen Rahmens für eine ?Synthese der Moralität Kants und der Sittlichkeit Hegels?.
This dissertation consists of two shorter parts (I and II) and a longer main part III. Part I explains why an ethics of responsibility ("Verantwortungsethik") is necessary in a technologically dominated age. In part II the nature and limits of an ethics of responsibility are discussed. Part III begins with a survey of the development of discourse-ethical ("Diskursethik") strategies to justify an ethics of responsibility. Then it argues that a transcendental-pragmatic ("transzendentalpragmatisch") strategy is successful as a foundation for an ethics of responsibility, for this strategy avoids the solipsistic pitfalls of kantian ethics while incorporating its deontological universalism. If this argument succeeds, then: 1) Max Weber´s challenge that ethics must relate to concrete consequences can be met on a universalistic basis, 2) Hans Jonas´ question how ethical responsibility of the future should be assumed can be answered, 3) philosophical solipsism can be avoided by means of a speech act theory, and 4) a conceptual frame for the synthesis of kantian morality and hegelian "Sittlichkeit" can be developed.