dc.contributor.author
Vahl, Martin
dc.date.accessioned
2018-06-07T22:24:11Z
dc.date.available
2010-04-15T09:54:50.184Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/9218
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-13417
dc.description.abstract
Lange galt Angiotensin (Ang)II als einziges aktives Peptid des Renin-
Agiotensin-Systems (RAS). Inzwischen sind weitere Peptide bekannt, deren
Bedeutung in der Pathogenese von kardiovaskulären Erkrankungen bisher nur
partiell beschrieben wurden und die durch hydrolytische Abspaltung zu Ang III
[Ang-2-8)], Ang IV [Ang-3-8] und Ang-(1-7) umgewandelt werden. Die Aktivierung
des G-Protein gekoppelten Rezeptors (GPCR) Mas führt über einen Signalweg zur
Freisetzung von Arachidonsäure (AA). Mas-transfizierte COS-7-Zellen wurden
hinsichtlich ihrer AA-Freisetzung nach Inkubation mit verschiedenen Peptiden,
Nicht-Peptiden und Neuro-Peptiden untersucht. Als Kontrolle wurden
COS-7-Zellen, die nur mit dem Kontrollplasmid pcDNA transfiziert wurden,
verwendet. AA wurde 18 Stunden vor der Inkubation (15 Minuten) mit den
Peptiden zu den stabil transfizierten Zellen zugefügt. Die daraufhin
freigesetzte Menge an AA wurde über Flüssigszintigraphie ermittelt. Es wurde
die Funktion des Ang-(1-7) als ein Ligand des Mas-Rezeptors und ebenfalls des
spezifischen Antagonisten A779 des Ang-(1-7) am Mas-Rezeptor erfasst. Bei den
nur pcDNA-transfizierten Zellen (Leervektor) kam es nach Behandlung mit
Ang-(1-7), AVE0991, Ang II, Ang III und Ang IV zu signifikanten AA-Anstiegen.
Daraus lässt sich schließen, dass der Mas-Rezeptor auch in COS-7-Zellen
exprimiert wird. Bei allen getesteten Konzentrationen von Ang-(1-7) kam es zu
hochsignifikanter AA-Freisetzung. Nach Behandlung mit A779 kam es zu einer
kompletten Hemmung der durch Ang-(1-7) hervorgerufenen AA-Freisetzung. Die
AT1- und AT2-Blocker PD123319 und Irbesartan konnten die Wirkung des Ang-(1-7)
nicht antagonisieren, wodurch gezeigt werden konnte, dass der
Ang-(1-7)-Rezeptor sich von den klassischen Ang II-Rezeptoren AT1 und AT2
deutlich unterscheidet. Das Nicht-Peptid AVE0991, welches als Mas-Rezeptor-
Agonist gilt, führte bei den pcDNA-transfizierten Zellen im Vergleich zu den
unbehandelten Zellen zu signifikanter AA-Freisetzung, nicht aber bei den Mas-
transfizierten Zellen vs. den pcDNA-transfizierten Zellen. Auch Ang I und Ang
II führten bei den Mas-transfizierten Zellen vs. den pcDNA-transfizierten
Zellen nur zu geringen AA-Freisetzungen, während es Ang III-, Ang IV- und
Substanz P-vermittelt zu höheren AA-Freisetzungen kam und sich anhand dessen
eine direkte Interaktion nachweisen ließ. Eine indirekte Wirkung durch eine
verstärkte Expression der Ang II- und Ang IV-Rezeptoren konnte anhand dieser
Experimente jedoch nicht ausgeschlossen werden. Aufgrund ihrer Sequenz-
homologien zu HSMas wurden auch die Rezeptoren MMMrgH, HSMrgX2, HSMrgX1,
HSMrgD, HSMrgF und HSMRG in der hier vorliegenden Arbeit untersucht. Während
Ang IV beim MrgH-Rezeptor zu einem signifikanten AA-Anstieg führte, konnte am
MrgX2-Rezeptor durch Ang IV und Ang III eine Interaktion über die AA-
Freisetzung nachgewiesen werden. Am MrgX1-Rezeptor waren es Substanz P,
AVE0991 und Ang IV, die als mögliche Liganden identifiziert werden konnten.
Ang IV und Ang-(1-7) zeigten bei den MrgD-transfizierten Zellen hohe AA-
Freisetzung. Im Gegensatz dazu kam es bei keinem der untersuchten Peptide zu
signifikanter AA-Freisetzung nach Inkubation mit den MrgF-transfizierten
Zellen. Für MRG konnte eine Interaktion mit Ang IV, Ang-(1-7) und Ang II über
die AA-Freisetzung beobachtet werden, womit diese Peptide als mögliche
Liganden zur Diskussion stehen. Die hier vorgelegte Studie liefert eine
molekularbiologische Basis für die Interaktion zwischen Mas und Ang-(1-7)
sowie des spezifischen Antagonisten A779. Die Ergebnisse eröffnen neue Wege in
der Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen durch Manipulation des Mas-
Rezeptors. Die Daten dieser Arbeit zeigen die Komplexität des RAS auf, bei dem
Ang-Metaboliten und Nicht-Ang-Metaboliten mit verschiedenen Rezeptoren der
Mrg-Familie interagieren und diverse, zum Teil gegensätzliche biologische
Informationen übermittelt werden. Erstmalig konnten direkte, Ang IV-induzierte
Effekte über GPCRs beschrieben werden, welche unabhängig von den partiellen
agonistischen Effekten auf den AT1-Rezeptor sind. Auch Ang II und Ang III ver-
mitteln eine Rezeptoraktivierung unabhängig von ihren spezifischen Rezeptoren
AT1 und AT2. Die Neuro-Peptide NPFF und NPAF wurden in der Studie von Dong et
al. bereits als Mas-Liganden diskutiert. In der hier vorliegenden Studie wurde
die AA-Freisetzung nach Be-handlung der HSMas-, MMMrgH- und HSMrgX1-Rezeptoren
mit NPFF, NPAF, NPSF und A779 untersucht. Das Neuro-Peptid NPFF zeigte am
humanen Mas-Rezeptor deutliche AA-Freisetzung. Auch die Kontrollzellen führten
zu signifikanten AA-Anstiegen. Die AA-Freisetzung durch NPFF wurde durch A779
aufgehoben. A779 ist damit ein möglicher Antagonist für NPFF am Mas-Rezeptor.
Nur NPAF lieferte in einer hohen Konzentration einen geringen AA-Anstieg. NPSF
vermochte bei den Mas-transfizierten Zellen in allen Konzentrationen einen
signifikanten AA-Anstieg zu bewirken und führte nach Behandlung mit A779 zu
einer partiellen Antagonisierung. NPFF und NPSF sind damit mögliche Liganden
am Mas-Rezeptor. Am MMMrgH-Rezeptor führten NPFF, NPAF und NPSF zu
signifikanten AA-Anstiegen, die damit mögliche Liganden an diesem Rezeptor
sind. Der durch NPFF, NPAF und NPSF hervorgerufene AA-Anstieg wurde durch A779
partiell antagonisiert. Beim HSMrgX1-Rezeptor wurde keine Interaktion mit den
Neuro-Peptiden NPFF, NPAF und NPSF sowie kein Antagonismus durch A779
festgestellt. Die Daten zeigen, dass die Neuro-Peptide am Mas-Rezeptor wirken.
Sie könnten die Nozizeption in vivo modulieren und bei neuronalen Erkrankungen
eingesetzt werden.
de
dc.description.abstract
In earlier studies, angiotensin (Ang) II was thought to be the only active
peptide in the renin angiotensin system (RAS). Recently, several peptides have
been discovered whose role in the pathogenesis of cardiovascular diseases has
only been partially described and which are cleaved to form Ang III
[Ang-(2-8)], Ang IV [Ang-(3-8)] and Ang-(1-7). Activation of the G-protein-
coupled receptor Mas stimulates the release of arachidonic acid (AA) via a
signaling pathway. We analyzed AA release after incubating Mas-transfected COS
cells with several nonpeptides, peptides and neuropeptides. COS cells
transfected with the control plasmid pcDNA were used as a control. After
preloading the stably transfected cells with tritium-AA (18 hours beforehand),
they were stimulated with the indicated peptides for 15 minutes. The amount of
AA released was measured using liquid scintillation spectrometry. The function
of Ang-(1-7) as a ligand for the Mas receptor and of A779 as a specific
Ang-(1-7) antagonist of the Mas receptor was detected. Ang-(1-7), AVE0991, Ang
II, Ang III and Ang IV induced significant AA release in cells transfected
only with pcDNA (empty vector). This suggests that Mas may be expressed in
COS-7 cells. At all concentrations of Ang-(1-7) tested there was a significant
increase in AA release induced. After incubation with A779 the
Ang-(1-7)-induced AA release was completely abolished. The AT1 and AT2
receptor antagonist PD123319 and irbesartan were not able to antagonize the
effect of Ang-(1-7), suggesting that the Ang-(1-7) receptor is distinct from
the classical Ang II receptors AT1 and AT2. The nonpeptide AVE0991, which is
thought to be a Mas receptor agonist, stimulated a significant increase in AA
release in pcDNA-transfected cells compared to nonstimulated, nontransfected
cells but not in Mas-transfected cells compared to pcDNA-transfected cells.
Ang I and Ang II caused a low increase in AA release in Mas-transfected cells
compared to pcDNA-transfected cells, whereas Ang III, Ang IV and substance P
initiated a higher AA release. These results demonstrate a direct interaction
between the selected peptides and the Mas receptor. Based on these experiments
we could not exclude that the action may also be indirect, for example, as a
result of overexpression of Ang II or Ang IV receptors based on the
interaction of the peptides with Mas. The receptors MMMrgH, HSMrgX2, HSMrgX1,
HSMrgD, HSMrgF and HSMRG were also examined, because they share strong
sequence homology to HSMas. The receptor MrgH showed a significant increase AA
release after Ang IV stimulation, while the MrgX2 receptor mediated an
increase in AA released following Ang IV and Ang III stimulation; substance P,
AVE0991 and Ang IV could be identified as possible ligands for the MrgX1
receptor. Ang IV and Ang-(1-7) induced high AA release in MrgD-transfected
cells. After peptide and non-peptide treatment HSMrgF showed no significant AA
release. HSMRG initiated AA release after stimulation of the receptor with Ang
IV, Ang-(1-7) and Ang II, indicating that these peptides may be possible
ligands for this receptor. The findings of this study provide a clear
molecular basis for the interaction of Ang-(1-7) with Mas and with the
Ang-(1-7)-specific antagonist A779. Our results clearly broaden the
possibilities for treating cardiovascular diseases by manipulating the Mas
receptor. The data presented in this thesis support the complexity of the RAS,
that is, Ang metabolites and non-Ang metabolites interact with several
receptors in the Mas-related gene family to convey a diversity of biological
information. We describe for the first time AT1-independent, direct Ang IV
signaling mediated by a G-protein-coupled receptor (GPCR) and show that Ang II
and Ang III initiate signaling independent of their receptors AT1 and AT2. The
neuropeptides NPFF and NPAF were discussed as Mas agonists by Dong et al. In
the present study we examined AA release after stimulating the receptors
HSMas, HSMrgX1, MMMrgH with NPFF, NPAF, NPSF and A779. The neuropeptide NPFF
induced a significant AA release in HSMas-transfected cells. The control cells
also induced a significant AA release. The NPFF-induced increase in AA release
was abolished with A779. We conclude that A779 is a possible antagonist of
NPFF for the HSMas receptor. Only NPAF at high concentrations induced a low AA
release. At all concentrations NPSF induced a significant AA release in HSMas-
transfected cells, and this effect could be partially blocked by A779. NPFF
and NPSF are therefore possible ligands for this receptor. The MMMrgH receptor
induced significant AA release in response to NPFF, NPAF and NPSF stimulation.
These peptides are possible ligands for this receptor. The NPSF-induced AA
release was partially blocked by A779. In the HSMrgX1 receptor there was no
interaction with the neuropeptides NPFF, NPAF and NPSF and no antagonism by
A779 found. The data show that the neuropeptides interact with the Mas
receptor. They may modulate nociception in vivo and may be used for treatment
of neuronal diseases.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Mas-related gene family
dc.subject
G-protein-coupled receptor
dc.subject
Angiotensin metabolites
dc.subject
renin-angiotensin system
dc.subject
arachidonic acid release
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Identifizierung von Liganden des G-Protein gekoppelten Rezeptors Mas und Mas-
Sequenz-ähnlicher Rezeptoren
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. Heinz-Peter Schultheiss
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. Wolfgang M. Kübler, Prof. Dr. rer. nat. Thomas Wieland
dc.date.accepted
2010-05-16
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000015845-9
dc.title.translated
Identification of ligands for the G-protein-coupled receptor Mas and receptors
of the Mas-related gene family
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000015845
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000007118
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free
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open access