dc.contributor.author
Koschate, Janina
dc.date.accessioned
2018-06-07T22:10:32Z
dc.date.available
2011-03-25T08:51:50.056Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/8960
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-13159
dc.description.abstract
Wir wollten der Frage nachgehen, ob es neben hormonellen Ursachen, einen
Unterschied im Genexpressionsmuster kardiovaskulär relevanter Faktoren
zwischen männlichem und weiblichem Geschlecht gibt. Bei den Todesursachen in
Deutschland stehen Herz-/Kreislauferkrankungen mit Abstand an erster Stelle.
Dabei galten Herzinfarkt und die Entstehung der Arteriosklerose über lange
Zeit als typische Männerkrankheiten, da Frauen bis zur Menopause in geringerem
Ausmaß betroffen sind. Mit dem Beginn der Menopause steigt das Risiko einer
Herz-Kreislauf-Erkrankung bei Frauen deutlich. Um diesen sexspezifischen
Unterschied zu erklären, existieren verschiedene Theorien, wie beispielsweise
die Östrogentheorie. In tierexperimentellen Studien konnte östrogenvermittelt
eine Vervielfachung der Aktivität antioxidativer Enzyme im Zusammenhang mit
einer verlängerten Lebensspanne bei weiblichen Tieren nachgewiesen werden.
Weiterhin wirken Östrogene antiinflammatorisch durch Hemmung der
Endothelzellaktivierung, der Aktivierung inflammatorischer
Transkriptionsfaktoren sowie Hemmung der Chemotaxis von Monozyten. Ihre
antiatherogene Wirkung entfalten sie durch eine Verminderung der Ausschüttung
von Wachstumsfaktoren der Makrophagen, der Proliferation und Migration glatter
Muskelzellen sowie der Hemmung der Anhäufung von Schaumzellen in der Intima.
Wir untersuchten, ob es von Geburt an sexspezifische Unterschiede in der
Genexpression gibt. Dazu isolierten wir RNA von weiblichen und männlichen
venösen Nabelschnurzellen. HUVECs bieten gute Voraussetzungen, die
unterschiedliche genetische Ausstattung von Männern und Frauen zu untersuchen,
da gezeigt werden konnte, dass die Hormonkonzentrationen im Nabelschnurblut
männlicher und weiblicher Feten nicht unterschiedlich sind. Die Auswahl der zu
untersuchenden Gene konzentrierte sich auf drei Bereiche: 1\. Gene mit
Einfluss auf die Vasoreaktivität 2\. Gene mit Einfluss auf den oxidativen
Status 3\. Gene mit Einfluss auf die zelluläre Stressantwort Mittels Realtime
RT-PCR wurden die Genexpressionsraten von insgesamt 19 Genen gemessen. 17
davon zeigten keine differentielle Regulation zwischen männlichen und
weiblichen HUVEC (eNOS und eNOS-Spliceprodukte, Caveolin-1, Endothelin-1, ACE,
SOD-1, SOD-2, Catalase, HMOX-1, GPX-3, NOX-4, p66shc, Hsp90, ICAM-1). Dagegen
war das Gen p52+66shc bei den männlichen Zellen und das Gen Hsp70 bei den
weiblichen Zellen signifikant hochreguliert. Um einen umfassenderen Überblick
über die genetischen Unterschiede zu erhalten, entschieden wir uns ein Whole
Genome Array durchzuführen. In fünf Pools zu je vier RNA`s konnten die
Genexpressionsmuster der männlichen und weiblichen HUVEC miteinander
verglichen werden. Der Array bestätigte zum größten Teil die Ergebnisse der
Realtime RT-PCR. Darüber hinaus waren von den insgesamt 840 differentiell
regulierten Genen 530 bei den weiblichen Zellen verstärkt exprimiert. Diese
betrafen überwiegend Gene, die bei der zellulären Immunantwort und bei
Entzündungsprozessen eine Rolle spielen. Die Ergebnisse des Array stützen die
Annahme von einer erhöhten weiblichen Immunreaktivität. Diese könnte sich
jedoch als zweischneidiges Schwert erweisen. Einerseits könnte damit die
Voraussetzung für eine bessere Abwehr von Infektionskrankheiten und eine
schnellere Antwort auf Entzündungsreaktionen, wie der Arteriosklerose,
verbunden sein. Andererseits wissen wir, dass Frauen häufiger von
Autoimmunerkrankungen betroffen sind und dadurch einen unabhängigen
Risikofaktor für die Entstehung von Arteriosklerose aufweisen. Zur Entstehung
einer erhöhten Immunreaktivität gibt es verschiedene Erklärungsmodelle. Sowohl
hormonelle, als auch genetische und evolutions-biologische Überlegungen werden
diskutiert. In dieser Untersuchung konnte erstmals gezeigt werden, dass
weibliche HUVEC, unabhängig von einer hormonellen Regulation durch Östrogen
sowie von äußeren Faktoren, eine erhöhte basale Expressionsrate für Gene
immunologischer Signalwege aufweisen.
de
dc.description.abstract
With this study we wanted to find out, whether there is a sexual dimorphism in
gene expression patterns of cardiovascular relevant genes besides hormonal
influences. Coronary artery disease (CAD) is the leading cause of death in
Germany. The initial clinical manifestation of coronary artery disease in
women is usually 10 years later than in men on average, with the first
myocardial infarction presenting 20 years later. At any age the prevalence of
CAD is lower in women, but with advancing age, this gender differential
diminishes. After menopause, mortality rates from Coronary Artery Disease
(CAD) equal those of men. There exist different theories for this gender
difference in onset of CAD e.g. the estrogen theory. In the recent study we
wanted to find out, whether there is a difference in genetic expression
patterns from birth on and apart from hormonal regulation. For this we
isolated RNA of female and male human umbilical venous endothelial cells
(HUVEC). We concentrated on three categories: 1\. genes with an influence on
vasoreactivity 2\. genes with an influence on oxidative stress 3\. genes
regarding the infammatory response By Real-time RT PCR we assessed the
expression rates of 19 genes, among them 17 did not show any gender difference
(eNOS and eNOS-splice products, Caveolin-1, Endothelin-1, ACE, SOD-1, SOD-2,
Catalase, HMOX-1, GPX-3, NOX-4, p66shc, Hsp90, ICAM-1). While the expression
rates of p52+66shc and Hsp70 showed a significant difference between female
and male HUVEC. Additionally we pursued a Whole Genome Array, which revealed a
diffenential regulation of 840 genes between female and male HUVEC, with 530
being overexpressed in female HUVEC. A large amount of the latters were
related to inflammatory processes as well as cellular immune response.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
coronary artery disease
dc.subject
gender difference
dc.subject
cardiovascular relevant genes
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Unterschiede im Genexpressionsmuster kardiovaskulär relevanter Faktoren in
männlichen und weiblichen Nabelschnurzellen
dc.contributor.contact
janina.koschate@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. H. Northoff
dc.contributor.furtherReferee
Priv.- Doz. Dr. med. habil. M. Faßhauer
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. V. Stangl
dc.date.accepted
2011-04-08
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000021059-4
dc.title.translated
Differences in gene-expression profiles of cardiovascular relevant factors in
female and male human umbilical venous endothelial cells
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000021059
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000009002
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access