dc.contributor.author
Sander, André
dc.date.accessioned
2018-06-07T22:20:03Z
dc.date.available
2010-10-28T09:05:15.686Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/9138
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-13337
dc.description.abstract
Trotz ständig verbesserter Therapieoptionen in der Unfallchirurgie und
Orthopädie stellt die Behandlung komplexer Frakturen der Röhrenknochen
weiterhin ein großes Problem dar. Eine Vielzahl von Komplikationen korreliert
hierbei direkt mit der Behandlungsdauer. Durch die exogene Applikation von
Wachstumsfaktoren kann die Frakturheilung beschleunigt und die Gefahr dieser
Komplikationen verringert werden. Vorraussetzung für die problemlose Anwendung
ist eine gute Biokompatibilität der applizierten Faktoren und des
Trägermaterials. Ziel der vorliegenden Arbeit war es die Biokompatibilität
einer biodegradierbaren und bereits etablierten Poly(D,L-Laktid)-Beschichtung
als Wirkstoffträger für die Wachstumsfaktoren IGF-1 und TGF-ß1 in Bezug auf
mögliche inflammatorische Reaktionen im Rahmen der Frakturheilung zu
untersuchen. Nach Setzen einer standardisierten Fraktur am rechten Tibiaschaft
von 6 Monaten alten, weiblichen Sprague Dawley Ratten erfolgte die
osteosynthetische Versorgung mittels intramedullären Titan Kirschner Drähten
der Stärke 1,0 mm. Neben der unbeschichteten Kontrollgruppe, wurde eine Gruppe
mit einem Poly(D,L-Laktid) beschichteten Implantat (PDLLA) und eine dritte
Gruppe mit PDLLA + IGF-I/TGF-ß1 versorgt. Bei der Beschichtung handelte es
sich um eine 10 µm dünne Beschichtung, die in einem kalten Tauchverfahren
aufgetragen wurde. Nach 5, 10, 15 und 28 Tagen wurden die Tiere getötet und
die rechte Tibia entnommen. Zur histologischen Beurteilung des Kallusgewebes
wurde zunächst eine Färbung mit Safranin O/Lichtgrün durchgeführt. Zur Klärung
der Biokompatibilität und Untersuchung der Fremdkörperreaktion wurde in der
vorliegenden Studie eine immunhistologische Färbung mit ED1-Antikörper
durchgeführt. Das von Monozyten und Makrophagen exprimierte Glykoprotein ED1
ist homolog gegenüber dem humanen CD68 und wird von antigenpräsentierenden
Zellen im Rahmen einer Entzündungsantwort an der Oberfläche präsentiert. Des
weiteren wurden mittels der Tartrat resistenten sauren Phosphatase (TRAP)
Färbung Osteoklasten dargestellt, die im Rahmen von Osteolysen bei einer
Fremdkörperreaktion eine Schlüsselrolle einnehmen. Die Auswertung der
Färbungen erfolgte mittels semiquantitativer Bildanalyse. Dabei wurde zunächst
eine region of interest (ROI) definiert. Ausgehend vom Kortikalisdurchmesser
in Höhe des Frakturspaltes (sog. Baseline) wurde diese Strecke mit jeweils 1,5
multipliziert und nach proximal und distal vermessen. Innerhalb dieser ROI
wurde nun die gefärbte Fläche (ED1 bzw. TRAP-Aktivität) prozentual ins
Verhältnis der gesamten Fläche gesetzt. Bereits 5 Tage nach Fraktur zeigte
sich in der PDLLA- und Wachstumsfaktorengruppe ein deutlich ausgeprägterer
Kallus als in der Kontrollgruppe. Bis zum 15. Tag kam es in allen drei Gruppen
zu einer deutlichen Zunahme des Kallusvolumens mit zunehmender Abgrenzung des
weichen vom harten Kallus. Im Vergleich zur Kontrollgruppe, zeigte sich in den
beiden anderen Gruppen ein deutlich höherer Anteil trabekulären
Geflechtknochens als Zeichen einer fortgeschrittenen Frakturheilung.
Insbesondere 28 Tage nach Fraktur konnte in der Wachstumsfaktorengruppe ein
deutlich fortgeschrittenes Kallusremodelling beobachtet werden. In der
Immunhistologie zeigten sich 5, 10 und 15 Tage nach Fraktur zwischen den
Gruppen keine Unterschiede bezüglich der Anzahl und der Lokalisation der
Zellen. In allen Gruppen zeigten sich ED1 positive Zellen in Nähe des
Frakturspaltes. Weder die verwendete Poly(D,L-Laktid) Beschichtung noch die
inkorporierten Wachstumsfaktoren induzierten ein vermehrtes Auftreten von ED1
positiven Makrophagen oder Monozyten im Vergleich zur unbeschichteten
Kontrollgruppe. Interessanterweise zeigte sich 28 Tage nach Fraktur in der
Wachstumsfaktorengruppe eine signifikant reduzierte Immunreaktivität für ED1
im periostalen Kallus im Vergleich zur Kontrolle. Eine Ursache hierfür könnte
die in Langzeituntersuchungen nachgewiesene beschleunigte Frakturheilung durch
die Wachstumsfaktoren sein, wodurch auch ein schnelleres Abklingen der
Inflammation erklärt werden könnte. Innerhalb der Gruppen war 10 und 15 Tage
nach Fraktur eine vermehrte Anzahl von Monozyten/Makrophagen und Osteoklasten
nachweisbar als 5 und 28 Tage nach Fraktur. Bei der Untersuchung TRAP
positiver Zellen konnten über den gesamten Zeitverlauf von 28 Tagen nach
Fraktur keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen festgestellt
werden. Während 5 und 28 Tage nach Fraktur periostal in keiner der Gruppen
TRAP positive Zellen nachgewiesen werden konnten, kam es im Verlauf
gruppenunabhängig 10 und 15 Tage nach Fraktur in der Kontrollgruppe
tendenziell zu einem vermehrten Anstieg TRAP positiver Osteoklasten im
periostalen Kallus. Weitere Untersuchungen an histologischen Präparaten
zeigten auch nach 84 Tagen keine Anzeichen für vermehrte Osteolysen.
Zusammenfassend kann somit beobachtet werden, dass die hier verwendete
bioaktive Beschichtung eine gute Biokompatibilität für die untersuchten
Zeitpunkte aufweist und eine signifikante Stimulation der Heilung durch die
lokal applizierten Wachstumsfaktoren erfolgte
de
dc.description.abstract
Healing of complex fractures in orthopaedic surgery is still a problem because
of possible complications due to the duration of healing. Exogenous
application of growth factors can stimulate the healing process by use of a
coated implant as drug carrier. Due to reports of possible foreign body
reactions it is important to carefully investigate the biocompatibility of the
used polymer before clinical use. The aim of this study was to investigate the
biocomatibility of a 10 µm thin well established biodegradable
poly(D,L-lactide) coating with the growth factors IGF-I and TGF-1 on fracture
healing of standardized tibial fracture of 5-month-old female Sprague Dawley
rats. Therefore, the amount of monocytes/macrophages was detected by using an
monoclonal antibody against ED1 (comparable to CD68 in humans). Furthermore
the spreading of osteoclasts was detected by using tartrate-resistant acid
phosphatase (TRAP). For histological investigations a Safranin O staining was
performed. Tibial fractures of group 1 were treated with uncoated titanium
K-wires, of group 2 with PDLLA-coated wires and of group 3 with IGF-I and
TGF-1 coated wires. At day 5, 10, 15 and 28 the fracture calluses were
analysed. For the evaluation of the staining the endosteal and the periosteal
callus area were observed separately in a defined region of interest (ROI)
with an image analysis system. The amount of stained area was measured and
correlated to the unstained area in percent. Histologically a clearly higher
amount of callus formation was seen in the PDLLA- and growth factors group
already 5 days after fracture. One could differentiate a hard from a soft
callus, which was much more expressed in the growth factors group 15 days
after fracture as a sign for stimulated fracture healing in this group. The
ED1 staining showed no differences between the three groups 5, 10 and 15 days
after fracture. All positive stained cells were detected near the fracture
gap. Neither the PDLLA coating nor the growth factors revealed a higher amount
of monocytes/macrophages as a sign for a pronounced foreign body reaction.
Interestingly 28 days after fracture a significantly higher immunoreactivity
of ED1 was detectable in the control group in the callus area in comparison to
the growth factors group. Due to the investigated faster healing through the
applied growth factors, the inflammatory process during fracture healing could
be already completed in this group while the inflammation is still in process
in the uncoated control group. At day 10 and 15 higher amount of stained areas
were detected in all groups then at day 5 and 28 days after fracture. The TRAP
staining showed no significant differences between the three groups. Whereas
no TRAP-positive cells were detectable 5 and 28 days after fracture there were
cells stained 10 and 15 days after supply, even if there was a trend for more
detectable osteoclasts in the control group. In conclusion, there was no
indication for a foreign body reaction due to the use of the PDLLA coating or
the growth factors indicating a good short-term biocompatibility.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
biocompatibility
dc.subject
foreign body reaction
dc.subject
stimulation of fracture healing
dc.subject
growth factors in bone healing
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Fremdkörperreaktion nach Stimulation der Frakturheilung durch die
Wachstumsfaktoren IGF-1 und TGF-ß1
dc.contributor.contact
andre.sander@web.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. rer. nat. B. Wildemann
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. med. T. Kälicke, Prof. Dr. med. C. Schinkel
dc.date.accepted
2010-11-19
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000018915-9
dc.title.translated
Foreign body reaction after stimulation of fracture healing with the growth
factors IGF-1 and TGF-ß1
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000018915
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open access