dc.contributor.author
Oßwald, Tanja
dc.date.accessioned
2018-06-07T14:34:14Z
dc.date.available
2007-06-19T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/90
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-4294
dc.description
Deckblatt-Impressum
persönlicher Dank
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungen
Einleitung
Literaturübersicht
Material und Methoden
Statistik
Ergebnisse
Diskussion
Schlussfolgerungen
Zusammenfassung
Summary
Literaturverzeichnis
Anhang
Danksagung
Selbständigkeitserklärung
dc.description.abstract
Getreidereiche Diäten für Geflügel und Schweine mit hohem NSP-Gehalt werden
mit Nicht-Stärke-Polysaccharid spaltenden Enzymen supplementiert, um den
antinutritiven Effekt der Nicht-Stärke-Polysaccharide, die gesteigerte
Digestaviskosität sowie alle damit verbundenen Folgeeffekte abzuschwächen.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Auswirkungen des Einsatzes der beiden
Enzympräparate Roxazyme G2 (Multienzympräparat) und Ronozyme WX
(Monoenzympräparat) der Firma DSM Nutritional Products (Grenzach-Wyhlen,
Germany) im Vergleich zu einer nicht enzymsupplementierten Kontrolle zu
betrachten. Das Monoenzympräparat enthält als einziges Enzym eine
Endo-(1,4)-ß-Xylanase (EC-Nr.: 3.2.1.8.), welche von Thermomyces lanuginosus
ssp. abgeleitet ist. Das Multienzympräparat weist drei Haupt-Enzymaktivitäten
auf: Eine Endo-(1,4)-ß-Glucanase (EC 3.2.1.4.), eine
Endo-(1,3-1,4)-ß-Glucanase (EC 3.2.1.6.) und eine Endo-(1,4)-ß-Xylanase (EC
3.2.1.8), welche vom Pilz Trichoderma longibrachiatum abgeleitet sind. Des
weiteren soll die Hypothese, dass sich unter Einsatz NSP-spaltender Enzyme die
Konzentration mikrobieller Stoffwechselprodukte und der mikrobielle
Nährstoffumsatz verändert, untersucht werden. Zu diesem Zweck wurden sowohl
ein in-vitro Wachstumsversuch mit Digesta aus dem Gastrointestinaltrakt
eines Ferkels und verschiedenen NSP-haltigen Substraten, als auch ein
Fütterungsversuch mit Schweinen der Rasse EUROC (21. bis 57. Lebenstag)
durchgeführt. Bei der statistischen Auswertung der Daten mit dem Computer-
Programm Spss für Windows (Version 12.0) wurde einheitlich der
verteilungsfreie Test nach Kruskall-Wallis angewendet, weil nicht alle
erhobenen Parameter eine Normalverteilung zeigten. Als Folge-Test wurde,
sofern sich Trends bzw. Signifikanzen zeigten, der Mann-Whitney-Test
durchgeführt. Es wurde eine Irrtumswahrscheinlichkeit von p = 0,05, also 5 %,
zu Grunde gelegt. Im Rahmen dieses Fütterungsversuches mit drei Gruppen
(Kontrollgruppe ohne Enzymzusatz, Roxazyme-supplementierte Gruppe, Ronozyme-
supplementierte Gruppe) und jeweils 20 Tieren pro Gruppe (zu gleichen Teilen
männliche und weibliche) wurden zunächst über vier Wochen die üblichen
Leistungsparameter wie Lebendmasse, Lebendmassezunahme, Futterverzehr,
Futteraufwand und die Kotkonsistenz erhoben und anschließend, nach einem
neuntägigen Abschnitt, Digesta-Proben von Magen, Jejunum und Colon zur
Bestimmung der praecaecalen Verdaulichkeit (Rohprotein, Rohfett, Rohfaser,
ADF, NDF, Rohasche, Stärke und Aminosäuren) genommen. Die Bestimmung der
praecaecalen Verdaulichkeit erfolgte mittels Indikatormethode mit Chromoxid
(Cr2O3) als Marker, welches der Versuchsdiät zu 0,5% zugesetzt worden war. Bei
den Leistungsparametern war die Lebendmassezunahme über den Zeitraum der
ersten bis vierten Versuchswoche im Vergleich zur Kontrollgruppe unter
Roxazymezusatz um 6,8 % und unter Supplementation mit dem Monoenzympräparat
Ronozyme um 7,1 % verbessert. Allerdings war diese Verbesserung statistisch
nicht signifikant. Eine Verminderung des Futteraufwandes konnte über den
Zeitraum der 1. bis 4. Versuchswoche des Fütterungsversuches bei der
Monoenzympräparat-Gruppe beobachtet werden. Allerdings war dies keine
statistisch signifikante Verringerung des Futteraufwandes. Die
Verdaulichkeiten von Rohfaser, Rohasche, ADF, NDF und Stärke sowie die der
Summe der Aminosäuren waren bei der Monoenzympräparatgruppe im Vergleich zur
Kontrollgruppe, numerisch gesehen, geringfügig erhöht. Die erwähnten
Unterschiede sind, insbesondere hinsichtlich der praecaecalen Verdaulichkeit
der Stärke bei den enzymsupplementierten Gruppen im Vergleich zur
Kontrollgruppe, aber derart gering, dass man den oft postulierten
Käfigeffekt zumindest in dieser Untersuchung nicht nachvollziehen kann.
Berücksichtigen muss man in diesem Zusammenhang die insgesamt sehr hohe
praecaecale Verdaulichkeit der Versuchs-Diät. Dies führt dazu, dass mögliche
Effekte des Enzymzusatzes hinsichtlich der praecaecalen Verdaulichkeit, im
Vergleich zur Kontrollgruppe, nicht mehr deutlich erkennbar sind. Die
Viskosität der Digestaproben wurde ermittelt, um eine mögliche
Viskositätssenkung infolge Enzymsupplementation erkennen zu können. Die
Viskosität der Jejunaldigesta war unter Zusatz des Multienzympräparates im
Vergleich zur Kontrollgruppe als Trend gesenkt worden, während sie unter Gabe
des Monoenzympräparates sogar signifikant erniedrigt worden war im Vergleich
zur Kontrollgruppe. Beim Verdauungsabschnitt Colon war nur unter
Supplementation mit dem Monoenzympräparat eine deutliche numerische Senkung
der Digestaviskosität zu verzeichnen. Des weiteren wurden in den Digestaproben
die bakteriellen Metaboliten Ammoniak, Lactat und die kurzkettigen Fettsäuren
bestimmt und auch der Gehalt an konjugierten und dekonjugierten Gallensäuren
ermittelt, um die möglicherweise unterschiedlichen Auswirkungen der beiden
Enzympräparate auf die gastrointestinale Mikrobiota sichtbar machen zu können.
Es sollte der Hypothese nachgegangen werden, dass sich die Konzentration
bakterieller Metaboliten sowie der mikrobielle Nährstoffumsatz unter
Enzymsupplementation möglicherweise ändert. Beim Vergleich der
enzymsupplementierten Gruppen mit der Kontrollgruppe waren hinsichtlich der
gemessenen bakteriellen Metaboliten keine statistisch signifikanten
Unterschiede zu erkennen. Die Hypothese, dass sich die Konzentration
mikrobieller Metaboliten und der mikrobielle Nährstoffumsatz unter
Supplementation mit NSP-hydrolysierenden Enzymen verändert, fand, wenn auch
nicht statistisch absicherbar, tendenziell Bestätigung. Unter anderem zeigte
sich dies beim Colon in einer bei beiden Enzymgruppen numerisch erhöhten
Gesamtmenge der gebildeten freien Fettsäuren als mögliches Indiz für eine
gesteigerte bakterielle Fermentation. Der tendenziell senkende Effekt der
Ronozymezulage auf die Dekonjugation der Gallensäuren könnte dahingehend
gedeutet werden, dass der Xylanasezusatz zu Diäten für Ferkel ebenso wie beim
Geflügel zur Zurückdrängung gallensäuredekonjugierender Mikroorganismen führt.
Ein Agardiffusionstest mit Magen-, Jejunal- und Colondigesta diente dem
Nachweis der in den jeweiligen Digestaproben vorherrschenden Enzymaktivitäten
und damit dem Vergleich der den Diäten zugesetzten Enzympräparate. Hierbei
stellte sich heraus, dass das Monoenzympräparat Ronozyme stabiler ist im
Vergleich zum Multienzympräparat Roxazyme und es daher eher in der Lage ist,
weiter distal im Verdauungstrakt seine Wirkung zu entfalten. Die größere
Stabilität des Ronozymes und die damit verbundene Eigenschaft noch weiter
distal im Verdauungstrakt wirken zu können, zeigt sich auch bei der
Viskositätssenkung in den Colondigesta. Während das Roxazyme zu fast keiner
Senkung der Viskosität in diesem diesem distalen Darmabschnitt im Vergleich
zur Kontrollgruppe führt, erwirkt das Monoenzympräparat Ronozyme hingegen eine
deutliche Viskositätssenkung. Die in-vitro -Studie dieser Dissertation mit
Digestaproben hat gezeigt, dass intestinale Bakterien unterschiedlich auf das
Vorhandensein NSP-spaltender Enzyme reagieren. Die Produktion zahlreicher NSP-
Fragmente durch das Multienzympräparat aus dem (1,3-1,4)-ß-Glucan könnte das
bakterielle Wachstum im Jejunum erhöhen, während die Hydrolyse des
(1,4)-ß-Arabinoxylans durch die (1,4)-ß-Arabinoxylanase des Ronozymes das
Bakterienwachstum in allen untersuchten Segmenten des Gastrointestinaltraktes
zu hemmen scheint
de
dc.description.abstract
Corn-based diets for poultry and swine rich in NSP-content were supplemented
with NSP-degrading enzymes in order to diminish the anti-nutritive effect of
non-starch-polysaccharides, the increased digesta-viscosity and all subsequent
related effects. The aim of this study is to investigate the consequences of
using both enzyme preparations Roxazyme G2 (multienzyme-preparation) and
Ronozyme WX (monoenzyme-preparation) from DSM Nutritional Products (Grenzach-
Wyhlen, Germany) and to compare these to a control-group whose diet is not
supplemented. The monoenzyme-preparationcontains only an
endo -(1,4)-ß-xylanase activity (EC-Nr.:3.2.1.8.) derived from Thermomyces
lanuginosus ssp.. The multienzyme-preparation performs three major enzyme
activities: An endo -(1,4)-ß-glucanase (EC 3.2.1.4.), an
endo -(1,3-1,4)-ß-glucanase (EC 3.2.1.6.) and an endo -(1,4)-ß-xylanase (EC
3.2.1.8) all of wich are derived from Trichoderma longibrachiatum. In
addition, the hypothesis that the concentration of microbial metabolic
products and the microbial metabolism of nutrients change with the use of NSP-
degrading enzymes will be tested. To this end, an in-vitro study to estimate
the growth potential of bacteria from digesta samples of the gastrointestinal
tract of a piglet with different NSP-containing substrates was carried out as
well as a feeding trial with weaned piglets (race EUROC aged from 21 to 57
days old). For the statistical analysis of the data, the computer program
Spss for Windows (version 12.0) was used. Because of the fact that not all
parameters showed a normal distribution, a Kruskal-Wallis statistical test,
which is a distribution-free test, was performed. In the event that trends or
any statistical significance appeared, the Mann-Whitney-test was conducted as
a follow-up test. The underlying probability for error was 5 %. The feeding
trial was conducted with three groups: a control-group fed a basal diet
without enzyme supplementation, a Roxazyme-supplemented group and a Ronozyme-
supplemented group. Each group consisted of 20 piglets (ten males and ten
females). Performance parameters such as live-weight, live-weight gain, feed
consumption, feed conversion ratio and consistency of faeces were recorded
over a period of four weeks. Subsequently, after a period of nine days,
digesta samples from the stomach, jejunum and colon were taken to determine
the ilial digestibility of crude protein, crude fat, crude fibre, acid
detergent fibre (ADF), neutral detergent fibre (NDF), crude ash, starch and
amino acids. The ilial digestibility was determined through an indicator
method using chromium oxide (Cr2O3) as a marker. The three diets were
supplemented by 0,5 % chromium oxide. Evaluation of the performance parameters
showed the live weight gain in the first four weeks was about 6,8 % higher in
the multienzyme-enzyme-preparation group and 7,1 % higher in the mono-enzyme-
supplemented group than in the control-group. However, this improvement was
not statistically significant. A decrease of the feed conversion ratio in the
mono-enzyme group was observed during the 1st to 4th week of the feeding
trial. However, this also proved to be insignificant. In numerical terms, the
digestibility of crude fibre, crude ash, ADF, NDF and starch as well as the
digestibility of total amino acids of the mono-enzyme preparation group
increased marginally compared to the control-group. These observed differences
between the enzyme supplemented groups compared to the control group,
especially the ileal digestibility of starch, were so slight that it is not
possible to confirm if they were due in this case to the often postulated
cage-effect . This data must also be considered in light of the very high
ileal digestibility of the diet used in this study. As a result of this,
possible or expected effects of enzyme supplementation on the ileal
digestibility when compared to the control-group are not clearly discernible.
The viscosity of digesta samples were determined in order to identify a
possible decrease of viscosity resulting from the added enzymes. Compared to
the control-group, the viscosity of jejunal digesta samples decreased as a
trend in the group receiving a multi-supplemented diet, whereas it decreased
significantly under mono-enzyme addition. The digesta samples from the colon
only displayed a numerical decrease of the digesta viscosity. In addition,
bacterial metabolites like ammonia, lactate and volatile fatty acids in the
digesta samples were determined and the concentration of conjugated and
deconjugated bile acids was ascertained in order to make the possibly
different effects of both enzyme preparations on the gastrointestinal
microbiota visible. The hypothesis that the concentration of microbial
metabolic products as well as the microbial metabolism of nutrients is
possibly changing under enzyme addition will be examined. In regard to the
bacterial metabolites measured, a comparison of both enzyme supplemented
groups with the control group showed no statistically significant differences.
The hypothesis that the concentration of microbial metabolic products as well
as the microbial metabolism of nutrients is changing with NSP-degrading enzyme
supplementation, was confirmed although it was not represented statistically.
This is demonstrated in the colon as a numerically increased concentration of
total volatile fatty acids. This could be an indication for an increased
bacterial fermentation under enzyme supplementation. The tendency that the
Ronozyme supplemented diet has a decreasing effect on the deconjugation of
bile acids could show that a xylanase supplement in piglet s diets leads to a
restraining effect on bile acid deconjugating microbiota as it does in
poultry. An agar diffusion assay with digesta samples from the stomach,
jejunum and colon serves as evidence of the digesta samples predominant
enzyme activities and with that a comparison of the diet s supplemental enzyme
preparations. Here it emerges that the mono-enzyme preparation Ronozyme is
more stable when compared to the multi-enzyme preparation Roxazyme and is
therefore better able to display its effect further distal in the
gastrointestinal tract. The decreased viscosity in digesta samples from colon
also demonstrates Ronozyme s greater stability and associated ability to be
effective in more distal parts of the gastrointestinal tract. While Roxazyme
caused barely any decrease in viscosity in the distal part of the intestine
when compared to the control group, the mono-enzyme preparation Ronozyme,
however, caused a clear reduction in viscosity. The in-vitro study with
digesta samples in this dissertation has shown that intestinal bacteria react
differently to the presence of NSP-degrading enzymes. Production of multiple
NSP fragments by the multienzyme preparation from the (1,3-1,4)-ß-Glucan may
enhance bacterial growth in jejunum, while the hydrolysis of
(1,4)-ß-arabinoxylans with the (1,4)-ß-arabinoxylanase of the Ronozyme seemed
to inhibit bacteria in all tested intestinal segments.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
digestive tract
dc.subject
feed additives
dc.subject
piglet feeding
dc.subject
enzyme preparations
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Nicht-Stärke-Polysaccharid hydrolysierende Enzyme und deren Wirkung auf den
Nährstoffumsatz und mikrobielle Stoffwechselprodukte im Verdauungstrakt des
Ferkels
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. Ortwin Simon
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Holger Martens
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Karl Heinz Lahrmann
dc.date.accepted
2007-05-02
dc.date.embargoEnd
2007-06-20
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000002963-9
dc.title.translated
The effects of non-starch-polysaccharide hydrolyzing enzymes on nutrient
metabolism and microbial metabolism products in the gastrointestinal tract of
piglets
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000002963
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http://www.diss.fu-berlin.de/2007/434/
refubium.mycore.derivateId
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