dc.contributor.author
Linden, Arne Helge
dc.date.accessioned
2018-06-07T22:22:41Z
dc.date.available
2013-05-13T08:11:47.260Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/9193
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-13392
dc.description.abstract
Die Strukturaufklärung von Proteinkomplexen oder von Membranproteinen mittels
Magnetresonanzspektroskopie (NMR) ist vor allem durch die geringe Sensitivität
dieser Methode limitiert. Die dynamische Kernpolarisation (DNP) kann die
Intensität von NMR-Signalen um bis zu zwei Größenordnungen steigern, indem die
relativ große Polarisation von ungepaarten Elektronen unter
Mikrowellenanregung und bei kryogenen Temperaturen auf Kerne übertragen wird.
Erfahrungen, DNP bei Proteinen anzuwenden, sind jedoch kaum vorhanden. In
dieser Arbeit wird der Einfluss der einzelnen experimentellen Parameter
untersucht und optimiert, mit dem Ziel auswertbare DNP-Spektren von Proteinen
zu erhalten. In ersten Untersuchungen zeigte sich, dass Proteinsignale bei
kryogenen Temperaturen eine starke Linienverbreiterung zeigen. Um die
zugrundeliegenden Prozesse zu verstehen, wurden 2D Spektren des Proteins SH3
bei Temperaturen zwischen 295 und 95K aufgenommen und im Detail analysiert. Es
zeigte sich, dass die Linienverbreiterung vor allem inhomogen ist. Das Ausmaß
der Verbreiterung hängt dabei stark von der jeweiligen Seitenkette und ihrer
individuellen Umgebung ab. Neben den kryogenen Temperaturen unterscheidet vor
allem die Zugabe von Radikalen die DNP von konventioneller NMR. Die genutzten
Biradikale verändern als Paramagneten die NMR-Parameter von Kernen in ihrer
Nähe. Eine genaue Untersuchung und Quantifizierung dieser Effekte wurde mit
gefrorenen Lösungen von Prolin durchgeführt. Die Radikale verkürzen die
Relaxationszeiten der benachbarten Kerne. Eine schnellere T1-Relaxation der
Protonen erlaubt dabei eine kürzere Messzeit, während eine schnellere
T2-Relaxation der Kohlenstoffe deren NMR-Signale homogen verbreitert. In Summe
führen die paramagnetischen Effekte dazu, dass Kerne in einem Abstand bis zu
ungefähr 10 Angström um ein radikalisches Zentrum in der NMR nicht
detektierbar sind und die optimale Konzentration an Radikalen für jede Probe
unterschiedlich ist. Aufgrund der inhomogenen Signalverbreiterung bei
kryogenen Temperaturen stellt sich die Frage, ob DNP-Experimente auch bei
intermediären Temperaturen durchgeführt werden können, ohne die DNP-
Verstärkung vollständig zu verlieren. Dazu wurden DNP-Messungen von
deuteriertem SH3 bei 173K durchgeführt. Dabei beträgt der Verstärkungsfaktor
der Protonen noch ca. 11 und die Auflösung der Spektren ist wesentlich besser
als bei 95K. Diese Methode hat für Proben, die deuteriert werden können, in
Zukunft ein großes Potenzial. Um zu untersuchen, wie sich Membranproteine
mittels DNP messen lassen, wurde als Testsystem Neurotoxin II gebunden an
nikotinerge Acetylcholinrezeptoren in nativen Membranen gewählt. Dabei konnte
gezeigt werden, dass sich das Biradikal bevorzugt an Protein- und
Membranoberflächen anlagert, wodurch die NMR-Signale des Liganden stark
homogen verbreitert sind. Außerdem reagiert das Biradikal mit
Probenbestandteilen und wird inaktiviert. Durch eine Lagerung bei −20 °C lässt
sich dieser Effekt ausnutzen, um nur die Radikale nahe des Analyten zu
inaktivieren, während im gefrorenen Lösungsmittel aktive Radikale verbleiben.
Unter diesen Umständen lassen sich DNP-Signale mit einer Auflösung wie bei
Rautemperatur-Messungen erhalten. So kann ohne Informationsverlust die
Messzeit von zehn Tagen auf zehn Stunden reduziert werden. Zusammenfassend
konnte in dieser Arbeit gezeigt werden, wie sich DNP-Parameter und Proben
optimieren lassen, um die DNP-Spektroskopie für eine Anwendung an Proteinen
weiterzuentwickeln. Zwei verschiedene Wege wurden aufgezeigt, die es erlauben,
aufgelöste und DNP-verstärkte Spektren von Proteinen zu messen und in Zukunft
neue strukturbiologische Antworten zu finden.
de
dc.description.abstract
Structure determination of protein-complexes and membrane-proteins with
nuclear magnetic resonance (NMR) is limited by the low sensitivity of this
method. Dynamic nuclear polarization (DNP) can enhance the intensity of NMR-
signals by up to two orders of magnitude due to the transfer of the large
polarization of unpaired electrons to nuclei under microwave irradiation and
at cryogenic temperatures. Not much is know about DNP-experiments with
proteins. In this thesis, individual experimental parameters are investigated
and optimized with the aim of recording resolved DNP spectra of proteins.
Preliminary experiments show that protein signals broaden at cryogenic
temperatures. To understand the underlying processes, two-dimensional spectra
of the protein SH3 were recorded at temperatures between 295 and 95K and
analyzed in detail. The line broadening was shown to be primarily
inhomogeneous. The degree of broadening depends strongly on the individual
sidechain and ist environment. Another difference between DNP and conventional
NMR is the addition of stable radicals. Being paramagnets, the radicals change
the NMR-parameters of nearby nuclei. These effects were investigated in detail
and quantified with frozen solutions of proline. The radicals shorten the
relaxation-times of surrounding nuclei. Faster T1-relaxation of protons allows
for a shorted measurement time, whereas faster T2-relaxation of carbons
homogeneously broadens their signals. In sum, the paramagnetic effects make
nuclei closer than 10 angstrom to the radical undetectable with NMR and the
optimal concentration of radicals is different for every sample. The
observation of inhomogeneous broadening raises the question if DNP-experiments
are feasible at intermediate temperatures without fully losing DNP-
enhancement. To investigate this possibility, deuterated SH3 was measured at
173K. The enhancement of protons at this temperature is still ca. 11 and the
resolution of the spectra is substantially better than at 95K. This method has
great potential for samples that can be deuterated. To investigate how
membrane proteins can be measured with DNP, a model system of neurotoxin II
bound to nicotinic acetylcholinreceptors in native membranes was chosen. The
experiments show that the biradical preferentially accumulates at the protein
and membrane surfaces. Hence, the NMR-signals of the ligand are strongly
homogeneously broadened. The biradical then reacts with components of the
sample becoming inactivated. By storing the sample at −20°C, this effect can
be used to inactivate the radicals close to the analyte while also keeping
active radicals in the solvent. Under these conditions NMR-spectra can be
measured with a resolution otherwise only observed at room temperature. In
this way it is possible to decrease the measurement time from ten days to ten
hours without loosing information. In summary, this work shows how to optimize
the DNP-parameters and sample preparation to refine DNP-spectroscopy for the
application to proteins. Two different ways are shown, which allow the
recording of DNP-enhanced and resolved spectra of proteins and to find new
answers to the questions of structural biology.
en
dc.format.extent
X,, 129 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
nuclear magnetic resonance
dc.subject
dynamic nuclear polarization
dc.subject
protein structures
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::540 Chemie::540 Chemie und zugeordnete Wissenschaften
dc.title
Dynamische Kernpolarisation in der Festkörper-Magnetresonanzspektroskopie von
Proteinen
dc.contributor.contact
arnelinden23@gmail.com
dc.contributor.firstReferee
Prof. Hartmut Oschkinat
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Christian Freund
dc.date.accepted
2013-05-03
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000094231-0
dc.title.subtitle
Kann die dynamische Kernpolarisation zum strukturellen Verständnis von
Membranrezeptoren beitragen?
dc.title.translated
Dynamic-Nuclear-Polarization in Nuclear-Magnetic-Resonance-Spectroscopy of
Proteins
en
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000094231
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000013368
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access