dc.contributor.author
Chatrath, Stefan
dc.date.accessioned
2018-06-07T22:16:28Z
dc.date.available
2010-08-16T11:11:52.689Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/9075
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-13274
dc.description.abstract
Viele Dienste, sog. personenbezogene Kollektivdienstleistungen, werden durch
eine Konsumentengruppe simultan in Anspruch genommen. Ob z.B. in der
Gaststätte, im Theater oder bei einer Fahrt mit der Bahn, in diesen und vielen
anderen Fällen sind für gewöhnlich andere zeitgleich vor Ort - und können
somit, zumindest hypothetisch, störend und/oder stimulierend wirken. Der
Schwerpunkt dieser Arbeit lag auf der ökonomischen Analyse der Störung, die
andere einem Konsumenten verursachen. So wurde diesbezüglich u.a. ein
allgemeingültiges Maß theoretisch-deduktiv abgeleitet - eines, das die
Qualitätseinbuße misst, die auftritt, wenn ein Dienst in der Gruppe genutzt
wird. Grundlage dafür war die ökonomische Theorie des Klubs nach Buchanan
(1965). Wird ein Dienst in der Gruppe konsumiert, dann entstehen ihr zufolge
grundsätzlich immer sog. Überfüllungskosten. Der Grund dafür ist, dass
innerhalb der Konsumentengruppe die Verfügungsrechte nicht eindeutig geregelt
sind, d.h., wer in der Gruppe etwas (nicht) darf, ist für gewöhnlich unklar:
Der Konsument schließt den Vertrag mit demjenigen ab, der den Dienst am Markt
anbietet, und nicht mit den anderen Konsumenten, die zeitgleich vor Ort sind.
Die Abstimmung untereinander erfolgt daher, wenn überhaupt, ausschließlich
informal. Es droht somit ein "Trauerspiel der Allmende": Eigentlich wäre es
für alle besser zu kooperieren, wird aber unterlassen - entweder mangels
Willen, besseren Wissens oder weil es aus Sicht eines Einzelnen zu aufwendig
wäre, die anderen davon zu überzeugen, sich kooperativ zu verhalten. Die
Gefahr, dass die anderen sich nicht so wie gewünscht verhalten, einem also
Überfüllungskosten verursachen, ist daher bei personenbezogenen
Kollektivdienstleistungen allgegenwärtig. Das Trauerspiel kann der Theorie des
Klubs zufolge durch einen Dienstleister auf zwei Wegen gemildert werden: durch
eine "Quasi-Privatisierung" und durch einen "residual claimant". Im ersten
Fall wird der Gruppenkonsum de facto wieder aufgelöst, jeder kann unabhängig
von den anderen für sich konsumieren, im zweiten wird ein Verantwortlicher
definiert, der sicherstellen soll, dass die Konsumenten sich in der
Interaktion wie gewünscht verhalten. In der empirischen Untersuchung wurde der
Schwerpunkt auf den erstgenannten Lösungsmechanismus gelegt, die Quasi-
Privatisierung: Sind Konsumenten überhaupt bereit, dafür zu zahlen? Diese
Frage wurde empirisch "beleuchtet", indem sie für den Besuch eines Spiels der
Fußballbundesliga untersucht wurde. Spiele der Fußballbundesliga besuchen
durchschnittlich 40.000 Zuschauer, sodass zu erwarten war, dass die Probleme,
die für den Gruppenkonsum typisch sind, dort besonders deutlich zu Tage
treten. Tatsächlich konnte der Bedarf für eine Quasi-Privatisierung empirisch
nachgewiesen werden. Dem Fußballbundesligisten, für den die Befragung
durchgeführt wurde, ist daher empfohlen worden, in Zukunft den Zuschauern
Produkte anzubieten, die es ihnen ermöglichen, den Gruppenkonsum zu quasi-
privatisieren. Ein solches Angebot verspricht erhebliches Umsatzpotenzial.
de
dc.description.abstract
Purpose and research questions - A lot of services offered, so-called
collective services, are used by a group simultaneously. In restaurants, in
theatres, while travelling with a train and in a lot of other cases customers
usually interact - and therefore they can one another disturb and/or enhance
the service quality perceived. The purpose of this dissertation is to open up
customer-to-customer-interaction for marketing scientific and practical
analysis. The main focus is on its "dark" side and, therefore, on answering
the following two research questions: \- What disturbs customers because of
the presence of others? \- What can a service provider do to minimize
disturbances? Literature review and research gap - Marketing science deals
with group consumption in services marketing, brand community management and
group goods marketing. The "dark" side, though, is still under-researched - in
particular conceptually. Conceptual background and theory - According to
Buchanan’s (1965) economic theory of clubs customers usually cause - through
their mere presence and/or (mis)behaviour - "crowding costs". These diminish
the service quality perceived by an individual customer. A provider of
collective services has - according to property rights theory - several
possibilities to counteract crowding. One of them is "quasi-privatization",
i.e. allowing one customer or a group of them to consume independent of
others, e.g. by dividing them spatially. Research design and data analysis -
The empirical study’s objective is to find out, if customers are, in general,
willing-to-pay for quasi-privatization. As object for investigation I choose
the visit of a Fußballbundesliga match, a collective service that on average
40,000 customers consume simultaneously. I interviewed football fans in the
region of the Fußballbundesligist I cooperated with (n = 735). The survey form
included demographic information, questions about the respondent’s sport
consumption and, the basis for measuring willingness-to-pay, the task to
evaluate nine product-service offerings that allow for quasi-privatization. I
analyzed the data by applying limit conjoint analysis. Findings - Consumers
are willing-to-pay for quasi-privatization. If the Fußballbundesligist
introduced product-service offerings that allow for quasi-privatization, it
would be able to earn additionally 1.7 m Euro p.a. Conclusion - By providing
product-service offerings that allow customers to quasi-privatize consumption,
providers of collective services can minimize disturbances, i.e. crowding
costs, caused by other customers present at the same time.
en
dc.format.extent
XIII, 240 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
services marketing
dc.subject
customer-to-customer-interaction
dc.subject
group consumption
dc.subject
economic theory
dc.subject.ddc
300 Sozialwissenschaften::330 Wirtschaft::330 Wirtschaft
dc.title
Marketingrelevante Probleme im Gruppenkonsum
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Michael Kleinaltenkamp
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. Michaela Haase
dc.date.accepted
2010-07-09
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000018760-0
dc.title.subtitle
eine ökonomische Analyse, Ansatzpunkte für deren Lösung und eine empirische
Untersuchung am Beispiel Besuch eines Spiels der Fußballbundesliga
dc.title.translated
Marketing-relevant problems in group consumption
en
refubium.affiliation
Wirtschaftswissenschaft
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000018760
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000008121
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open access